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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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als Geschäftsmann nur mäßig begabt.
    Glücklicherweise konnte Mario aufgrund der ausgezeichneten Lage des Lokals trotzdem ganz gut von seiner Pizzeria leben. Und mehr wollte er gar nicht.
    „Großartig“, sagte er. „Ich werde Vince und Leo sagen, dass sie die Tische genau so aufstellen sollen.“
    „Vince hasst Veränderungen“, warnte sie ihn. „Sag ihm nicht, dass es meine Idee war.“
    Mario heftete Rosas Skizze ans Schwarze Brett neben der Küchenuhr. „Rosina, cara ragazza “, sagte er, „sei nicht immer so bescheiden, meine Liebe. Du hast Talent.“
    Na toll. Wer wollte schon talentiert dafür sein, in einer fettigen, heißen Küche zu arbeiten und für Leute zu kochen, die oft unhöflich zu einem waren? Sie wäre viel lieber eine gute Mathematikerin, Philosophin oder Physikerin gewesen – keine Pizzabäckerin.
    Sie drückte Mario einen weiteren Zettel in die Hand. „Schau dir das bei Gelegenheit mal an. Ich habe mit einer Firma wegen unserer Kartonbestellungen geredet. Wenn wir zweihundert Kartons mehr bestellen, bekommst du einen Preisnachlass.“
    Er deutete auf die Stahlblechregale, die bis zur Decke vollgestopft waren. „Ich habe keinen Platz mehr.“
    „Ich schaffe Platz, versprochen.“ Rosa wusste, dass sie sich damit zusätzliche Arbeit aufhalste, aber sie ertrug es nicht, wenn irgendwo nicht wirklich wirtschaftlich gearbeitet wurde. „Und wenn du über das Internet bestellst, musst du keine Mehrwertsteuer zahlen, weil die Firmen über das Ausland in die USA liefern.“
    „Das Interwas?“
    „Das Internet. Es ist ein elektronisches Netzwerk.“ Rosa hatte keine Ahnung, wie sie es erklären sollte. „Es ist ungefähr so, wie wenn man aus einem Katalog bestellt, nur läuft es eben über den Computer.“
    „Und das ist legal?“
    „Soviel ich weiß, ja.“
    Mario strahlte sie an. „Was für ein kluges Mädchen du bist. Dieser Ausschuss wird dir jedes Stipendium geben, das du haben willst. Du wirst schon sehen. Hast du ihnen mein Empfehlungsschreiben gezeigt?“
    „Klar, es liest sich so, als würdest du mich zu Lebzeiten heiligsprechen lassen wollen.“
    „Quatsch, ich habe nur die Wahrheit geschrieben.“
    Rosa lächelte trotz des flauen Gefühls in ihrem Magen, das sich nun wieder meldete. Sie hatte sich sorgfältig auf das Gespräch bezüglich des Stipendiums vorbereitet. Von ihrer Freundin Ariel, deren Mutter eine Änderungsschneiderei besaß, hatte sie sich das perfekte Outfit geborgt und vor dem Spiegel geübt, wie sie am besten sitzen sollte. Und sie hatte sich auf Karteikärtchen eine Liste mit Themen zusammengestellt, die möglicherweise zur Sprache kommen würden, und die entsprechenden Antworten auswendig gelernt.
    Trotz aller Vorbereitung hatte sie das Gespräch als ungeheuer einschüchternd erlebt. Vor allem deshalb, weil Mrs. Emily Montgomery im Komitee gesessen hatte. Sowohl Mr. als auch Mrs. Montgomery waren Absolventen der Brown University und gehörten zu deren Förderern. In Anbetracht der Tatsache, wie viel Rosa über die beiden wusste, war es merkwürdig gewesen, ihnen so gegenüberzusitzen und sich befragen zu lassen. Es wäre schön gewesen, wenn Mrs. Montgomery für sie gestimmt hätte, doch das würde wohl kaum der Fall sein.
    Vielleicht wusste sie ja tatsächlich nichts über die Gärtnerstochter, die da vor ihr gesessen hatte. Zumindest hatte sie so getan. Doch zwischen ihr und Rosa gab es sehr wohl eine Verbindung. Nämlich Alex. Alex, den Rosa seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte.
    Alex kam im Sommer nicht mehr nach Winslow. Nicht mehr, seit er auf der Junior High war. Und doch dachte sie öfter an ihn, als wahrscheinlich gut war. Denn auf jenen ersten Kuss, den er ihr gegeben hatte, waren viele weitere gefolgt. Dann war er auf ein Internat gekommen, weil sein Arzt der Meinung gewesen war, dass sich sein Asthma so weit gebessert hatte, dass es ihm in einem Schlafsaal mit anderen Jungs keine Probleme bereiten würde.
    Rosa war überrascht gewesen, dass Mrs. Montgomery es erlaubt hatte. Normalerweise war sie bei allem, was Alex betraf, überängstlich. Doch vielleicht hatte er sich gegen sie aufgelehnt und ihr deutlich gesagt, dass sie mit ihrer Überfürsorglichkeit aufhören musste. Rosa konnte sich das gut vorstellen. Alex war ein zarter Junge, doch wenn er sich einmal zu etwas entschlossen hatte, setzte er es auch durch.
    Anfangs hatte er ihr noch ein paarmal geschrieben. Die Schule gefiel ihm, doch noch mehr genoss er es, weg von zu Hause zu

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