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Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Titel: Und endlich siegt die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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gesamten Juni und die erste Juliwoche mit harter Arbeit. Und davon gab es reichlich. Auch wenn sie für die schwersten Sachen Männer aus dem Dorf engagierte, war sie vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang auf den Beinen.
    Was sie mit den Gartenbereichen anfangen sollte, die nicht mehr zu restaurieren waren wie der Rosengarten, wusste sie immer noch nicht. Täglich wanderte sie über die als Achteck angelegten Wege und inspizierte die vertrockneten und von Parasiten zerfressenen Rosenstöcke. Sie skizzierte verschiedene Ideen, wälzte Pflanzenkataloge, doch bisher kam ihr alles nur wie ein dürftiger Ersatz für ein ehemals perfektes Arrangement vor – den ganzen Stolz ihres verstorbenen Vaters.
    All das hätte eigentlich reichen müssen, um sie physisch und psychisch auszupowern. Doch es hielt sie nicht davon ab, sich rund um die Uhr vorzustellen, was Jacob wohl gerade tat. Was er dachte, fühlte, wie es sein mochte, von ihm geküsst zu werden … und was er sagen würde, wenn sie ihm signalisierte, dass sie sich inzwischen durchaus eine kleine Affäre ohne Verpflichtungen vorstellen konnte.
    Natürlich war das reine Fiktion! Erstens war sie viel zu prüde, und zweitens: nicht auszumalen, wenn Jacob inzwischen seine Meinung geändert hätte und sie kühl abwies! Oder alles nur ein dummer Scherz auf ihre Kosten gewesen war. Angesichts seiner momentanen Zurückhaltung war das gar kein abwegiger Gedanke.
    Und auf jeden Fall ist es so das Beste für dich, du dummes Ding! rief Mollie sich zur Ordnung. Du brauchst Jacob Wolfe nicht, selbst wenn du dir vorstellen könntest …
    Eine unerwartete Hitzewelle brachte die milde Juliluft zum Flirren. Jacob fand Mollie im alten Rosengarten, wo sie gedankenverloren zwischen den mittlerweile geräumten und umgegrabenen Beeten herumspazierte.
    „Du siehst aus, als hättest du eine besonders schwierige Matheaufgabe zu lösen.“
    Beim Klang seiner Stimme fuhr sie herum und spürte ihr Herz ganz oben im Hals klopfen. Eingerahmt von der dunklen Efeuhecke stand er im Eingang des Gartens und wirkte unverschämt attraktiv in dem ausgewaschenen T-Shirt und der alten Jeans.
    „Etwas in der Art …“, murmelte sie und versuchte, nicht zu offensichtlich auf seine breiten Schultern und muskulösen Beine zu starren. „Ich versuche zu entscheiden, was mit diesem Stück Land passieren soll.“
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete er die leeren Beete. „War das nicht der Rosengarten?“
    „Ja, zumindest für die letzten fünfhundert Jahre.“
    „Zeit für Veränderung, willst du sagen?“
    Sie lachte. „Eher unfreiwillig. Rosen können hier jedenfalls nicht mehr gepflanzt werden.“
    „Warum nicht?“
    „Der Boden ist zu ausgelaugt, was auch in erster Linie für die Anfälligkeit der Pflanzen verantwortlich war. Nach der langen Zeit würden selbst die genügsamsten Sorten hier nicht überleben.“
    „Ganz schön komplizierte Kreaturen, oder?“
    „Ja, das sind sie“, pflichtete sie ihm lächelnd und fast liebevoll bei. „Temperamentvoll, zerbrechlich und schwer aufzuziehen.“
    „Hm, dann soll hier zukünftig also irgendetwas anderes wachsen?“
    „Jeder Landsitz hat einen Rosengarten“, warf sie ein.
    „Ein Grund mehr, keinen zu haben, würde ich meinen.“
    „Gehst du eigentlich grundsätzlich in Opposition?“, fragte Mollie halb im Scherz.
    „Manche werfen mir das tatsächlich vor.“
    Um das anschließende lastende Schweigen zu brechen, wagte Mollie sich mutig vor. „Was machst du so im Moment? Ich habe dich eine ganze Weile nicht zu Gesicht bekommen.“
    „Ich war fleißig“, kam es kühl und wenig aufschlussreich zurück.
    Mit anderen Worten: keine weiteren Fragen. Frustriert biss sie sich auf die Unterlippe. Aber so leicht wollte sie sich nicht abwimmeln lassen. „Du erwähntest einmal, dass du geschäftlich nach London müsstest und einen Assistenten hast. Also nehme ich an, du gehst einer geregelten Arbeit nach.“
    Jacob zögerte kurz. „Ich wollte gar nicht als Geheimniskrämer auftreten. Schlicht gesagt bin ich Architekt.“
    „Architekt?“, echote Mollie ehrlich verblüfft. Hatte er nicht erwähnt, die Renovierungsarbeiten persönlich zu überwachen? „J-Design …“, überlegte sie laut.
    Er schnitt eine kleine Grimasse. „Erwischt.“
    Immer noch ungläubig schüttelte sie den Kopf. „J-Design ist eine fantastische Firma, und du arbeitest für sie?“ Als er nicht antwortete, dachte sie an die fünfhunderttausend Pfund, die er ihr einfach so

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