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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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eine Beamtin losgeschickt, um die Maidens zu einer Besichtigung der persönlichen Habe ihrer Tochter nach Buxton zu holen. Hanken hatte gemeint, auf eine bloße Aufforderung würden sie sicherlich nur mit großer Verzögerung reagieren, da sie so kurz vor dem Abendessen zweifellos alle Hände voll zu tun hätten, sich um ihre Gäste zu kümmern. »Wenn wir heute abend noch Gewißheit haben wollen, müssen wir sie holen«, sagte er durchaus einleuchtend.
    Lynley gab zu, daß eine rasche Beantwortung ihrer Frage, ob von Nicola Maidens Sachen irgend etwas fehlte, zweifellos hilfreich wäre. Während er und Hanken sich also im Restaurant Firenze am Marktplatz von Buxton ihre Rigatoni putanesca schmecken ließen, fuhr Constable Stewart los, um die Maidens zu holen. Die beiden Männern saßen noch beim Espresso, als Stewart Hanken mit der Nachricht anrief, daß Andrew und Nan Maiden auf der Dienststelle warteten.
    »Lassen Sie sich von Mott die Sachen des Mädchens geben«, wies Hanken sie über sein Handy an. »Legen Sie sie in Zimmer vier aus und warten Sie auf uns.«
    Sie waren keine fünf Minuten von der Dienststelle entfernt. Hanken ließ sich Zeit mit der Rechnung. Er wolle die Maidens ruhig etwas schmoren lassen, erklärte er Lynley. Ein bißchen Fracksausen sei nie schlecht, das fördere manchmal die erstaunlichsten Dinge zutage.
    »Ich dachte, Ihr Interesse gilt jetzt Will Upman?« bemerkte Lynley.
    »Mich interessiert jeder, die sollen alle schwitzen«, antwortete Hanken. »Es ist immer wieder interessant, woran die Leute sich plötzlich erinnern, wenn der Druck wächst.«
    Lynley wies ihn nicht darauf hin, daß Andy Maiden durch seine langjährige Tätigkeit bei der SO10 sicherlich gelernt hatte, weitaus stärkerem Druck standzuhalten, als eine Viertelstunde Wartens auf einer Polizeidienststelle erzeugen konnte. Dies war schließlich immer noch Hankens Fall, und der Inspector hatte sich bisher als sehr angenehmer und entgegenkommender Kollege gezeigt.
    »Es tut mir leid, daß ich Sie heute nachmittag verpaßt habe«, sagte Lynley zu Nan Maiden, als das Ehepaar in das Besprechungszimmer geführt wurde, in dem er und Hanken warteten. Auf einem großen Holztisch hatte Constable Stewart, die mit einem Schreibblock in der Hand an der Tür stand, Nicola Maidens Sachen ausgebreitet.
    »Ich war mit dem Fahrrad unterwegs«, sagte Nan Maiden.
    »Andy hat mir erzählt, daß Sie draußen im Hathersage Moor waren. Ist das nicht ziemlich anstrengend?«
    »Ich strenge mich gern ein bißchen an. Und es gibt überall Fahrradwege. Es ist nicht so unwegsam, wie man glaubt.«
    »Sind Sie da draußen anderen Radlern begegnet?« erkundigte sich Hanken.
    Andy Maiden legte seiner Frau den Arm um die Schultern. Sie antwortete ruhig: »Heute nicht. Ich hatte das Moor ganz für mich.«
    »Sie fahren oft raus? Morgens, nachmittags? Auch abends?«
    Nan Maiden runzelte die Stirn. »Entschuldigen Sie, aber fragen Sie mich –« begann sie, brach aber ab, als ihr Mann warnend ihre Schulter drückte.
    Andy Maiden sagte: »Wenn ich Sie recht verstanden habe, sollten wir Nicolas Sachen durchsehen, Inspector.«
    Er und Hanken sahen einander über den Tisch hinweg an. Constable Stewart beobachtete die beiden Männer von der Tür her, den Stift schreibbereit in der Hand. Im Korridor dahinter sagte jemand: »Es ist ihr fünfzigster Hochzeitstag, Mann. Da muß ich mir notgedrungen irgend was einfallen lassen.« Draußen auf der Straße heulte plötzlich die Alarmanlage eines Autos los.
    Hanken senkte als erster den Blick und wies mit einer Kopfbewegung auf die Sachen auf dem Tisch. »Bitte. Wir möchten wissen, ob irgend etwas fehlt. Oder ob etwas darunter ist, was nicht ihr gehörte.«
    Langsam und bedächtig nahmen die Maidens jeden einzelnen Gegenstand in Augenschein. Nan Maiden strich zaghaft mit einem Finger über einen marineblauen Pullover mit cremefarbenem Halsbündchen.
    Sie sagte: »Der Kragen hat nie richtig gesessen. Ich wollte ihn ändern, aber davon wollte sie nichts wissen. Sie sagte nur: ›Du hast ihn gemacht, Mama, das ist das, was zählt.‹ Ach Gott, hätte ich ihn doch gerichtet. Es wäre überhaupt keine Mühe gewesen.« Sie blinzelte mehrmals. Ihre Atmung veränderte sich. »Ich sehe nichts. Tut mir leid, daß ich Ihnen keine Hilfe bin.«
    Andy Maiden legte seiner Frau die Hand auf den Rücken und sagte: »Komm, Liebes, es dauert ja nicht lange.« Behutsam schob er sie am Tisch entlang. Aber dann war er derjenige, der ihnen

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