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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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Komitee zu arbeiten war ein Traumjob. Eine Praktikantin musste auf einer teuren neuen Maschine arbeiten, die die Sauerstoffaufnahme im Blut der Athleten analysierte. Ich sollte ihr dabei helfen, dieses großartige Gerät in Gang zu bringen und zu kalibrieren. Einer anderen Praktikantin half ich bei einer komplizierten statistischen Analyse der Speerwerfer. Wir hatten sehr gute Computer dafür und konnten bald Faktoren herausarbeiten, die offenbar die Wurflänge beeinflussten. Wir stellten fest, dass die Fußhaltung und der Aufsatzwinkel von wesentlicher Bedeutung waren.
    Als Praktikanten mussten wir auch bei Sportveranstaltungen im olympischen Lager aushelfen. Einmal fehlte bei der Panamerikanischen Tae-Kwon-Do-Meisterschaft einem Filmaufnahmeteam ein Kameramann, und ich sprang ein und filmte dieses Ereignis. Ich half bei der Organisation der Internationalen Kongresse der Sportvereine. Ich half auch dabei, die Sportler unter Aufsicht erfahrener Sportmediziner vor und nach den Wettbewerben zu verbinden. Ich hatte es geschafft! Ich war sicher, dass ich nach ein, zwei Jahren Erfahrung eine gute Stelle im sportmedizinischen Bereich erhalten könnte. Ich würde ein richtiger Arzt werden. Aber das sollte nicht sein. Es gab Finanzierungsprobleme, und es stellte sich immer klarer heraus, dass ich kein oder fast kein Gehalt bekommen würde, sollte ich länger bleiben.
    Als ich nach sechs Monaten im olympischen Trainingslager nach Hause fuhr, sah ich eine Anzeige, in der ein Vollzeit-Forschungsbeauftragter an der Stanford-Universität gesucht wurde. Mein alter Traum, in Stanford zu arbeiten, war zum Greifen nah. Also bewarb ich mich rasch entschlossen und ohne viel Hoffnung. Ich schickte einen Lebenslauf ab, übrigens den ersten und einzigen, den ich je für einen Job eingereicht habe. Ich hielt mich für nicht gut genug und war überzeugt, dass es viele bessere Bewerber geben würde. Doch zu meiner Überraschung wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.

Gute Zeiten bei Goode
    The alchemist toils
    Night and day
    Searching for gold
    To find the way
    For tin ears to turn
    Poor sound to good
    Welcome to the labs
    Of Richard L. Goode
    Mein Termin bei Dr. Goode wird mir unvergesslich bleiben. Ich erschien in meinem besten (und einzigen), sehr unbequemen Anzug. Goodes Sekretärin, Linda Massengil, schien abgelenkt und schrie etwas ins Telefon. Als ich meinen Namen nannte und sagte, dass ich zu einem Vorstellungsgespräch käme, bat sie mich, Platz zu nehmen.
    „Dr. Goode wird gleich kommen.“
    Ich befand mich in der HNO -Klinik des Veteran Affairs Spitals ( VA ), das den Ärzten von Stanford als Lehrspital diente. Zusätzlich gab es ein umfangreiches Forschungsprogramm, das mit Bundesmitteln unterstützt wurde. Ich wartete fast eine Stunde. Ich hörte eine laute, dröhnende Stimme ins Telefon schreien, dann mit einem Turnusarzt, dann mit Linda debattieren. Gestresste Ärzte aller Altersstufen eilten in den Gängen und Krankenzimmern auf und ab. Eine lange Schlange von Patienten wartete auf eine HNO -Untersuchung oder auf die Augenärzte am anderen Ende des Ganges. Auf meinem Weg zum Vorstellungsgespräch in der Klinik hatte ich mich in den langen Gängen und Gebäudekomplexen verlaufen und war froh, dass mein Zuspätkommen nicht bemerkt worden war. Meine Handflächen waren feucht, und trotz des kühlen Frühlingstages schwitzte ich. Ich hatte große Angst, war nervös, meine Beine zitterten, und ich wusste eigentlich nicht, was ich da wollte, so sicher war ich mir, dass die Sache eine Nummer zu groß für mich war.
    Endlich rief mich Dr. Goode in sein Büro. Die Sonne schien durch die etwas verschmutzten Fenster und beleuchtete seine Silhouette. Er war der größte Mann, den ich je gesehen hatte, nicht so sehr in physischer Hinsicht, sondern weil seine Ausstrahlung den ganzen Raum zu füllen schien. Sein Büro war eigentlich sehr groß, aber jede freie Stelle war mit Büchern, Instrumenten, Geräten und Schachteln mit Testmaterial bedeckt. Nur neben seinem Telefon war ein kleines freies Plätzchen. An den Wänden hingen unzählige Diplome, akademische Urkunden und Auszeichnungen. Ich musste erst einen Stuhl von einem Stoß Bücher befreien, bevor ich Platz nehmen konnte.
    Ohne Einleitung fing er gleich an.
    „Also Geoff, wir machen Folgendes. Ich bin Professor für HNO hier in Stanford und wir haben Labors und da suchen wir einfach jemanden, der sich darum kümmern kann. Also hauptsächlich untersuchen wir das Gehör

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