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Und erlose uns von dem Bosen

Titel: Und erlose uns von dem Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Größe, ein Meter fünfzig und dreiundvierzig Kilo. Ihre braunen Augen funkelten.
    Â»Was ist los, Alex? Wieso bist du noch auf?«, fragte sie. »Das ist nicht richtig. Wer ruft so spät noch hier an?«
    Ich setzte mich an den Küchentisch und erzählte bei einer Tasse Tee Nana alles, was ich ihr sagen konnte.

42
    Am nächsten Tag war Monnie Donnelley als meine Partnerin eingeteilt. Das war für uns beide eine gute Neuigkeit. Unsere Aufgabe bestand darin, Informationen über Colonel Shafer und die Söldner zu sammeln, die bei den Anschlägen eingesetzt worden waren. Unser Zeitplan: schnell , am besten Lichtgeschwindigkeit.
    Wie üblich wusste Monnie schon viel über das Thema. Sie redete wie ein Wasserfall, während sie weitere Daten für den Fall herbeischaffte. Wenn Monnie einmal anfängt, ist es schwierig – fast unmöglich -, sie zu stoppen. Die Frau ist gnadenlos. Sie glaubt daran, dass Fakten der Weg zur Wahrheit sind.
    Â»Söldner, die so genannten ›Hunde des Kriegs‹. Die meisten sind ehemalige Soldaten der Spezialeinheiten: Delta Force, Army Rangers, SEALs, und bei den Briten die SAS. Viele sind völlig legitim, Alex, obwohl sie in einer Art legaler Niemandswelt operieren. Ich meine damit, dass sie nicht dem Verhaltenscodex des US-Militärs unterstehen, ja nicht einmal unseren Gesetzen. Technisch gesehen, müssen sie die Gesetze des Landes befolgen, in welchem sie dienen. Aber einige dieser heißen Orte haben beschissen schlechte Rechtssysteme – wenn sie überhaupt ein System haben.«
    Â»Dann sind sie also ziemlich auf sich selbst gestellt. Das würde Shafer behagen. Und die meisten Söldner arbeiten jetzt für Privatfirmen?«
    Monnie nickte. »Ja, tun sie, Grünschnabel. Private Military Companies, PMCs. Verdienen bis zu zwanzigtausend pro Monat. Aber im Schnitt wohl eher drei- oder viertausend. Manche
der größeren PMCs verfügen über eigene Artillerie und Panzer. Sogar Jagdflieger. Kannst du das glauben?«
    Â»Kann ich. Heutzutage glaube ich alles. Zum Teufel, ich glaube sogar an den großen bösen Wolf.«
    Monnie wandte sich vom Monitor ab und fixierte mich. Ich spürte, dass eine ihrer berühmten »Fakt-Erklärungen« folgen würde. »Alex, das Verteidigungsministerium hat gegenwärtig in den Vereinigten Staaten über dreitausend Verträge mit PMCs. Die Verträge haben schätzungsweise einen Wert von dreihundert Milliarden Dollar. Können Sie das glauben?«
    Ich pfiff. »Also das rückt die Forderungen des Wolfs in eine Perspektive, richtig?«
    Â»Zahlt den Mann«, sagte Monnie. » Danach werden wir losziehen und ihn fangen.«
    Â»Das ist nicht meine Entscheidung. Aber ich widerspreche nicht völlig. Zumindest könnte das ein Plan sein.«
    Monnie widmete sich wieder ihrem Computer. »Hier ist etwas über das Wiesel. Hat mit einer Organisation zusammengearbeitet, die Mainforce International heißt. Hören Sie sich das an: Büros in London, Washington und Frankfurt.«
    Das erweckte mein Interesse. »Drei der Zielstädte. Was haben Sie noch über Mainforce?«
    Â»Mal sehen. Kunden sind unter anderem Finanzinstitutionen, selbstverständlich Öl, Edelsteine.«
    Â»Diamanten?«
    Â»Sind des Söldners beste Freunde. Shafer arbeitete unter dem Namen Timothy Heath. In Guinea hat er einige Minen ›befreit‹, die ›vom Volk‹ besetzt worden waren. Heath/Shafer wurde in Guinea verhaftet. Die Anklage lautete: ›Versuchte Beamtenbestechung‹. Bei sich hatte er eine Million in bar, als man ihn festnahm.«
    Â»Wie ist er da rausgekommen?«

    Â»Angeblich entflohen. Hmmmm. Keine Details. Auch keine Nachforschungen. Seltsam.«
    Â»Darin war das Wiesel schon immer gut. Aus einer Klemme herauswieseln. Und damit Erfolg haben. Womöglich wollte der Wolf ihn deshalb für diesen Job.«
    Â»Nein«, widersprach Monnie, drehte sich um und musterte mich. »Der Wolf will ihn, weil Geoffrey Shafer Ihnen unter die Haut gegangen ist. Und weil Sie dem Direktor des FBI nahe stehen.«

43
    Um zwei Uhr am selben Nachmittag war ich auf dem Weg nach Cuba, Guantánamo Bay. Gitmo, wie es genannt wurde. Der Direktor sowie der Präsident der Vereinigten Staaten hatten mich auf diese Mission geschickt. In letzter Zeit war unser Stützpunkt in Guantánamo Bay viel in den Nachrichten gewesen, weil dort

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