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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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passte und es so am besten war. Danach war er – immer dieses Bild von Rosa und Costello als Paar vor Augen – viel zu schnell zum Flughafen gefahren. Er hatte sogar versucht, sich für die beiden zu freuen. Rosa war jung, schön und hatte niemanden auf der Welt als ihren Vater, der ausgerechnet mit Alex’ Mutter schlafen musste. Alex war damals klar geworden, dass er sich nie hätte Hoffnungen machen dürfen, dass Rosa vielleicht auf ihn warten würde.
    Als er ein gerahmtes Bild seiner Mutter in Zeitungspapier einschlug, stutzte er. Hatte sie immer schon so traurige Augen gehabt, oder fiel ihm das erst jetzt, nach allem, was geschehen war, auf? Früher hatte er sie immer nur als kalten Menschen empfunden und sich über die Hartnäckigkeit geärgert, mit der sie ihn von Rosa fernzuhalten versuchte.
    „Habt ihr eigentlich jemals …“ Alex legte das Bild in einen der Pappkartons. „Ich meine, wart ihr glücklich miteinander?“
    „Wir waren sechsunddreißig Jahre verheiratet.“
    „Das ist keine Antwort auf meine Frage.“
    „Natürlich ist es das.“

32. KAPITEL
    Ausgerechnet an dem Tag, als Rosa sich ein Herz genommen hatte und endlich mit ihrem Vater über die Angelegenheit reden wollte, von der Alex ihr erzählt hatte, war Paps nicht zu Hause. Sie sperrte die Haustür auf, knipste das Licht an und aus, doch er war nirgendwo zu hören oder zu sehen. Dann fiel ihr auf, dass die Tür zur Garage offen war.
    „Hallo?“, rief sie und ging in die winzige Werkstatt, die zur Garage gehörte. „Joey, bist du da drin?“
    Er fuhr von der Werkbank hoch, über die er gerade gebeugt gewesen war, und ließ etwas auf den Boden fallen. „Hi, Tante Rosa.“
    „Hi, du.“ Sie betrachtete die Teile, die er vor sich liegen hatte. „Was machst du gerade?“
    „Ich repariere das Fernrohr.“ Er zeigte ihr ein dünnes, vergilbtes Büchlein. „Alex hat die Anleitung gefunden, die dazugehört.“
    „Du warst bei Alex?“
    Er verdrehte die Augen. „Oh Gott, ihr seid beide gleich kindisch.“
    „Hat er dir das denn auch gegeben?“ Sie deutete auf zwei große Kartons mit dem Logo der „Montgomery Financial Group“.
    Joey wich ihrem Blick aus. „Das ist nur altes Zeug, das er wegwerfen wollte. Er mistet das Haus am Strand aus und hat schon einen ganzen Container voll mit Gerümpel.“
    Irgendwie wirkte Joey auf Rosa, als hätte er etwas zu verbergen. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie. „Du steckst doch nicht in Schwierigkeiten, oder?“
    Er schnaubte. „Wohl kaum. Hier gibt es ja nicht mal jemanden, mit dem ich mich anlegen könnte .“
    Sie betrachtete ihn eine Weile. Die Punkfrisur war verschwunden. Wahrscheinlich war es ihm zu mühsam geworden, sein Haar jeden Tag mit Gel zu stylen. Ihr fiel auf, dass es auch nicht mehr so intensiv pink war. Vermutlich ausgeblichen. Und das einzige Piercing, das noch zu sehen war, war ein kleiner Stift in seinem rechten Ohrläppchen. Eigentlich, dachte Rosa, war er ein ziemlich gut aussehender Junge. „Hast du bei der Arbeit keine Kids in deinem Alter kennengelernt?“
    „Klar, aber was soll ich mit denen? Die Schürze abnehmen und mit ihnen rumhängen?“
    „Keine Ahnung. Was ist mit dem süßen Mädchen, das sich immer ihr Mandeleis holt?“, fragte Rosa, die davon wusste, weil jemand im „Celesta’s“ ihr davon erzählt hatte. „Die eine, die aussieht wie Keira Knightley. Ich bezweifle, dass sie nur wegen ihrer Eistüte jeden Tag vorbeikommt.“ Sie merkte, dass Joey errötete. „Tja, das ist das Risiko, dem man in einer Kleinstadt ausgesetzt ist“, schmunzelte sie. „Jeder weiß über alles Bescheid. Aber jetzt sag, wo ist dein Großvater?“
    „Er ist arbeiten gegangen. Zu den … Chiltons. Sagt dir der Name was?“
    „Mhm, dann fahre ich jetzt zu ihm. Und du kommst in der Zwischenzeit nicht auf dumme Gedanken, hörst du?“
    „Klar.“
    Sie fuhr ein bisschen zu schnell zu den Chiltons, da sie es eilig hatte, die Sache endlich hinter sich zu bringen. Der Lieferwagen ihres Vaters stand neben dem für Neuengland typischen alten Holzhaus mit steilem Dach und großem Kamin. Sie fand ihn im Garten, wo er gerade den Rasen rechte, und winkte, damit er sie bemerkte.
    Er drehte sich um, winkte zurück und zog dann seine Arbeitshandschuhe aus.
    „Hallo, Paps.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Hast du kurz Zeit?“
    „Natürlich. Für dich auch länger.“
    Sie holte tief Luft. Was sie vorhatte, ihn zu fragen, würde die Beziehung verändern, die sie

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