Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall
böse. Schon gut, schon gut – er hätte nicht zu Fionas Wohnung fahren dürfen! Es war unglaublich dumm von Jeremy, dass er Jess Campbell nichts von seinen Vermutungen erzählt hat, insbesondere, dass Fiona nicht allein in ihrer Wohnung wohnt. Es war unentschuldbar, es Toby zu verschweigen und den armen Toby zu überreden, in die Wohnung zu fahren. Ich weiß nicht, was er dort überhaupt sollte. Sich umsehen und zurückkommen und Jeremys Vermutungen bestätigen – oder nicht, je nachdem. Falls Toby nichts gefunden hätte, würde Jeremy weiterhin über seine Vermutungen geschwiegen haben. Was für ein Chaos. Gut, dass Inspector Campbell ihn schnell genug gefunden hat, bevor er alles auf den Kopf stellen konnte und von Tara Seale auf frischer Tat ertappt wurde! Campbell konnte ihr wenigstens einen Dienstausweis unter die Nase halten, und Toby hatte eine Chance zu verschwinden.«
»Es war gut um seinetwillen, dass Campbell ihn überrascht hat, und es war gut für uns, ganz zu schweigen von Tara Seale. Allein Inspector Campbells Auftauchen verhindert, dass er eine Klage wegen vorsätzlicher Behinderung von Ermittlungen in einem Mordfall am Hals hat! Übrigens möchte Jess Campbell sich morgen mit dir unterhalten«, fügte Markby hinzu. »Sie möchte wissen, welchen Eindruck du von Fiona hattest. Sie findet deine Idee interessant, dass Fiona die Drohbriefe geschrieben haben könnte. Hast du immer noch den Rest der Woche frei?«
»Ja.« Meredith seufzte. »Offensichtlich kann man Toby nicht ruhigen Gewissens unbeaufsichtigt lassen. Vielleicht kann ich ihn ihm Auge behalten.«
»Hey, du bist nicht sein Kindermädchen! Er ist ein erwachsener Mann! Ein erwachsener Mann ohne eine Spur von Menschenverstand, aber trotzdem alt genug, um nicht ständig eine Aufpasserin bei sich zu haben!« Markby konnte nicht anders, er klang verärgert.
»Ich habe nicht vor, sein Kindermädchen zu spielen!«, entgegnete Meredith defensiv, vielleicht ein wenig zu defensiv für Markbys Geschmack. »Ich möchte nur in der Nähe sein, damit er vorbeikommen und mit mir reden kann, wenn er jemanden braucht. Diese üble Geschichte hat ihn auf dem falschen Fuß erwischt. Unter gewöhnlichen Umständen hätte er niemals zugestimmt, für Jeremy nach London zu fahren und sich in Fionas Wohnung umzusehen. Der arme Toby, ich denke, es geht ihm richtig schlecht.«
Nach einem Moment sagte Markby: »Du glaubst, du musst auf Toby aufpassen. Ich für meinen Teil denke, dass ich Jeremy Jenner im Auge behalten sollte. Er hat genau wie Toby irgendwo unterwegs seinen Verstand verloren. Was für eine Familie! Es muss etwas Erbliches sein.«
»Schätzungsweise ist es in einer Zeit wie dieser zu viel verlangt, dass die Leute vernünftig sind«, verteidigte Meredith die Jenners. Sie streichelte Markby über das Gesicht. »Ich hatte genau wie du gehofft, dass wir über Ostern ein wenig Zeit miteinander verbringen könnten. Wie sich die Dinge entwickelt haben, bleibt kaum etwas davon übrig. Es ist zum Teil meine eigene Schuld. Ich habe zugestimmt, mit dir über die Ehefrau von Tobys Onkel Jeremy zu reden und dir von den Drohbriefen zu erzählen. Ich habe einer Einladung zum Essen bei den Jenners zugestimmt.«
»Es ist dumm gelaufen. Niemand konnte das ahnen«, sagte Markby, nahm ihre Finger und küsste sie. »Was hast du heute Morgen gemacht?«
»Ich war im Vikariat und hab den armen James Holland getroffen. Er sitzt bis zu den Ohren in Packkartons und alten Zeitungen. Er hat beschlossen, vorzeitig auszuziehen. Sein neues Vikariat ist fertig, und er kann schon rein. Das bedeutet, dass wir früher mit dem Renovieren anfangen können. Ich kann es kaum erwarten, Hand an diese Küche zu legen! Wir werden alles herausreißen und neu machen müssen. Es gibt jede Menge Platz. Ein alter viktorianischer Küchenherd ist ebenfalls vorhanden. Mrs Harmer hat ihn Gott sei Dank nicht mehr benutzt, sondern einen Gasherd aus den Sechzigern, doch ich bezweifle ernsthaft, ob er noch sicher ist. Ehrlich, Alan, so viel Plunder auf einem Haufen hast du noch nicht gesehen! James muss alles entsorgen. Ich hab ihm geraten, das Zeug zum Flohmarkt zu geben.«
»Sei vorsichtig, Meredith. Manchmal werfen die Leute ziemlich wertvolle Dinge weg in ihrer Eile, alles zu entsorgen.«
»Nicht diesmal«, entgegnete Meredith entschieden. »Ich erkenne Plunder, wenn ich ihn sehe. James hat nicht die geringste Chance, auch nur die Hälfte davon in seinem neuen Vikariat unterzubringen. Ich bin für eine
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