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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Lügner.
»Du weißt sehr wohl, wer ich bin«, sagte Markby. »Du hast mich schon früher gesehen, hier unten am See, an dem Morgen, als Fiona Jenners Leiche gefunden wurde. Du hast den Sack mit dieser Gans darin gehalten, diesem Vogel, der das Seeufer patrouilliert hat.«
»Ich hab vergessen, wie Sie aussehen«, murmelte Darren und scharrte mit den Turnschuhen in der bereits aufgewühlten Erde. »Ich hab vergessen, dass Sie ein Polizist sind. Sie hätten der Mörder sein können. Ich wusste es nicht. Ich hatte Angst.«
»Hör auf, mir Märchen zu erzählen, Darren. Du wusstest ganz genau, wer ich bin, und du hast dich aus einem anderen Grund vor mir versteckt. Was hattest du für einen Grund?«
Darren antwortete nicht. Er starrte zu Boden und stand vor Markby wie ein geprügelter Hund. Markby kannte diese Sorte zur Genüge. Der Junge hatte nicht den Mut, ihm zu widersprechen, aber seine Angst verlieh ihm perverserweise genügend Kraft, um zu schweigen, obwohl er mit Fragen bedrängt wurde. Er konnte Darren fragen, was er dort zu suchen gehabt hatte, bis er blau war im Gesicht. Darren würde nicht antworten. Markby musste es selbst herausfinden.
Er ging zu den Büschen und bahnte sich einen Weg hinein. Die Stelle, wo Darren sich versteckt hatte, war anhand der zerbrochenen Zweige leicht auszumachen. Markby teilte das Laub und spähte hinein. Ah, da war es. Markby streckte die Hand aus und nahm die kleine Digitalkamera, die Darren im Gebüsch versteckt hatte, bevor er auf Markbys Zuruf hin aus seinem Versteck gekommen war.
Er kehrte zu Darren zurück und hielt die Kamera hoch. »Was hast du gemacht, Darren? Komm schon, rede. Du hast fotografiert, richtig? Was hast du fotografiert? Den See? Mich?«
»Sie«, murmelte Darren.
»Warum?«
»Um zu üben«, sagte Darren kleinlaut.
Markby dachte darüber nach. Was hatte Fiona noch gleich gesagt? Darren wollte Paparazzo werden, Stars fotografieren? »Du hast geübt, wie du dich unbemerkt anschleichen und ein Foto schießen kannst?«
»Genau das«, sagte Darren. »Ich will das später beruflich machen. Berühmte Leute fotografieren, wenn sie nicht hinsehen, und die Bilder an Zeitungen verkaufen.«
Oh ja, dachte Markby grimmig. Ich kenne Typen wie dich, definitiv! Ein wenig älter als du heute bist, und ein ganzes Stück schmieriger. Sie hängen wie Geier draußen vor den Gerichten herum und halten auf die Gesichter der von Trauer gezeichneten Angehörigen. Nicht einmal die Sterbenden entkommen ihren Linsen.
»Ah«, sagte er laut. »Nun, dann erzähl mir mal, zu welchen Gelegenheiten du das gemacht hast. Dich an Leute angeschlichen, meine ich.«
Darren blickte noch störrischer drein. »Ich hab es noch nicht oft getan. Ich hatte nicht viel Gelegenheit dazu. Ich hab ein paar Bilder von Mrs Jenner gemacht, als sie mit dem Hund draußen war.«
»Und was ist mit Fiona Jenner, der jungen, wunderschönen Tochter des Hauses? Erzähl mir nicht, du hättest nicht versucht, heimlich Bilder von ihr zu schießen.«
»Ich hab ein paar gemacht«, gab Darren zu. »Aber mein Dad hat sie zerrissen. Er hat mir auch die Speicherkarte weggenommen. Er versteht das nicht.«
»Aber ich verstehe das, Darren, glaub mir, ich verstehe es sehr gut. Erzähl mir mehr über die Bilder von Fiona Jenner.«
»Sie waren nicht unanständig!«, sagte Darren plötzlich und mit unerwarteter Heftigkeit. Er blickte zu Markby auf, und sein verkniffenes Gesicht war gerötet. »Ich bin nicht rumgeschlichen und hab in Fenster gespäht oder so! Die Bilder, die Dad kaputtgemacht hat – ich hab sie auf der Koppel aufgenommen, als sie bei den Pferden war. Sie mochte die Pferde. Sie gehören Mrs Jenner, aber Fiona ist immer auf ihnen geritten, wenn sie hier war. Ich hab letzten Sommer ein paar gemacht, als sie im Swimmingpool hinter dem Haus war. Sie waren nicht schlecht, aber die Bilder mit den Pferden waren viel besser, und mein Dad hat sie einfach zerrissen!« Der Groll ließ Darrens Stimme zittern.
»Hmmm. Ich denke, ich werde mich auf ein Wort mit deinem Vater unterhalten. Wo finde ich ihn jetzt?«
Darren starrte Markby nervös an. »Sie erzählen ihm, dass ich ein Foto von Ihnen gemacht hab?«
»Kann schon sein. Kommt darauf an. Wo kann ich ihn finden?«
»Er ist unten beim Wäldchen«, sagte Darren zögernd. Er wandte sich um und deutete in Richtung einiger Bäume, vielleicht einen halben Kilometer entfernt. Markby erkannte eine dünne Rauchwolke, die in die klare Luft stieg. »Er räumt das Unterholz aus. Hey, Sie

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