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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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worden, und man hatte ihr bereits eine angemessene – wenn auch nicht großzügige – Studienbeihilfe zugesichert. Wenn sie nun allerdings das begehrte „Charlotte Boyle“-Stipendium bekam, für das sie sich gerade beworben hatte, wäre das eine beträchtliche finanzielle Erleichterung. Das ganze Frühjahr hatte sie davon geträumt, aufs College zu gehen, und sich ausgemalt, welche Seminare sie besuchen und welche Professoren sie wohl haben würde.
    Ihre Brüder hatten ihr empfohlen, unbedingt auch zur Navy zu gehen, so wie sie es gemacht hatten. Rob war verheiratet und hatte zwei Söhne und zwei Töchter, Sal war Priester, und das Leben der beiden war erfüllt und aufregend. Doch Rosa konnte sich nicht vorstellen, zur Army zu gehen. Sie hatte zwar vor, für ihr Studium zu kämpfen, doch sie war keine Soldatin. Allerdings wäre es natürlich gut, wenn sie Paps, der ohnehin jede Menge Rechnungen zu bezahlen hatte, nicht auch noch auf der Tasche läge.
    Er hatte seine finanzielle Lage jahrelang vor ihr verheimlicht. Als Rosa älter geworden war und mehr Verantwortung übernommen hatte, war ihr der Grund für seine Probleme bald klar geworden. Mammas Krankheit hatte sich über drei Jahre hingezogen, und die teuren Operationen und Behandlungen hatten Paps’ Ersparnisse völlig aufgebraucht. Da die Familie keine Krankenversicherung gehabt hatte, hatte er jeden Cent aus seiner eigenen Tasche bezahlen müssen.
    All das und noch viel mehr hatte Rosa erfahren, als sie die Buchhaltung ihres Vaters übernahm. Ihr waren zum Beispiel Rechnungen untergekommen, die Paps dreien seiner Kunden ausgestellt hatte und die nie beglichen worden waren. Anfangs hatte Paps nicht darüber reden wollen, doch schließlich hatte er erzählt, dass diese Kunden Mammas Ärzte gewesen waren – ein Onkologe, ein Anästhesist und ein Chirurg. Er hatte sie bezahlt, indem er als Gärtner für sie gearbeitet hatte – und wahrscheinlich noch jahrelang für sie arbeiten würde.
    Sie fragte sich, ob es für Paps nicht eine sehr bittere Erfahrung war, auch noch so viele Jahre nach Mammas Tod für diese Ärzte zu arbeiten.
    Im Frühjahr, als die Antwortschreiben der Unis, bei denen sie sich beworben hatte, ins Haus flatterten, hatte Rosa sich entschlossen, am staatlichen College in Kingston zu studieren, um Studiengebühren zu sparen. Doch Paps hatte davon nichts wissen wollen. Er bestand darauf, dass sie auf die Brown University ging und dass diese Uni jedes Opfer wert sei, das sie beide künftig bringen mussten.
    Sie wusch sich die Hände in dem großen Waschbecken aus rostfreiem Stahl und schob energisch alle grüblerischen Gedanken beiseite. Dann begutachtete sie in dem kleinen Spiegel ihre Frisur. Sie hatte ihre Locken zu einem straffen Knoten zusammengebunden und trug vorschriftsmäßig ein Haarnetz. Seit jenem Sommer, als Alex Montgomery ihr die Haare abgeschnitten hatte, waren drei Jahre vergangen, und ihre dichten Locken reichten wieder bis zur Taille.
    „Bereit für den Ansturm der Mittagsgäste?“, fragte Mario.
    „Und ob!“
    Sie hatten noch eine halbe Stunde, bis er das Lokal aufsperrte. Im Ofen loderte bereits das Feuer, und die riesigen Küchenmaschinen kneteten den weichen, hellen Pizzateig.
    „Ich möchte dir etwas zeigen.“ Rosa zog einen Zettel aus der Tasche ihrer Jeans.
    Mario setzte seine Lesebrille auf. „Was ist das?“
    „Ein neuer Tischplan für den Sommer. Wenn man die Tische so aufstellt, wie ich es hier aufgezeichnet habe, hätten achtzehn Personen hier Platz. Sogar vierundzwanzig, wenn man die beiden Tische auf der Terrasse mitrechnet. Das wäre natürlich toll fürs Geschäft.“
    Er sah sich ihre Skizze interessiert an. Rosa war gestern Nacht lange aufgeblieben und hatte sich Gedanken über einen neuen Tischplan gemacht. Mario ermutigte sie immer, Verbesserungsvorschläge für die Pizzeria zu machen. Und sie hatte im Laufe der Jahre immer wieder Ideen gehabt, wie man effizienter arbeiten und Kosten einsparen konnte. Durch die Glasvitrine für die Limonaden und Säfte, aus der sich die Kunden selbst bedienen konnten, hatte sich der Verkauf um 50 Prozent gesteigert. Das neue Salatbuffet war der Renner schlechthin, und durch die Plastikkärtchen mit den Tischnummern waren die Bestellungen wesentlich leichter zu koordinieren.
    All diese neuen Lösungen waren Rosa ziemlich naheliegend erschienen, doch Mario hatte ihre Ideen jedes Mal geradezu genial gefunden. Er war, hatte sie festgestellt, ein wunderbarer Mensch, aber

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