Und kein Ende (German Edition)
werden das noch abklären“ sagte ich um die peinliche Situation zu beenden.
Wir wurden auf die Station gebracht. Rebecca lag in einem Bettchen und sie saß missmutig an dem Besuchertisch im Raum.
„Was mussten wir denn auch gleich ins Krankenhaus“ fing sie wieder von vorne an.
„Es ist besser so und ich will auch, dass Du hier bleibst und damit basta. Ich fahre jetzt los und hole die wichtigsten Utensilien. Möchtest Du außerdem, dass ich noch etwas mitbringe.“
Sie brummelte nur etwas Unverständliches. Nachdem ich die Utensilien gebrachte hatte blieb ich den ganzen Abend und schaute am Morgen vor der Arbeit bei Ihnen vorbei und am Abend war ich auch wieder da. Am nächsten Tag durften sie dann nach Hause. Es war alles noch einmal glimpflich abgelaufen.
„Wieso hast Du denn nie einen Führschein gemacht. Es wäre doch bestimmt vieles einfacher für Dich wenn Du ein Auto hättest.“
„Meine Brüder haben alle gleich den Führerschein gemacht. Die wollten ja auch Motorrad fahren. Ich habe keinen gebraucht. Wenn ich zum Tanzen wollte wurde ich mitgenommen oder wir sind mit dem Bus gefahren. Meine Mutter hatte auch keinen Führerschein.“
„Würdest Du Dir zutrauen, jetzt einen Führerschein zu machen?“
„Ich weiß nicht ob meine Nerven jetzt schon so stark sind.“
„Das Autofahren ist doch gar nicht schlimm. Es ist nur eine Gewohnheitssache. Hast Du was dagegen wenn ich Dich anmelde?“
„Na ja, wenn Du meinst“
Die Fahrstunden schienen ihr zu gefallen, jedenfalls erzählte sie nichts Negatives. Als sie dann auf Anhieb die Prüfung nicht schaffte dachte ich mir noch nicht viel dabei, das kann vorkommen. Als sie aber inzwischen das Fünfte Mal durchgefallen war, tat mir meine Idee ihr zu einem Führerschein zu verhelfen langsam leid. Es wurde auch langsam ein teurer Spaß. Nicht nur, dass die Fahrstunden und Prüfungen Geld kosteten, nein ich hatte sie auch mit einem Wagen überraschen wollen.
„Diese Ente gefällt mir nicht. Das Lenkrad ist viel zu groß und dann auch noch die Schaltung. Nein, dieses Auto fahre ich nicht“ sagte sie mir unverhohlen mitten ins Gesicht.
Da verkaufte ich das Auto eben wieder, zwar mit Verlust aber was soll’s und kaufte dafür ein Polo. Der schien ihr besser zu gefallen. Vielleicht war auch das die Motivation für sie die Prüfung dann beim sechsten Anlauf zu bestehen. Na ja, gleich in der ersten Woche verursachte sie einen Auffahrunfall. sie war einem Auto, das vor einer roten Ampel wartete, hinten aufgefahren. Der Fahrer schien sich sehr aufgeregt zu haben, weil er einfach nur da stand und sie wohl ohne viel zu Bremsen ihm hinten auffuhr. Sie hatte mir auch nichts von dem Unfall erzählt. Erst als ich nach einer Woche den Schaden an der Stoßstange bemerkte hatte sie mir den Vorfall gebeichtet. Ich brachte den Wagen zur Reparatur.
Rebecca, mein Beruf, die Musik und die Zigaretten haben mein Leben ausgemacht. Vieles, was mein Eheleben angeht habe ich in mich hineingefressen oder einfach im Nikotinnebel erstickt.
Obwohl wir mit der Band nur wenige Auftritte hatten war das Untereinander harmonisch. Nach der Probe saßen wir oft zusammen und schmiedeten musikalische Pläne. Wir waren dazu übergegangen auch eigene Rockstücke zu komponieren. Wir wollten uns nicht in den Sog des Kommerzes begeben. Ich verstand mich mit Reiner nach wie vor. Ihre Eskapaden mit Adele und Irene hatten dem guten Verhältnis nichts antun können.
„Wie schaut es aus? Wir wollen in den Ferien nach Italien fahren. Ich bin mit dem Campingbus unterwegs und Bodo hat sich dort vor Ort einen Wohnwagen gemietet. Wollt ihr auch mitkommen. Es wäre bestimmt schön auch für die Kinder“
„Ja“
Ich war hellauf begeistert. Sie dagegen überhaupt nicht als ich ihr am Abend davon erzählte.
„Warum musst Du Dich immer den anderen Leuten aufdrängen. Hauptsache Du hast Deine Gesellschaft und dann ist es gut für Dich.“
„Aber das stimmt doch gar nicht“ versuchte ich mich zur Wehr zu setzen
„Für Rebecca ist das bestimmt auch schön, wenn sie mit den Kindern zusammen sein kann.“
„Aber die ist doch noch viel zu klein“
„Sie wird immerhin zwei in drei Monaten“ sagte ich trotzig.
Ich ahnte schon nichts Gutes und konnte mich gar nicht richtig freuen.
Die Fahrt war anstrengend. Es waren achthundert Kilometer bis zum Urlaubsort an der Adria in Italien. Wir kamen spät abends an und packten noch soweit aus, dass Rebecca ihr Bettchen
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