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Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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ihr weiches Gesicht. Sie tanzte für ihn, nur ein paar tastende Schritte, eine Frage in ihrem Gesicht: Willst du mit mir tanzen? Er antwortete, indem er ihr seine Hände entgegenstreckte, aber die unnatürliche Schwere seines Kopfes hielt ihn zurück, zog ihn nach hinten und ihm wurde schwarz vor Augen, als er schwer durch die dunkle Augustnacht fiel.
    Mit einem erstickten Schrei fuhr er hoch. Er hatte diese Szene schon so viele Male zuvor erlebt, dass er sich nicht einmal mehr im Schlaf erlaubte, laut herauszuschreien. Das Bett war klatschnass, er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn und trocknete ihn an der Bettdecke ab. Dann begann er zu frieren, schlug seine Arme um den nackten Oberkörper und blieb zitternd vor Kälte und Anspannung sitzen. Ein lang anhaltendes Wimmern kam aus seinem Mund, das er nicht kontrollieren konnte. Es war mehr als eine Woche her, seit ihn dieser Traum zuletzt geweckt hatte, aber so wirklich wie jetzt hatte er sich schon lange nicht mehr angefühlt. Nach ein paar Minuten, als er das Pochen seines Herzens nicht mehr in den Schläfen spürte, schaltete er die Nachttischlampe ein, griff nach dem Telefon neben sich und wählte Margit Olofssons Handynummer.
    »Conny, warum bist du denn um diese Uhrzeit noch wach?«
    »Wie spät ist es denn?«
    »Kurz nach drei. Wie geht es dir? Du bist ganz außer Atem.«
    »Ich hatte plötzlich Angst.«
    »Um mich?«
    »Bist du auf der Arbeit?«
    »Sonst wäre ich wohl nicht ans Telefon gegangen. Wo bist du?«
    »Ich bin ... auf einer Dienstreise. Entschuldige, dass ich angerufen habe.«
    »Du darfst anrufen, wann du willst. Ich vermisse dich.«
    »Ich vermisse dich auch. Ich habe mir Sorgen gemacht ...«
    »Ich bin auf der Arbeit, Conny. Es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen.«
    »Das ist gut. Entschuldige ... Ich melde mich wieder.«
    Er drückte das Gespräch weg und kroch mit dem Telefon in der Hand unter die Decke. Er wusste nicht, warum er sie angerufen hatte. Eine plötzliche Eingebung, eine Art akuter Sehnsucht nach ... ja, wonach eigentlich? Er kniff die Augen zusammen und versuchte, das Böse in dem Traum auszublenden, das Unbehagliche dieser Situation, alle unbeantworteten Fragen.
    Er wollte, dass alles wieder so war wie vorher, wünschte sich, dass er Margit niemals begegnet wäre. Dass er zumindest Manns genug wäre, dieses Verhältnis zu beenden. Er liebte Margit nicht, er liebte Åsa, aber bei Margit gab es etwas, das er brauchte, ohne dass er es konkret zu benennen wusste. Er musste einen Schlussstrich ziehen, das wusste er, aber stattdessen trieb er es immer weiter voran und noch dazu in die falsche Richtung. Wie die Reaktion zu Hause ausfallen würde, falls er von seinem Fehltritt, seinen Fehl tritten erzählte, wagte er sich nicht einmal vorzustellen. Er hatte Margit seit September vier Mal getroffen; es war nur vier Mal passiert. Aber vier Mal war kein Fehltritt, es war eine Beziehung. Eine kranke, destruktive Beziehung, die nur ins Verderben führen konnte.
    Außerdem trafen sie sich nur auf seine Initiative – sie rief niemals an und suchte ihn niemals auf. So wollte er es haben, und sie schien seine Gedanken zu lesen, denn das Thema war nie zwischen ihnen zur Sprache gekommen. Auch dafür schämte er sich. Er nutzte Margit aus, und so jemand wollte er nicht sein; jemand, der Frauen – Menschen – zur eigenen Befriedigung ausnutzte. So war er im Grunde nicht, und er war auch nie so gewesen. Aber dieser verdammte Traum hatte etwas Verdorbenes in ihm an die Oberfläche gebracht, etwas, das irgendwo in ihm geschlummert hatte, von dem er bis dahin aber nichts gewusst hatte. Er fand, dass er sich von sich selbst entfernt hatte, kälter geworden war, weniger empathisch.
    Mit einem Ruck erwachte er aus seinen Gedanken oder seinem Schlaf – er wusste nicht, was. Das Handy, das er noch immer in der Hand hielt, klingelte. Die Lampe war noch eingeschaltet, er warf einen Blick auf den Radiowecker auf dem Nachttisch. Es war halb vier.
    »Hallo, Conny, hier ist Jenny.«
    Verdammt, ja. Jenny hatte ihn angerufen, und er hatte versprochen, sie zurückzurufen. Aber er hatte es vergessen, und jetzt bekam er seine Strafe zu nachtschlafender Zeit. Sjöberg kannte Sandéns Töchter seit ihrer Geburt. Er sah sich zwar definitiv nicht als Ersatzpapa, denn so einen brauchte sie nicht, aber er war mit Sicherheit der Erwachsene, den Jenny abgesehen von ihren Eltern am besten kannte. Aber was sie mitten in der Nacht von ihm wollte, konnte er

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