Und taeglich grueßt die Evolution
generell ist das uralte Faible für Fett und Süßigkeiten geblieben. Und das macht vielen modernen Menschen zunehmend zu schaffen. Denn der Energiebedarf eines Angestellten ist kaum mit demjenigen eines Mammutjägers zu vergleichen. Trotzdem sind Kalorienbomben auch in den Büros von heute noch immer sehr begehrt. Selbst wenn er in einem gut versorgten Industriestaat lebt, hat der moderne Mensch die Millionen Jahre alten Hunger-Erfahrungen seiner Vorfahren noch nicht ganz abgeschüttelt.
TRAUMFRAU NACH DEM KINDCHENSCHEMA?
Nach der Überzeugung einiger Wissenschaftler werden auch die männlichen Präferenzen bei der Suche nach einer Partnerin unbewusst von Kindchenschema dominiert. In der Tat könnte es in der Frühzeit des Menschen für die Männer von Vorteil gewesen sein, sich für eine jüngere Frau zu entscheiden, die möglicherweise gesünder und noch länger empfängnisbereit als ihre älteren Geschlechtsgenossinnen war. Mit einigem Recht könnte man aber auch argumentieren, dass die Männer ja kein Kind, sondern eine geschlechtsreife Frau als Partnerin suchten. Tatsächlich gibt es auch Hinweise, dass Frauen mit so genannten Reifekennzeichen als besonders attraktiv gelten. Zu diesen Merkmalen gehören zum Beispiel hohe, ausgeprägte Wangenknochen und schmale Wangen statt kindlicher Pausbacken.
Um herauszufinden, was es mit der weiblichen Schönheit und dem Kindchenschema wirklich auf sich hat, haben Psychologen der Universität Regensburg die Fotos von erwachsenen Frauen mit Hilfe eines Computerprogramms gezielt verändert, indem sie deren Zügen unterschiedlich große Anteile eines typischen Kindergesichts beimischten. Versuchspersonen sollten anschließend beurteilen, welche von sechs Versionen des gleichen Gesichts sie am attraktivsten fanden. Dabei entschieden sich nicht einmal zehn Prozent der Befragten für die nicht manipulierten Originalaufnahmen. Die meisten Männer und Frauen bevorzugten einen »Kindchen«-Anteil zwischen 10 und 50 Prozent. Ein gewisses Maß an kindlichen Zügen scheint demnach nicht nur für männliche Augen durchaus attraktiv zu sein.
Unstillbare Neugier: Spielen und Lernen
Überall auf der Welt haben Kinder zwei Dinge gemeinsam: ihren Drang zu spielen und ihre unbändige Neugier. Dieses Verhalten entspricht nicht immer den Erwartungen der Erwachsenen. Unzählige Generationen wuchsen mit der Ermahnung auf, »nicht so neugierig« zu sein. Etwa ebenso alt ist der Ratschlag, die Kinder könnten, statt zu spielen, doch mal »etwas Nützliches« tun. Dabei wären die Menschen ohne ihre Neugier und das Spiel vermutlich nie dorthin gelangt, wo sie heute sind. Nicht zufällig haben diejenigen Tierarten, die als besonders intelligent gelten, nicht nur einen ausgeprägten Entdeckerdrang, sondern auch ein besonderes Faible für Spiele.
Wenn in unmittelbarer Nähe eines Spaziergängers eine kleine Steinlawine einen Hang niedergeht, kann das geologische Ursachen haben. Es kann aber auch ein Kolkrabe dahinterstecken. Die schwarzen Vögel sind dafür bekannt, dass sie gern in der Nähe von Menschen kleine Steinschläge auslösen. Raben balancieren aber auch oder rutschen glatte Flächen hinunter, sie hängen sich kopfüber an Äste und schaukeln, sie spielen mit Gegenständen und werfen mit Steinen. Unter den Vögeln sind sie die Meister des Spiels. Mit ihnen können sich allenfalls noch die Papageien messen.
Verspielte Säugetiere
Unter den Wirbeltieren sind es jedoch vor allem die Säuger, die eine Vielzahl von Spielen kennen. Junge Schimpansen zum Beispiel schwingen sich durch Baumkronen und wagen federnde Sprünge von einem Ast zum anderen, schlagen Purzelbäume und hüpfen am Boden umher. Sie jagen einander um die Baumstämme herum oder schaukeln an Ästen und schubsen sich dabei gegenseitig an. Manchmal wälzen sie sich auch in einem Knäuel aus Armen und Beinen am Boden herum, kitzeln sich gegenseitig und verpassen sich leichte Schläge und Bisse. Wenn dann die Mutter aufbrechen will, sind die kleinen Affen genauso schwer von ihren Spielgefährten zu trennen wie Kinder.
Die Begeisterung für solche Spiele bei den Schimpansen ist beiden Geschlechtern gemeinsam. Was die Ausführung angeht, hat die Verhaltensforscherin Jane Goodall allerdings einige charakteristische Unterschiede beobachtet. So neigen männliche Schimpansen-Kinder zu wilderen Spielen. Sie versuchen auch häufiger, ihre Gefährten durch das Herumschleifen von Ästen und großspuriges Herumstolzieren zu
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