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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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zueinander hatten. Vielleicht sogar für immer trüben. Doch sie musste es einfach wissen.
    „Sind die Chiltons zu Hause?“, fragte sie.
    „Sie kommen immer nur am Wochenende. Rosa, was ist los?“
    Sie atmete noch einmal tief durch und stellte sich direkt vor ihn, damit er ihr von den Lippen ablesen konnte. Außerdem verwendete sie die Gebärdensprache – sie wollte sichergehen, dass er alles verstand. „Paps, Mrs. Montgomery hat nach deinem Unfall alle deine Krankenhausrechnungen bezahlt. Wusstet du das?“
    Rosa konnte seine Reaktion deutlich an seinem Gesicht ablesen – erst Schock, dann ungläubiges Staunen, gefolgt von Skepsis, und schließlich Verwunderung. Doch kein schuldbewusster Blick. Nichts, das darauf hindeutete, dass er es gewusst hatte.
    „Es ist wirklich so“, sagte sie. „Sie wollte nie, dass es jemand erfährt, aber Alex hat es mir gesagt. Er hat mir auch erzählt, warum sie es getan hat.“
    „Und warum sollte sie so etwas getan haben?“
    „Du warst am Abend vor dem Unfall bei Emily Montgomery. In ihrem Schlafzimmer.“
    Jetzt plötzlich wirkte er schuldbewusst. Die Art und Weise, wie er sie ansah, bestätigte ihre schlimmsten Befürchtungen.
    „Das ist doch furchtbar, Paps. Ich meine, mir ist klar, dass du dich einsam gefühlt haben musst – aber eine verheiratete Frau?“
    Sein Blick verdüsterte sich. „Hat Alex Montgomery dir das gesagt? Dass ich seine Mutter verführt habe?“
    „Dass du sie verführt hast, hat er nicht gesagt.“
    Er nahm ein Stofftaschentuch aus seiner hinteren Hosentasche und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Wie kannst du nur glauben, ich könnte so etwas tun? Und wie kann dieser Junge nur seine verstorbene Mutter derart in den Schmutz ziehen.“
    „Tut er das? Bist du dir sicher?“
    „Er schickt dich mit diesen furchtbaren Anschuldigungen zu mir. Was ist er bloß für ein Mensch …“
    „Er ist durcheinander. Wenn du ihm erklären kannst, was damals wirklich passiert ist, solltest du es meiner Meinung nach tun.“
    Er machte eine abfällige Handbewegung. „Es reicht, Rosa. Lass dich nicht noch einmal auf ihn ein. Er ist nicht gut für dich – heute genauso wenig wie damals, als er ein Junge war. Das ist eine Tatsache.“
    Sie merkte, dass er vom Thema ablenken wollte, doch sie würde es ihm nicht durchgehen lassen. Auch sie konnte dickköpfig sein. „Erzähl mir, was an diesem Abend passiert ist, Paps. Ich muss es einfach wissen.“
    „Es gab keine Affäre mit Mrs. Montgomery.“ Er sah ihr in die Augen. „Das ist alles, was du wissen musst.“
    „Wenn es keine Affäre war, was war es dann?“
    Er seufzte. „Ein Missverständnis.“
    Sie ließ nicht locker. „Erzähl es mir.“
    Er nickte. Dann lehnte er sich, gestützt auf seinen Rechen, an eine Steinmauer. „Als ich nach dem Picknick nach Hause gekommen bin, hat sie mich angerufen. Sie war sehr verärgert über ihren Sohn.“
    „Über ihn und mich.“
    Er nickte wieder. „Sie war … tja, es ging ihr nicht gut, Rosa. Und weil ich mir Sorgen gemacht habe, bin ich zu ihr gefahren.“
    Nicht gut. „War sie betrunken?“
    „Sie war allein zu Hause, und es ging ihr sehr schlecht. Ich habe sie in ihr Zimmer gebracht und versucht, sie zu beruhigen. Aber sie ließ sich nicht beruhigen, sondern hat nicht aufgehört, sich aufzuregen. Was auch immer Alex glaubt, gehört zu haben – ich habe versucht, einer hysterischen Frau zu helfen, die außer sich war. Es war fast Mitternacht, als ich gegangen bin. Und das, meine liebe Rosina, ist alles, was an diesem Abend passiert ist. Es tut mir leid, dass ich gesagt habe, ich könnte mich nicht daran erinnern, aber das war das Einzige, worüber ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe.“
    Sie wünschte, sie hätte so etwas wie Erleichterung darüber empfinden können, dass die Situation nun aufgeklärt war. Doch es gelang ihr nicht. „Vielleicht hätte sich zwischen Alex und mir alles anders entwickelt, wenn du und Mrs. Montgomery euch nicht eingemischt hättet. Du wolltest doch genau so sehr wie sie, dass wir nicht zusammen sind.“
    „Du hast dir nur noch mehr Kummer erspart. Alexander war fast noch ein Kind, kein Mann. Er hätte deine Liebe nicht zu schätzen gewusst – nicht weil er ein schlechter Mensch ist, sondern weil er nicht reif genug war. Und ich glaube, er wird niemals reif genug dafür sein.“
    „Du hast uns die Chance zerstört, die wir vielleicht gehabt hätten, es herauszufinden.“
    „Nein, Rosina. Deine Chance war vorbei,

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