Und endlich siegt die Liebe (German Edition)
London zu unternehmen?
Irgendwie war es surreal, gleichzeitig fühlte es sich unendlich vertraut und richtig an. Und einfach wundervoll!
Im Grand Wolfe begleitete sie der distinguiert wirkende Empfangschef höchstpersönlich zu ihrer Suite. Sebastian habe London gerade erst in Begleitung seiner Frau Aneesa verlassen, teilte er Jacob bei dieser Gelegenheit mit. Die neugierig interessierten Blicke einiger Frauen und die respektvolle Ehrerbietung des anwesenden Hotelpersonals schien Jacob wenig zu beeindrucken.
Erst in diesem Moment wurde Mollie sich dessen bewusst, dass er ein Wolfe war – das Oberhaupt einer altehrwürdigen Adelsfamilie. Und während sie an seinem Arm die Hotellobby durchquerte, spürte sie plötzlich so etwas wie Stolz in sich aufsteigen.
Als sie gleich darauf allerdings die weitläufige Suite inspizierte, fühlte sie sich nahezu erschlagen von dem unglaublichen Luxus. Staunend schaute sie in eines der En-Suite-Bäder mit einer in den Boden eingelassenen Marmorwanne und trat dann auf die Dachterrasse, wo man bequem fünfzig Gäste hätte bewirten können. In dem weitläufigen Wohnzimmer mit den tiefen Sofas zeigte ihnen der Empfangschef, wie sie per Knopfdruck das Gemälde an einer Wand verschieben konnten, um den dahinter verborgenen Fernsehbildschirm zu nutzen.
Und natürlich gab es zwei Schlafräume, die zu beiden Seiten der Eingangsdiele lagen, sodass jeder seinen privaten Bereich hatte. Trotzdem brachte der Anblick des riesigen Doppelbetts mit dem seidenen Überwurf Mollies Herz zum Klopfen.
„Wenn du willst, kannst du dich noch umziehen“, sagte Jacob, sobald sie wieder allein waren. „Danach fahren wir zum Messegelände.“
Sie nickte. „Gern, ich werde mich nur schnell etwas frisch machen und bin gleich wieder bei dir.“ Ihre schlichte Leinentasche stand geöffnet auf einer Ablage, ein unsichtbarer Helfer hatte ihr Cocktailkleid bereits auf einen Bügel und an die elegante Walnussgarderobe gehängt. Mollie zögerte. Sie hatte gar nicht genug eingepackt, um so kurz nach der Ankunft schon ihre Kleidung zu wechseln. Oder war das Usus an einem derart exklusiven Ort?
Sie hatte nicht die leiseste Ahnung. Wie sollte sie auch? Ein Hotel von der Klasse des Grande Wolfe hatte sie noch nie zuvor betreten.
Mit ratlosem Schulterzucken griff Mollie nach ihrer Bürste und versuchte, die vom Fahrtwind zerzausten Haare zu entwirren. Dann wusch sie Hände und Gesicht, zog den Lippenstift nach und tupfte einen Hauch Parfum hinter die Ohrläppchen. Ein prüfender Blick in den Spiegel zeigte ihr, dass ihre kastanienroten Locken immer noch ziemlich wild aussahen, die Wangen von der Sonne gerötet waren und ihre Nase …
Entsetzt starrte sie auf die unzähligen Sommersprossen, die sie wohl dem ständigen Aufenthalt an der frischen Luft verdankte. Seufzend wandte sie sich ab und schlüpfte in die elegante Leinenjacke, die sie schon bei ihrer Ankunft auf Wolfe Manor getragen hatte. Ein primelgelber Seidenschal, lässig über eine Schulter geworfen so, wie sie es in Rom gelernt hatte, vervollständigte das smarte Outfit.
Als sie in den Wohnraum zurückkehrte, öffnete Jacob gerade eine Flasche Champagner. „Ein Gruß von der Hotelleitung“, erklärte er mit flüchtigem Lächeln, während er ihr eine Kristallflöte reichte. „Ich dachte, wir stoßen auf das Wochenende an.“
Mollie schluckte heftig und versuchte, so souverän wie möglich zu wirken. „Nette Idee“, murmelte sie und hob ihr Glas zum Toast.
„Auf einen Szenenwechsel, der uns beiden sicher guttut“, prostete Jacob ihr zu.
Sie nickte und trank von dem prickelnden Getränk, das kühl über die Zunge perlte und sie auf wunderbare Weise belebte. Da Jacob sie beobachtete, widmete sie sich noch intensiver dem köstlichen Champagner, um sich nicht in seinen dunklen, geheimnisvollen Augen zu verlieren.
„Wollen wir?“, fragte er.
Als er sein Glas abstellte, sah Mollie, dass er im Gegensatz zu ihr gar nichts getrunken hatte. Ihrem erstaunten Blick begegnete Jacob mit einem so heiteren, anziehenden Lächeln, dass ihr gar nichts anderes übrig blieb, als seinen angebotenen Arm zu ergreifen und sich aus der Suite führen zu lassen.
Die Messeausstellung war einfach überwältigend. Nicht einmal während ihrer Studienzeit hatte Mollie etwas Vergleichbares gesehen: ein innovatives Bauprojekt nach dem anderen, Entwürfe, Blaupausen, Modellbauten von Häusern, Garten- und Parkanlagen in winzigem Maßstab, aber so einzigartig und
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