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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Dolan, dachte sie, als sie mit der Fernbedienung das Tor öffnete, habe aber das Gefühl, nirgendwo dazuzugehören. Und nun wird Veronicas verrückter Einfall, mir diese Anteile zu überschreiben, damit ich mich endlich
willkommen bei den Dolans fühle, mein Leben nur noch mehr verkomplizieren.
    Romy stellte den Wagen ab und schloss die Tür auf. Sie fragte sich, ob Kathryn und Darragh wohl ein Familientreffen einberufen hatten, um die neue Konstellation in der Firma zu besprechen. Sie war sicher, dass zwischen den beiden jede Menge Diskussionsbedarf bestand, was sie betraf, und sie hatte für sich noch keine Entscheidung getroffen, wie sie damit umgehen würde. Halb hoffte sie, dass Veronica die erforderlichen Schritte für die Überschreibung noch nicht unternommen hatte. Vielleicht könnte sie sie davon abhalten, sodass alles beim Alten bliebe. Romy musste innerlich über sich selbst schmunzeln. Wie sehr hatte sie früher genau diesen Zustand gehasst und sich danach gesehnt dazuzugehören (nicht weil sie besonderes Interesse an der Firma gehabt hätte, sondern aus dem Wunsch heraus, akzeptiert zu werden).
    Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst. Das alte chinesische Sprichwort kam ihr in den Sinn, als sie in das stille Haus trat. Du könntest es bekommen. Und jetzt ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen, und es ist mir auch wieder nicht recht!
    Romy ging in die Küche, goss sich ein Glas Wasser ein, und dann ins Wohnzimmer, wo sie das Licht einschaltete. Als sie Kathryn auf dem Sofa liegen sah, stieß sie überrascht einen Schrei aus.
    »Ich habe nicht gewusst, dass du hier bist!«, rief sie, während Kathryn verwirrt ins Licht blinzelte. »Du hast mir einen Wahnsinnsschrecken eingejagt.«
    »Tut mir leid.« Kathryn richtete sich auf. »Ich … Ich habe nachgedacht. Das mache ich gern im Dunkeln.«
    Das stimmte. Romy erinnerte sich, dass Kathryn sich in ihrer Kindheit oft in ihr Zimmer zurückgezogen hatte, um allein zu sein. Sie konnte stundenlang dort sitzen, ohne das Licht anzumachen, während es draußen langsam dunkel wurde.
    »Worüber hast du nachgedacht?«, fragte Romy.
    »Über alles Mögliche.«

    »Über mich und die Anteile?«
    »Auch«, antwortete Kathryn. »Darragh war vorhin hier.«
    »Aha.«
    »Er ist ziemlich wütend.«
    »Das habe ich bemerkt.«
    »Er hat das Gefühl, von Mam hintergangen worden zu sein.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Aber«, fuhr Kathryn fort, »ich glaube, dass Mutter eine kluge Entscheidung getroffen hat. Schließlich ist es wenig sinnvoll, Darragh die komplette Kontrolle zu überlassen. In jeder Firma muss das Prinzip gegenseitiger Kontrolle gelten. Und wenn sie die Anteile gleichmäßig zwischen mir und Darragh verteilt hätte, hätte eine Pattsituation vorgeherrscht. Deswegen halte ich es für eine gute Idee, dass sie dir einen Teil gegeben hat.«
    »Aus ihrer Sicht vielleicht«, erwiderte Romy düster. »Aber was habe ich davon? Ich muss mir jetzt von euch beiden ständig euer Genörgel anhören.«
    Kathryn lachte. »Ganz sicher nicht.«
    »Meinst du das im Ernst?« Romy schaute ihre Schwester ungläubig an. »Falls es, wie du sagst, zu einer Pattsituation zwischen euch kommt, weil ihr euch nicht einig seid, dann wirst du zu mir kommen, um diese zu klären. Wenn ich deinen Wünschen entspreche, wird Darragh sauer sein. Und wenn ich mache, was er will, bekommst du einen Anfall.«
    »Du wirst eben verhandeln müssen«, erklärte Kathryn.
    »Ach, ich bitte dich!« Romy warf ihr einen gereizten Blick zu. »Das will ich aber nicht. Das weißt du, Darragh weiß es, und Veronica auch. Sie war wahrscheinlich immer nur … dagegen, vermute ich! Aber das hilft mir wenig. Außerdem weiß ich nichts über die Firma.«
    »Vielleicht ist es an der Zeit, dass du es lernst«, meinte Kathryn.
    Romy machte ein trauriges Gesicht. »Aber das alles interessiert mich nicht.«

    »So schlimm ist das nicht«, versicherte ihr Kathryn. »Es ist sogar recht unkompliziert.«
    »Wenn das so ist, warum streitet ihr beide dann?«
    »Wir haben unterschiedliche Auffassungen«, erwiderte Kathryn simpel. »Ich denke nun mal, dass meine Vision von der Zukunft der Firma die bessere ist, aber das ist nur eine Meinung. Manche von Darraghs Plänen sind gar nicht mal so schlecht, aber er macht immer einen Riesenwirbel darum und verzettelt sich in unwichtigen Projekten. Ständig sage ich ihm, dass er sich auf unsere Kernkompetenz konzentrieren muss.«
    »Siehst du, genau solche Sätze sind es, die mich

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