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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Imbissbude an der Ecke und keinen Pizzaservice gab, musste er wohl oder übel dem „Stop-&-Shop“-Supermarkt in Winslow hin und wieder einen Besuch abstatten.
    Eigentlich war er auf der Suche nach Rasierschaum, doch aufgrund der verwirrend vielen Gänge fand er sich plötzlich vor einem Regal mit einer geradezu beängstigend großen Auswahl an Hygieneartikeln für Damen wieder. Eilig verließ er die Slipeinlagen-Zone und bog mit seinem Einkaufswagen rasch – zu rasch – in den nächsten Gang ein und rammte einen anderen Einkaufswagen.
    „Entschuldigung“, murmelte er. Doch als er sein Opfer erkannte, strahlte er vor Freude. „Hey, Rosa.“
    „Hi, du.“ Ihr Lächeln war im Gegensatz zu seinem lediglich höflich.
    „Na, so ein Zufall, dass ich dich hier treffe“, sagte er. Zugegeben, das war wenig originell. Eigentlich war er ein ausgesprochen eloquenter Mensch, doch in ihrer Gegenwart konnte er meist keinen klaren Gedanken fassen. Sie trug ein schwarzes Top mit dünnen Trägern sowie Hüftjeans, über deren Bund ein Stückchen gebräunte Haut hervorblitzte. Und, Gott stehe ihm bei, sie hatte ein Nabelpiercing. Alex hatte eine ziemliche Schwäche für Nabelpiercings, auch wenn er bis jetzt leider nur sehr wenige aus der Nähe gesehen hatte. Die Frauen in seiner Welt hielten nichts von „Selbstverstümmelung“, wie sie es auszudrücken pflegten. Für ihn persönlich allerdings war ein winziger goldener Ring in einem wunderschönen Frauennabel geradezu ein Kunstwerk.
    Er kam sich wie ein Idiot vor, einfach so vor ihr zu stehen, während eine unsichtbare Hormonausschüttung seinen ganzen Körper in lustvolle Erregung versetzte. Um sich rasch abzulenken, sah er sich den Inhalt ihres Einkaufswagens an. Tomaten, Weintrauben, jede Menge Grünzeug, Ricotta und Joghurt sowie drei Liebesromane. Was irgendwie gar nicht zu ihr passte waren die Packung Erdnuss-Flips – „mit gefährlich viel Käse“ –, die sieben Liter Milch und die Oreo-Kekse.
    Sein verdutzter Blick war ihr nicht entgangen. „Ich wette, du denkst jetzt, dass ich ein heimlicher Junk-Food-Junkie und süchtig nach Liebesromanen bin.“
    „Bist du’s?“
    „Ja und nein. Das Junk-Food ist nicht für mich. Aber wehe, du machst dich über meine Liebesromane lustig.“
    „Hm, mal sehen.“ Er nahm eines der Bücher in die Hand. „‚Cowboy auf Brautschau‘ von Lois Faye Dyer. ‚Ist ausgerechnet ein rauer Farmer der richtige Mann für die weltgewandte Victoria?‘, las er laut vor. Dann legte er das Buch zurück in den Einkaufswagen. „Garantiert nicht .“
    Sie seufzte. „Man sieht, du hast keine Ahnung. Es gibt bestimmt ein Happy End für die beiden.“
    „Warum liest du es, wenn du ohnehin schon weißt, wie es ausgeht?“
    Sie sah ihn indigniert an. „Weil es schön ist, immer wieder.“
    Na gut, dann war sie anscheinend verliebt ins Verliebtsein. Irgendwie konnte Alex das ganz gut nachvollziehen. Verliebt zu sein war berauschend – ein so intensives Gefühl, dass einem ganz schwindlig davon wurde und einem das Herz vor Sehnsucht brannte. Alex kannte die Symptome. Er hatte sie alle gehabt.
    Aber nur ein Mal.
    „Und das Junk-Food ist für wen?“, wollte er wissen. „Hast du ein Haustier mit seltsamen Fressgewohnheiten oder so etwas Ähnliches?“
    „Du bist ziemlich neugierig, stimmt’s? Um die Wahrheit zu sagen, ich habe …“ Sie brach ab, als ein schlaksiger Junge, der eben noch vor einem Regal mit Zeitschriften gestanden hatte, auf sie zusteuerte. „Ah, da bist du ja, Joey“, rief sie. Dann wandte sie sich wieder an Alex. „Alex, das ist Joey Capoletti.“
    Ach du Scheiße, dachte er. War das etwa ihr Sohn? Nervös begann er nachzurechnen. War dieser riesige Junge mit den Stacheln auf dem Kopf und dem Nasenring etwa sein eig… Nein, unmöglich. Alex verwarf den Gedanken. Der Junge war mindestens schon dreizehn.
    Erleichtert schüttelte er ihm die Hand. „Alexander Montgomery. Freut mich, dich kennenzulernen.“
    „Hallo, freut mich auch.“
    „Joey ist mein Neffe“, erklärte Rosa, und ihr süffisantes Grinsen verriet, dass ihr Alex’ momentane Panik nicht entgangen war. „Er ist den Sommer über bei meinem Dad.“
    Joey war ein Punk, stellte Alex fest. Der Junge trug sehr tief sitzende schwarze Jeans, an deren Taschen Ketten baumelten, und ein T-Shirt mit einem Tribal-Motiv. Außerdem hatte er von seiner Tante offenbar den Hang zu Piercings geerbt. Allerdings war diese Neigung bei Joey etwas aus dem Ruder gelaufen. An

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