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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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wollte. Doch was konnte jemand wie ich schon ausrichten? Neuerdings konnte ich es mit zwei Möchtegern-Vergewaltigern aufnehmen, aber eine Horde bösartiger Vampire, die Nostro treu ergeben waren, war etwas völlig anderes. Ob ich einen Flammenwerfer würde mitnehmen können?
    Den Gedanken verwarf ich. Sinclair redete immer noch!
    »Bisher habe ich ihn toleriert, weil wir uns aus dem Weg gegangen sind. Ich sah über seine Untaten hinweg, er akzeptierte meine Freiheit.«
    »Eine feine Geste. Von euch beiden!«
    301

    »Aber deine Anwesenheit hat die Situation verändert. Sie ist komplizierter geworden. Die Zeit der Gleichgültigkeit ist vorbei.«
    »Von all dem weiß ich nichts, aber jetzt sage ich euch mal etwas: Niemals hätte ich gedacht, dass ich einmal Angst haben würde vor einem kahlköpfigen Typen in einem schlecht sitzenden Smoking. Ernsthaft, er ist tatsächlich verrückt. Es liegt nicht allein an der Zahl seiner Anhänger oder an den schlechten Klamotten oder der Glatze . . . er ist einfach gruselig.«
    Tina nickte. »Wahrscheinlich war er schon vor seinem Tod ein Psychopath. Oder er ist erst später verrückt geworden.«
    »Jawohl. Und seine Geschichte! Die würde sogar einem Monster Alpträume bereiten. Es ist ihm völlig egal, wer zu Schaden kommt oder getötet wird, Hauptsache, er ist der Boss. Den ersten Aufstand hat er angeführt, da war er noch nicht einmal kalt, ist das zu glauben? Ich traue ihm nicht zu, dass er von sich aus etwas Gutes tun könnte, und erst recht nicht inmitten seiner Gefolgsleute, die ihm ergeben sind.«
    Sinclair nickte. Tina sah erleichtert aus, und ich konnte von ihrem Gesicht ablesen: Mein Gott, jetzt hat sie’s!
    »Er hat es immer bereut, dass er mich hat gehen lassen«, erklärte Sinclair. »Ihn quält der Gedanke, dass ich und die Meinen sich seiner Kontrolle entziehen. Eines Tages werden wir die Treppe herunterkommen und zweihundert Vampire vorfinden, die auf uns warten. Ich würde es vorziehen«, sagte er trocken, »dem zuvorzukommen.«
    »Aber sollten wir nicht . . . ich weiß nicht . . . vorher das Terrain erkunden oder so? Ich meine, wir können doch 302

    nicht einfach rübergehen und angreifen. Richtig? Oder? Ist doch so, oder?! Hallo?!«
    Tina hob die Hände. »Die Zeit läuft ab.«
    »Das ist doch irre! Ihr seid verrückt, wisst ihr das?«
    Sinclair räusperte sich. »Dennis?«
    Sofort sprang Dennis auf, lief aus dem Raum und kam einen Moment später mit vier weißen Schuhkartons im Arm zurück. Er stapelte die Kartons auf dem Boden, ging wieder hinaus und trug sechs weitere herein. Er stellte alle Kartons vor mir auf und begann die Deckel zu heben.
    Ich schrie auf. Vor Freude. Flip! Lavendelfarbene Manolo Blahniks mit dem allerliebsten Zweizentimeterabsatz kamen zum Vorschein. Flip! Ein Paar Beverly-Feldman-Sandalen in Butterblumengelb. Flip! Ein eisblaues Paar L’Autre Chose Slingbacks. Flip, flip! Zwei Paar Manolo Blahniks, eins mit schwarzen Riemchen, eins aus rotem Leder. Goldene Salvatore-Ferragamo-Absätze . . .
    Ich stöhnte und stürzte mich auf sie. Alle in meiner Größe! Ich zerrte so heftig an meinen Tennisschuhen, dass meine Socken in hohem Bogen über meine Schultern flogen, und schlüpfte in die gelben Sandalen. Glückseligkeit!
    »Spiegel!«
    »Ich kann nicht glauben, dass wir unsere zukünftige Königin mit Designerschuhen bestechen«, murmelte Tina.
    »Spiegel!«
    »Da drüben«, sagte Sinclair und zeigte mit dem Finger.
    Über dem Kamin hing ein Spiegel. Ich zog einen Stuhl heran, riss den Spiegel von der Wand, hüpfte zurück auf den Boden und lehnte ihn gegen die Wand. Dann beäugte ich meine Füße. Ich fühlte mich wie Dorothy in den roten 303

    Schuhen im Zauberer von Oz. Wie Prinzessin Diana während ihrer Trauung! Wie . . . wie eine Vampirkönigin mit einer eindrucksvollen Schuhkollektion.
    »Noch nie habe ich so toll ausgesehen.«
    Tina tat, als müsste sie würgen, was ich aber, ganz Dame, ignorierte. Ich drehte mich vor dem Spiegel hin und her.
    »Die sind wundervoll! Wie hast du das gemacht?«
    »Ich entdeckte deine Schuhkollektion, als ich neulich bei dir zu Hause war, und habe dann meine Damen zum Einkaufen geschickt, während wir geschlafen haben. Mitzi lässt schön grüßen.«
    Ich nahm mir vor, die restlichen Schuhe auf Skorpione zu untersuchen. »Diese hier sind so wunderhübsch! Einfach umwerfend!«
    »Wie schade, dass du sie nicht behalten kannst.« Sinclair seufzte theatralisch und stellte sich neben Dennis, der die

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