Und kein Ende (German Edition)
hatte.
Am Morgen trafen wir uns mir Reiners und Bodos Familie zum Frühstück. Jeder hatte etwas dazu beigetragen und so hatten wir eine große Tafel mit Leckereien. Wir saßen am Tisch und plauderten angeregt. Sie sagte wie immer nicht viel.
„Der Strand ist hier ideal für Kinder. Er ist sandig und es geht ganz flach ins Wasser, so dass nichts passieren kann. Nach dem Frühstück gehen wir dann gleich los.“
Auch wir packten unsere Badesachen und gingen an den Strand. Unter den Sonnenschirmen fanden alle ihr Plätzchen. Reiner hatte sein Surfbrett dabei, aber es war nur wenig Wind. Sie legte sich in die Sonne und beteiligte sich kaum an der Unterhaltung. Die Kinder buddelten mit ihren Eimern und Schaufeln im Sand. Ich fand es schön und es kam rasch der Abend.
„Wir gehen dann hoch zum Zeltplatz. Wir wollen heute Abend grillen. Es ist für alle genug da, wir hatten bereits gestern eingekauft. Morgen kann dann ja ein anderer zum Einkaufen fahren. So kommen wir dann auch ohne Abrechnung aus.“
Ich hatte Rebecca in das Reisebettchen gebracht und noch ein Gutenachtlied gesungen.
„Wir hören doch die Kleine, wenn sie zu schreien anfängt“ beruhigte Adele sie.
„Der Wagen ist doch gleich nebenan“
„Aber ich finde es nicht richtig, wenn das Kind alleine im Wagen ist“ redete sie verantwortungsbewusst.
„Aber unsere Kinder sind jetzt auch im Bett und sind alleine. Oder willst Du dich daneben setzen?“
Sie sagte jetzt noch weniger als zuvor.
Als wir am nächsten Morgen nach dem gemeinsamen Frühstück unsere Sachen für den Strand zusammenpackten ging auf einmal das Theater los.
„Den Urlaub habe ich mir aber anders vorgestellt. Wollen wir denn die ganze Zeit mit denen verbringen. Du weißt doch gar nicht ob es Ihnen Recht ist. Ich finde das alles merkwürdig. Man hat ja keine freie Minute für sich. Man will doch auch mal selbst was unternehmen. Wir setzen uns heute nicht zu Ihnen an den Strand“
„Was?“
„Ja, ich setze mich woanders hin. Du kannst ja zu Deinen Freunden wenn Dir das lieber ist.“
„Aber wie sieht denn das aus“
„So wie es aussieht. Man muss doch nicht alles zusammen machen. Die sind bestimmt ganz froh, wenn sie auch mal für sich sind.“
Am Strand bogen wir dann in die andere Richtung ab und breiteten unsere Decken aus. Eigentlich hätte ich sie alleine lassen sollen, aber das ist mir erst heute bewusst geworden. Damals war ich nur in einer peinlichen, verzwickten Situation.
Die anderen sahen uns und nach kurzer Zeit kam Reiner an unseren Platz.
„Habt ihr uns denn nicht gesehen“
„Doch, erwiderte sie jetzt vorlaut. Aber wir wollen auch einmal für uns sitzen.“
Reiner schaute ganz verdutzt.
„Habt ihr euch über was geärgert“ wollte er noch wissen.
„Nein, es geht nur darum, dass man nicht den ganzen Tag zusammenglucken muss“ sagte sie.
„Das haben wir aber so nicht gesehen. Na ja, wenn ihr dann Lust habt könnt ihr gern zu uns kommen“ sprach es und ging.
Dieser Urlaub war gelaufen. Am nächsten Tag unternahmen wir alleine einen langweiligen Ausflug nach Triest. Wir gingen nicht mehr zu den gemeinsamen Essen und grüßten uns bei Vorbeigehen nur wie flüchtige Bekannte. Nach bereits fünf Tagen reisten wir wieder ab.
„Rebecca hat eine Magenverstimmung“
„Ich habe eine Reiseapotheke dabei“ Adele bot freundlich ihre Hilfe an.
„Nein, wir haben bereits gepackt“
„Aber ihr habt doch schon alles bezahlt“
„Das ist nicht so wichtig. Die Gesundheit der Kleinen geht vor“
„Hoffentlich ist es nichts Schlimmes. Gute Fahrt ihr drei“
Ich war froh als ich endlich wieder Zuhause war.
Als ich nach dem Urlaub wieder zur Arbeit kam stand das alljährliche Personalgespräch auf dem Terminkalender. Ich war gespannt ob es diesmal wieder so eine großzügige Lohnerhöhung wie im letzten Jahr geben würde. Meine Abteilung, das Reparaturcenter, hatte auch im vergangen Jahr wieder gute Umsätze erzielt und es war sogar die europaweite Ausdehnung geplant.
„Wir sind sehr zufrieden mit Deiner Arbeit. Es ist wirklich lobenswert wie Du innerhalb so kurzer Zeit diesen neuen Arbeitsbereich höchst profitabel gestaltet hast. Nächste Woche wirst Du Dir ein Bewerber anschauen, denn wir haben geplant die Abteilung unter Deiner Federführung zu erweitern. Außerdem möchte unser beider Chef, dass Du einen Kurs in Kommunikation und Menschenführung besuchst. Für Dich persönlich wird es bestimmt eine Bereicherung sein“
Die
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