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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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gegessen. Die in Teig ausgebackenen Muscheln waren eine Spezialität in Rhode Island.
    „Was hältst du davon, hm?“ Obwohl er sie nicht berührte, spürte sie seinen fragenden Blick wie eine zärtliche Umarmung.
    „Ich halte unsere Unterhaltung für beendet.“
    „Rosa“, sagte er schnell, „wir sind noch nicht fertig.“
    Sie lachte laut auf. Dann strich sie ihr Haar zurück und sah ihm in die Augen. „Doch“, entgegnete sie, „das sind wir. Dafür hast du vor vielen Jahren gesorgt.“
    „Ich habe damals einen großen Fehler begangen.“
    Es war selten, dass ein Mann zugab, etwas falsch gemacht zu haben. Es von einem Montgomery zu hören war noch erstaunlicher. „Und das fällt dir jetzt ein, ja?“
    „Nein, ich habe in den letzten Jahren viel darüber nachgedacht.“ Seine Offenheit war entwaffnend.
    „Es ist zu spät“, sagte sie leise. „Wir können nicht einfach zurück und wieder von vorne … Das geht nicht.“
    „Stimmt“, sagte er. „Wir können es diesmal besser machen.“
    „Meine Güte, Alex, was glaubst du eigentlich, habe ich die ganze Zeit gemacht? Warten und mich vor lauter Sehnsucht nach dir verzehren? Wir hatten eine Sommeraffäre. Mein Fehler war, dass ich es zu ernst genommen habe. Mädchen neigen allgemein dazu, weißt du. Nachdem du weg warst, habe ich mein Leben weitergelebt. Ich nehme an, das hast du auch getan.“ Sie merkte, dass sie sich aufzuregen begann, und atmete einmal tief durch. Trotz allem, was geschehen war, ließ er sie nicht kalt. Sie war immer noch empfänglich für sein sanftes Lächeln und seine blauen Augen, mit denen er sie forschend ansah. Und die Erinnerungen an früher, als sie sich bei ihm geborgen und geliebt gefühlt hatte, waren noch sehr lebendig. Doch zu diesen Erinnerungen gesellte sich noch ein anderes Gefühl – Angst. Sie hasste sich dafür. Wie gern hätte sie die Sache mit Alex leichtgenommen, ein bisschen Spaß mit ihm gehabt und ihn dann abserviert, wie Linda es ihr geraten hatte. Denn genau so machte es Rosa normalerweise mit ihren jeweiligen Männern. Nur – bei Alex war ihr das einfach nicht möglich.
    „Hör zu, Alex“, sagte sie, „es tut mir schrecklich leid, dass deine Mutter gestorben ist, und ich bedauere sehr, dass es in allen Zeitungen steht. Deshalb habe ich dich heute gesucht – und nicht, um mit dir essen zu gehen und in Erinnerungen zu schwelgen. Das hat überhaupt keinen Sinn, denn was vorbei ist, ist vorbei, und …“
    Sie zwang sich, nicht weiterzureden. „Ich gehe jetzt. Ich muss ins Restaurant. Okay?“
    „Nein, es ist nicht okay. Verdammt, Rosa, es ist doch nur ein Essen.“
    „Es wird kein Essen geben.“
    Als sie ging, hörte sie ihn leise lachen. „Feigling“, flüsterte er zärtlich.
    Nicht stehen bleiben, befahl sie sich. Dreh dich bloß nicht um.

14. KAPITEL
    Rosa gelang es wunderbar, nicht an Alex zu denken – oft sogar eine ganze Minute lang. Ein paar Tage nach ihrer Begegnung hatte sie sich sogar davon überzeugt, dass sie sich seinen aufrichtigen, ehrlichen Blick, als er sie zum Essen einlud, nur eingebildet hatte.
    Ihr Herz allerdings ließ sich nicht so leicht überzeugen, und sie spürte es hin und wieder – und immer unerwartet – einen merkwürdigen kleinen Sprung machen. Sie hatte sich oft gewünscht, dass es bei ihren anderen Männern so gewesen wäre. Doch bei den nicht gerade wenigen Dates, die sie in den letzten Jahren gehabt hatte, wollte sich dieses Gefühl nie einstellen. Sie war entweder enttäuscht worden – oder war selbst eine Enttäuschung gewesen.
    Am besten war, sich mit Arbeit abzulenken. Glücklicherweise hatte sie jede Menge zu tun. Den halben Tag und abends war sie im Restaurant beschäftigt, und den Rest ihrer Zeit widmete sie ihrem Vater und ihren Freunden. Lindas Pläne für das Hochzeitsfest wurden immer konkreter, und Rosa genoss es, sich von den Ideen ihrer Freundin mitreißen zu lassen.
    Nachdem sie Linda ein paar Menüvorschläge für den Hochzeitsempfang vorbeigebracht hatte, beschloss sie, noch kurz bei ihrem Vater vorbeizuschauen. Sie knipste das Licht im Vorraum ein paarmal ein und aus, um ihm zu signalisieren, dass sie da war.
    „Ich bin hier drüben“, rief Paps.
    Sie folgte dem Klang seiner Stimme ins Wohnzimmer, wo er gerade vor dem Computer saß. Hinter ihm lief ein Spiel der Red Socks gegen die Cardinals im Fernsehen. Dass der Ton trotz der Untertitel für Gehörlose viel zu laut aufgedreht war, merkte er nicht.
    Das Wohnzimmer war wie der Rest des

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