Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
»Schinken, zwei Eier, Blutwurst und getoastetes Brot?«
»Alan«, sagte Meredith, nachdem Florrie mit der Bestellung davongetrottet war. »Du gehst regelmäßig hier essen?«
»Ziemlich oft, ja«, gestand er.
»Und du isst jedes Mal dieses Zeugs? Das ist eine Zeitbombe, das weißt du, oder?«
»Ist mir egal«, antwortete er aufsässig. »Mir schmeckt es. Außerdem esse ich es nur hier.« Und in der Kantine des Hauptquartiers, aber das musste er Meredith nicht auf die Nase binden.
»Übrigens«, sagte Meredith. »Jetzt, wo wir hier sind, muss ich an das Feathers denken, und das erinnert mich daran, dass ich dir etwas sagen wollte. Du erinnerst dich doch noch an Dolores Forbes, nicht wahr?«
»Die Wirtin vom Feathers? Wie könnte ich sie je vergessen? Sie hinterlässt einen bleibenden Eindruck, unsere Dolores.«
»Sie hat Toby und mir erzählt, dass Fiona Jenner einmal abends in ihrem Pub gewesen ist.«
Markby sah sie verblüfft an. »Fiona? Im Feathers? Du machst Witze! Was hat sie dort gemacht? Sich unter das gemeine Volk gemischt?«
»Sowohl Toby als auch ich waren genauso überrascht wie du jetzt. Dolores meint, dass sie möglicherweise mit jemandem dort gewesen ist, aber sie hätte nicht erkennen können mit wem. Das Lokal war zum Bersten voll.«
»Wie oft ist das Feathers zum Bersten voll?«, entgegnete Markby trocken. »Wann war das? Vor kurzem?«
»Ich habe nicht gefragt. Aber an diesem Abend fand ein Darts-Wettkampf statt, deswegen sollte es möglich sein, das genaue Datum herauszufinden.«
Der Tee traf in einer großen braunen Steingutkanne ein, zusammen mit Milch in einem gesprungenen Kännchen sowie zwei Tassen mit nicht dazu passenden Untertellern.
»Wenn sie mehr Geschirr von dieser Sorte brauchen, James hat ganze Berge davon«, beobachtete Meredith schelmisch. Auf dem Tablett befand sich ein weiterer Gegenstand, den Florrie auf den Tisch stellte, bevor sie wieder ging.
Meredith nahm ihn zur Hand und betrachtete ihn verwundert. »Ist dir eigentlich klar, dass das hier wahrscheinlich der letzte Laden im ganzen Land ist, wo Ketchup in einer roten Plastiktomate serviert wird? Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas sagen würde, aber im Vergleich zum Crown wirkt das Feathers beinahe normal. Ich dachte, du hättest erzählt, dass es einen neuen Inhaber hat?«
»Hat man mir jedenfalls gesagt, ja. Ich hoffe, dass sie den Brunch nicht abschaffen.«
Die fragliche Mahlzeit traf in diesem Moment ein und wurde schwungvoll vor Markby abgestellt. Er nahm die Plastiktomate in die Hand.
»Alan«, sagte Meredith mit erstickter Stimme. »Wenn du vorhast, das über dein Essen zu quetschen, muss ich, glaube ich, auf die Toilette!«
»Vergiss deinen Tee nicht«, erwiderte er fröhlich.
Die Damentoilette des Restaurants war sauber, doch der Handtrockner funktionierte nicht, und von zwei Kabinen konnte man nur eine von innen absperren. Als Meredith wieder in den Empfangsraum kam, stellte sie fest, dass ein neuer Gast eingetroffen war. Die Frau war in eine lebhafte Unterhaltung mit der Rezeptionistin vertieft.
Auf den ersten Blick hätte man glauben können, dass es eine junge Frau war. Die weibliche Gestalt wirkte beinahe zwergenhaft neben dem riesigen Koffer. Dann schien sie zu spüren, dass Meredith sie musterte, und drehte sich zu ihr um. Meredith erkannte, dass ihr erster Eindruck falsch gewesen war und die Frau bereits Mitte vierzig sein musste.
Sie gehörte zu jener Sorte von Mensch, die man nicht ignorieren kann. Trotz der Proportionen einer Dreizehnjährigen umgab sie die Aura einer Frau von Welt, eine verwirrende Mischung. Sie trug weite Hosen und ein hautenges Top, doch am auffälligsten war ihr Haar – oder vielmehr der Mangel an Haaren. Es war extrem kurz geschnitten, beinahe militärisch, sodass nur Borsten ihren wohl geformten Schädel bedeckten. Sie war sorgfältig geschminkt und trug große Ohrringe. Der sich daraus ergebende Gesamteindruck war eine Mischung aus Kunst und Chic und bewundernswerter Eleganz.
Die Frau musterte Meredith flüchtig und schien zu dem Schluss zu kommen, dass sie uninteressant war. Sie wandte sich erneut zu der Rezeptionistin um und fuhr in leicht irritiertem Tonfall fort: »Ich bin Madame Plassy. Madame Chantal Plassy. Ich habe telefonisch ein Zimmer bei Ihnen reserviert.« Ihr Akzent war zwar nur schwach, aber dennoch unverwechselbar.
»Das ist richtig, Mrs Plassy«, sagte die Rezeptionistin und nahm einen großen Schlüssel vom Brett. »Nummer sieben, obere Etage. Das Zimmer

Weitere Kostenlose Bücher