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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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sagte, was unter den Dingen, die sie vom Tatort mitgenommen hatten, fehlte. »Nicolas Regencape«, erklärte er. »Es ist blau und hat eine Kapuze. Es ist hier nicht dabei.«
    Hanken warf Lynley einen Blick zu. Na bitte, da haben Sie die Bestätigung Ihrer Theorie, schien seine Miene zu sagen.
    »Es hat doch Dienstag nacht gar nicht geregnet«, bemerkte Nan Maiden verwirrt, obwohl sie gewiß wie alle anderen wußte, daß man bei Ausflügen ins Moor für plötzliche Wetterumschwünge gerüstet sein mußte.
    Andy Maiden ließ sich Zeit, um die Gegenstände zu überprüfen, die zur eigentlichen Campingausrüstung gehörten: Kompaß, Kocher, Kochtopf, Kartentasche, kleine Schaufel. Mit gerunzelter Stirn musterte er alles und sagte schließlich: »Ihr Taschenmesser fehlt auch.«
    Es war ein Schweizer Armeemesser, das einmal ihm selbst gehört hatte, erklärte er. Er hatte es Nick irgendwann einmal zu Weihnachten geschenkt, als sie ihre Vorliebe für den Wandersport entdeckt hatte. Sie hatte es immer bei ihrer Ausrüstung aufbewahrt. Und sie hatte es immer mitgenommen, wenn sie in den Peaks gewandert war.
    Lynley spürte, daß Hanken ihn ansah. Er überlegte, was das Fehlen des Messers im Hinblick auf ihre Theorie bedeuten konnte. »Sie sind sicher, Andy?« fragte er.
    »Es kann natürlich sein, daß sie es irgendwann verloren hat«, antwortete Maiden. »Aber dann hätte sie sich vor ihrer nächsten Wanderung ein neues besorgt.« Seine Tochter sei keine Sonntagsausflüglerin gewesen, erklärte er. Sie wäre niemals unzureichend ausgerüstet zu einer Wanderung ins Moor oder in die Peaks aufgebrochen. »Und wer würde schon ohne Messer campen?«
    Hanken bat um Einzelheiten, und Maiden beschrieb ihm das vielseitig verwendbare Werkzeug, dessen längste Klinge etwa siebeneinhalb Zentimeter lang war.
    Als die Maidens ihre Pflicht erfüllt hatten, bat Hanken Stewart, sie mitzunehmen und ihnen eine Tasse Tee anzubieten. Nachdem sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, wandte er sich Lynley zu. »Denken Sie das gleiche wie ich?« fragte er.
    »Die Länge der Klinge stimmt mit Dr. Myles’ Befund über die Waffe überein, mit der Cole verletzt wurde.« Lynley starrte geistesabwesend auf die Gegenstände auf dem Tisch, während er darüber nachdachte, daß Andy Maiden seine ganze schöne Theorie über den Haufen geworfen hatte. »Es könnte Zufall sein, Peter. Sie könnte das Messer irgendwann im Laufe des Tages verloren haben.«
    »Aber Sie wissen, was es bedeutet, wenn das nicht zutrifft.«
    »O ja. Der Mörder hat Nicola Maiden aus irgendeinem Grund ohne Waffe verfolgt.«
    »Und das heißt –«
    »Kein Vorsatz. Eine Zufallsbegegnung, bei der die Dinge außer Kontrolle gerieten.«
    Hanken stieß einen geräuschvollen Seufzer aus. »Und was zum Teufel bedeutet das für uns?«
    »Daß wir die Sache noch einmal ganz neu überdenken müssen«, sagte Lynley.
     

13
    Der Nachthimmel war sternenübersät, als Lynley aus dem Vestibül von Maiden Hall ins Freie trat. Als Junge in Cornwall hatte er den weiten Nachthimmel geliebt, an dem man, genau wie hier in Derbyshire, jedes Sternbild so klar sehen und erkennen konnte, wie das in London nie möglich war. Und deshalb blieb er jetzt neben dem verwitterten Pfeiler am Rand des Parkplatzes stehen und schaute zum Himmel hinauf, als könnte er dort die Antwort auf die Fragen finden, die ihn beschäftigten.
    »Das kann nur ein Mißverständnis sein. Die müssen da einen Fehler gemacht haben«, hatte Nan Maiden ruhig und bestimmt erklärt. Ihr Gesicht wirkte so verhärmt und eingefallen, als hätten ihr die letzten sechsunddreißig Stunden alle Lebenskraft geraubt.
    »Nicola hätte niemals ihr Jurastudium aufgegeben. Und ganz sicher hätte sie es nicht getan, ohne mit uns darüber zu sprechen. So war sie einfach nicht. Sie hat die Juristerei geliebt. Außerdem hat sie doch den ganzen Sommer in Will Upmans Kanzlei in Buxton gearbeitet. Weshalb hätte sie das tun sollen, wenn sie schon im Mai – Sie sagten doch Mai, nicht wahr – ihr Studium an den Nagel gehängt hatte?«
    Lynley hatte sie von Buxton nach Hause gefahren und zu einem abschließenden Gespräch ins Haus begleitet. Da der Salon noch von Hotel- und Restaurantgästen besetzt war, die dort bei Kaffee und Kognak saßen, waren sie in ein Büro neben dem Empfang gegangen. Sie hatten zu dritt kaum Platz gehabt in dem kleinen Raum, der nur für eine Person gedacht war, die dort an einem Computer zu arbeiten pflegte. Ein Faxgerät spie

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