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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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und zu erhalten.
    Jeremy beobachtete ihn mit hoffnungsvollem Blick. »Ich weiß, daß ich es diesmal schaffen würde, mein Junge. Ich fühl’s. Du weißt doch, wie das ist. Mit ein bißchen Hilfe pack ich’s. Ich laß mich nicht mehr vom Teufel reiten.«
    »Du glaubst nicht, daß es dir Hilfe genug wäre, regelmäßig zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen?« fragte Julian. »Ich meine, ich will dir die Idee ja nicht ausreden, Dad, aber so eine Klinik ... ich kann natürlich bei unserer Versicherung nachfragen, und das werde ich auch ganz bestimmt tun. Aber ich glaube nicht, daß sie das bezahlen werden ... wir haben den billigsten Tarif, das weißt du ja. Es ginge höchstens, wenn ich ...« Aber genau das wollte er nicht tun. Dennoch zwang er sich, es auszusprechen. Es ging schließlich um seinen Vater. »Ich könnte die Arbeit hier am Haus aufgeben und mir eine richtige Stellung suchen.«
    Jeremy beugte sich vor und ergriff hastig die Broschüren.
    »Nein, das will ich nicht. Nie im Leben, Julie. Nein, das will ich nicht. Ich wünsche mir genauso wie du, daß Broughton Manor wieder in seinem alten Glanz aufersteht. Diese Arbeit darfst du nicht aufgeben, mein Junge. Nein. Ich werde schon irgendwie zurechtkommen.«
    »Aber wenn du überzeugt bist, daß du eine Klinik brauchst –«
    »Ja, das bin ich. Doch, da bekäme ich eine richtige Behandlung, und damit wäre eine Grundlage geschaffen. Aber wenn kein Geld da ist – und ich glaube dir das, mein Junge, weiß Gott –, dann ist eben kein Geld da, und damit hat die Diskussion ein Ende. Ein andermal vielleicht ...« Jeremy stopfte die Broschüren in seine Jackentasche. Er starrte grüblerisch ins Feuer. »Geld«, murmelte er. »Ist es nicht furchtbar, Julie, daß alles immer am Geld hängt.«
    Die Wohnzimmertür öffnete sich. Samantha kam herein. Fast so, als hätte sie nur auf ihr Stichwort gewartet.
     

18
    »Tut mir leid, Freunde, nur für Mitglieder.« Mit diesen Worten wurden Lynley und Nkata von einer matronenhaften älteren Frau empfangen, die, mit einer Petit-Point-Stickerei beschäftigt, hinter einem Pult saß und den Eingang zum The Stocks bewachte – eine düstere Höhle, zu der eine Treppe hinunterführte. Abgesehen von ihrem seltsamen Aufzug, einem engen schwarzen Lederschlauch mit einem silbernen Reißverschluß, der über schlaffen, faltigen Brüsten bis zu ihrer Taille geöffnet war, hätte sie irgend jemandes nette Großmutter sein können und war das wahrscheinlich auch. Sie hatte graues Haar, das aussah wie frisch onduliert für den Sonntagsgottesdienst, und auf ihrer Nasenspitze saß eine Brille mit Halbgläsern. Sie blickte die beiden Kriminalbeamten über den Rand ihrer Brille hinweg an und fügte hinzu:
    »Außer Sie wollen beitreten. Sind Sie interessiert? Hier. Dann sehen Sie sich das mal an.« Sie reichte jedem der beiden eine Broschüre.
    Das The Stocks war, wie Lynley las, ein privater Club für anspruchsvolle Erwachsene, die an pikanter Unterhaltung der ganz besonderen Art Gefallen fanden. Für einen bescheidenen Jahresbeitrag bot man ihnen Zugang zu einer Welt, in der ihre geheimsten Phantasien aufregende Wirklichkeit wurden. In geselliger Atmosphäre, bei leichten Speisen, ausgesuchten Getränken und guter Musik, konnten sie in Gesellschaft Gleichgesinnter die dunkelsten Träume der Menschen ausleben oder ihre Verwirklichung als passiver Zuschauer miterleben. Ihre persönlichen Daten würden von der Geschäftsleitung, deren Anliegen absolute Diskretion sei, streng geschützt, während eigens geschultes Personal sich um jeden ihrer Wünsche kümmern würde. Das The Stocks war von Montag bis Samstag, auch an Feiertagen, von zwölf Uhr mittags bis vier Uhr morgens geöffnet. Die Sonntage waren der Andacht gewidmet.
    Wessen? dachte Lynley, aber er fragte nicht. Er schob die Broschüre in seine Jackentasche, lächelte freundlich, sagte: »Vielen Dank, ich werde daran denken«, und zog seinen Dienstausweis heraus. »Polizei. Wir möchten gern Ihren Barkeeper sprechen.«
    Die Dame im schwarzen Lederschlauch war zwar kein echter Zerberus, aber sie war auch nicht um eine scharfe Erwiderung verlegen. »Das hier ist ein privater Club, zu dem nur Mitglieder Zutritt haben, Sir. Wir führen hier weder ein Bordell noch eine Spielhölle. An mir kommt keiner vorbei, ohne seine Mitgliedskarte zu zeigen, und wenn jemand beitreten möchte, muß er einen Ausweis mit Bild und Geburtsdatum vorlegen. Wir nehmen ausschließlich Erwachsene auf, und unser

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