Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
Vom Netzwerk:
gut bist, wirst du dich durchsetzen«, sagte Kathryn. »Wenn nicht …«
    »Soll ich mich etwa mit Gewalt nach oben durchboxen?«, fragte Romy. »So wie du?«
    »Ich habe mich doch nicht mit Gewalt durchgeboxt«, widersprach Kathryn. »Ich habe hart gearbeitet und an den entscheidenden Stellen die richtigen Entscheidungen getroffen.«
    »Wie machst du das eigentlich?« Dieses Mal klang Romy aufrichtig interessiert. »Wie schaffst du es nur, immer das Richtige zu tun?«
    »Ich handle doch nicht immer richtig«, sagte Kathryn.
    »Doch, natürlich! Du bist zur richtigen Firma gegangen, bist in die Staaten ausgewandert, hast großen Erfolg, und du hast einen reichen Mann geheiratet!« Romy lachte. »Du scheinst immer auf deinen Füßen zu landen.«
    Kathryn erwiderte nichts.
    »Sicher hattest du auch mal Phasen, in denen nicht alles so glatt lief«, fügte Romy rasch hinzu. »Aber für mich bist du eine wandelnde Reklame für eine erfolgreiche Karrierefrau.«
    »Ich mache eben das, was ich am besten kann«, sagte Kathryn. »Es ist aber nicht immer so leicht, wie es dir vielleicht erscheinen mag.«

    »Wahrscheinlich nicht. Aber du kannst dich beruhigt in dein schickes Büro zurückziehen, während ich mich hier um Mam kümmere und Darragh mir dabei kritisch über die Schulter schaut.«
    »Ach, wie geht es Darragh überhaupt?«, fragte Kathryn.
    »Keine Ahnung«, entgegnete Romy. »Ich habe ihn noch nicht zu Gesicht bekommen. Er will morgen mal vorbeischauen. Die liebliche Giselle hat mich am Flughafen abgeholt.«
    Plötzlich herrschte Schweigen zwischen den beiden Schwestern, das stummes Einverständnis signalisierte.
    »Und wie geht es unserer lieblichen Giselle?«, wollte Kathryn schließlich wissen.
    »Sie ist lieblich wie immer.« Romy kicherte. »Es ist schwer, sie nicht zu mögen, aber sie ist so … so … so fixiert auf ihr gutes Aussehen, findest du nicht? Ich meine, du bist auch sehr hübsch, aber sie … Na, du weißt schon, was ich meine!«
    »Sie erinnert mich an Mam«, sagte Kathryn.
    »Mich auch. Und sie schmiert ihr unglaublich viel Honig ums Maul. Glaubst du eigentlich, es stimmt, dass Männer im Grunde immer eine Doppelgängerin ihrer Mutter zum Heiraten suchen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und was meinst du  – suchen Frauen sich einen Doppelgänger ihres Vaters?«, fuhr Romy fort.
    »Die Frage kann ich dir auch nicht beantworten.« Plötzlich klang Kathryns Stimme gepresst.
    »Ist Alan wie Dermot?«, fragte Romy. »Oder glaubst du, dass er eher Tom ähnelt? Ich habe ihn natürlich nie kennengelernt, aber was denkst du?«
    »Es war nicht meine Schuld, dass du zur Hochzeit nicht kommen konntest«, sagte Kathryn. »Alan ist Alan. Er ähnelt niemandem.« Was in der Tat stimmte, wie Kathryn dachte. »Außerdem ist das ein blödes Thema«, fügte sie hinzu.
    »Wahrscheinlich hast du recht.« Romy war ein wenig enttäuscht,
dass der Moment der Vertrautheit zwischen ihnen so rasch verflogen war.
    »Hol doch noch mal Mam ans Telefon. Ich spreche besser noch mal mit ihr über die Operation. Und ich melde mich dann in nächster Zeit wieder.«
    »Ich rufe dich an, wenn sie aus dem OP kommt«, versprach Romy. »Damit du weißt, dass alles gut gegangen ist.«
    »Danke.«
    Romy legte den Hörer beiseite und rief ihre Mutter, die sich in die Küche zurückgezogen hatte, während ihre beiden Töchter miteinander telefonierten.
    »Ich habe Tee gemacht«, erklärte Veronica und griff zum Telefon. Romy bedankte sich und verschwand in der Küche.
    Nachdem Veronica ihr Gespräch mit Kathryn beendet hatte, kündigte Romy an, dass sie ins Bett gehen wolle. Sie war müde, litt unter Jetlag und war bereits länger auf den Beinen als beabsichtigt, sodass sie kaum mehr die Augen offen halten konnte.
    Veronica wollte unten im Wohnzimmer noch ein wenig fernsehen, und als Romy sie fragte, ob sie nicht doch noch aufbleiben solle, um ihr später ins Bett helfen zu können, erklärte ihr Veronica (ein wenig spitz), dass sie dies die letzten paar Wochen bestens allein geschafft habe. Sie sei schließlich kein Krüppel. Hastig entschuldigte sich Romy bei ihrer Mutter (es war zu erwarten, dass Veronica empfindlich reagieren würde bei diesem Thema), sagte gute Nacht und ging nach oben in ihr altes Zimmer.
    Das Zimmer hatte sich völlig verändert. Natürlich hatte Romy das nicht überrascht. Als sie in ihrem ersten Studienjahr zu Dermot gezogen war, hatte Veronica den Raum innerhalb eines Monats vollkommen umgekrempelt. Sie hatte die

Weitere Kostenlose Bücher