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Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Titel: Und endlich siegt die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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bisher niemandem sonst aufgefallen war. Ihre Anteilnahme und Hartnäckigkeit erweckten in Jacob den Wunsch, besser verstanden zu werden, selbst in den tiefsten, schwärzesten Ecken seiner Seele, wo die Wahrheit verborgen lag.
    Eine Vorstellung, die ihn gleichermaßen erschreckte und faszinierte.
    „Mit dir zur Messe nach London fahren?“, vergewisserte sich Mollie noch einmal.
    „Warum nicht?“ Unbehaglich vergrub Jacob die Hände in den Taschen seiner Jeans. „Die Ausstellung geht über zwei Tage, wir müssten also dort übernachten.“ Auch das noch! Wenn er nicht aufpasste, ritt er sich immer weiter hinein. „Ich besitze eine Suite im Grand Wolfe. Sie hat mehrere Schlafzimmer. Du musst also nicht befürchten, dass …“
    „Nein!“, unterbrach Mollie ihn hastig und errötete. „Ich … du musst mir nicht versichern, ich meine, es gibt keinen Grund …“
    „Dann ist ja alles gut“, erlöste Jacob sie aus ihrer Verlegenheit.
    „Entschuldigung.“
    „Ich habe dir doch gesagt, für die Wahrheit muss man sich nicht entschuldigen. Sag ruhig immer frei heraus, was du denkst“, forderte er und überraschte sich damit selbst. Noch mehr erstaunte ihn, dass er wie unter Zwang die Hand hob und Mollie über die feuerrote Wange strich. „Ich glaube, etwas Abwechslung und Abstand zu diesem alten Kasten und dem verwilderten Grundstück tut uns beiden gut“, erklärte er mit einem bezeichnenden Rundumblick.
    „Das Gefühl habe ich auch“, pflichtete Mollie ihm von ganzem Herzen bei und erwiderte scheu sein Lächeln.
    Es war überraschend einfach, den geplanten Ausflug zu starten. Mollie hinterließ den Männern aus dem Dorf präzise Anweisungen für die nächsten Tage und packte alles, was sie zu brauchen glaubte, in eine schlichte Segeltuchtasche. Sie hatte sich entschlossen, ihre teuren italienischen Designerklamotten auszuführen, inklusive eines sexy Cocktailkleids – falls sich überhaupt eine Gelegenheit ergab, es zu tragen! Trotzdem verstaute sie den Traum aus jadegrüner Seide behutsam unter den schicken Leinenhosen.
    Um neun sollte sie Jacob vor dem Haupthaus treffen. Mollie zwang sich, langsam und gemessen zu gehen, um den souveränen Eindruck, den ihr der alte Spiegel im Cottage eben noch suggeriert hatte, nicht zu gefährden. Und doch konnte sie nicht verhindern, dass ihre Beine auf den letzten Metern immer schneller ausschritten.
    Der Anblick eines knallroten offenen Sportwagens ließ ihren Gang allerdings stocken, und Jacobs Anblick ihr Herz. In der lässigen Kakihose zum schwarzen Leinenhemd, das am Hals offenstand, sah er umwerfend aus.
    „Netter Wagen“, sagte sie rau.
    „Nicht, wenn es regnet“, gab Jacob lachend zurück. „Ich hätte dich ja gern am Cottage abgeholt, aber bisher habe ich noch keine befestigte Straße entdeckt, die dort hinführt.“
    „Die gibt es auch nicht.“
    Jacob verstaute Mollies Tasche im Kofferraum, öffnete höflich die Tür auf der Beifahrerseite und schwang sich kurz darauf lässig hinters Steuer. „Ehrlich gesagt wusste ich bis zu der Nacht, als ich das Licht im Cottage entdeckt habe, überhaupt nicht, dass es existiert.“
    „Da bist du wohl nicht der Einzige aus der Familie“, entgegnete sie trocken. „Nur Annabelle hat sich häufiger dort aufgehalten. Ihre Idee war es auch, dass wir dort bleiben sollten, nachdem alle gegangen waren. Sie meinte, uns würde dort ohnehin niemand vermuten.“
    Jacob warf ihr einen schnellen Seitenblick zu. „Und wie fühlt es sich an, unsichtbar zu sein?“
    „Ich glaube, ich weiß gar nicht, wie es anders ist, aber ich denke, es gibt Schlimmeres“, fügte sie rasch hinzu, aus Angst, es könne sich nach Selbstmitleid anhören. „Ich bin sicher, manch anderer wünscht sich das sogar. Du etwa nicht?“
    „Nicht für mich, aber für meine Geschwister habe ich es mir oft ersehnt“, antwortete Jacob überraschend ernst.
    Sie wusste sofort, worauf er anspielte und ertrug kaum den Schmerz und die Qual in seinem Blick. „Du redest von deinem Vater, oder? Du hast getan, was du konntest, Jacob, aber niemand kann die Last der ganzen Welt auf seine Schultern nehmen.“
    „Der ganzen Welt?“, fragte er höhnisch. „Ich habe nicht einmal die Kleinen …“ Er brach ab und schüttelte den Kopf. „Du weißt gar nichts von mir, Mollie.“
    „Dann erzähl mir davon“, bat sie rau und sah, wie sich seine Miene verschloss. „Fang doch damit an, wie es dazu gekommen ist, dass du J-Design gegründet hast.“
    Damit überraschte

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