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Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Titel: Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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brauche einen Scheck über dreitausend Dollar. Marshall Field’s macht Schlussverkauf.«
    Damit ging ich. Vorsichtig schloss ich die Tür der Bibliothek hinter mir. Gut, der Türgriff funktionierte noch, auch wenn er drinnen ein wenig verbogen war. Ich hatte eine Belohnung verdient, weil ich ihn nicht zerstört hatte.
    Lieber doch viertausend Dollar.
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    Ich machte mich auf den Weg zurück in mein Zimmer, um meine Schuhe und die Autoschlüssel zu holen, und stieß mit Marc zusammen. Er sah schmuddelig aus (erstaunlich wie jemand mit so kurzem Haar ständig den Eindruck erwecken konnte, als bräuchte er dringend einen Kamm) und seine Krankenhausuniform war zerknittert.
    »Was machst du hier?«, fragte ich ihn.
    »Morgen habe ich eine Doppelschicht, also hat Dr. Abrams mich heute früh Feierabend machen lassen.« Er beäugte mich.
    »Du hast da Blut an deiner . . . «
    »Nein«, sagte ich, »ich meinte, was machst du hier? Mich aussaugen wie ein großer, fetter Blutegel? Du hast nur noch deinen Vater und der ist krank, aber anstatt dich um deine eigenen Angelegenheiten zu kümmern, hängst du hier herum und mischst dich in Dinge, die dich nichts angehen. Was bezahlst du im Moment? Zweihundert Kröten? Damit du in einem Herrenhaus leben kannst? Du hasst deine Arbeit, du hasst dein Leben; seitdem ich dich kenne, hattest du nicht ein einziges Date, ganz zu schweigen von einer Beziehung, und um deinem Leben auch nur einen Hauch von Sinn zu geben, hängst du dich wie eine Klette an Vampire. Das ist armselig, Dr. Spangler. Wirklich schwach.«
    Er glotzte mich an, was irgendwie lustig aussah. Dann sagte er endlich: »Ich hasse meinen Job nicht.«
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    Keine schlechte Retourkutsche . . . wenn man keine hohen Ansprüche hatte. »Aus dem Weg, Dr. Blutegel.« Ich schubste ihn zur Seite. Er hatte Glück, ich war bereits satt. Ich nahm mir vor, ihn gleich morgen vor die Tür zu setzen, nachdem er einen Tag lang Zeit gehabt hatte, über meine richtigen und wichtigen Vorhaltungen nachzudenken. Vielleicht würden sich ja er und Jessica zusammentun, um sich einmal richtig auszuheulen. Das wäre bestimmt lustig.
    In meinem Zimmer angekommen, trat ich meine Manolos zur Seite. Albern! Auf diesen hohen Absätzen konnte doch kein Mensch laufen. Und zu welcher Gelegenheit sollte ich wohl lavendelfarbene Pumps tragen! Ich hatte daran gedacht, sie zur Hochzeit von Andrea und Daniel zu tragen. Aber zum einen waren es einfach bescheuerte Schuhe für eine Frau in meiner Position, zum anderen würde ich ganz sicher nicht zulassen, dass ein Vampir sein Schaf heiratete. Schließlich waren Schafe Essen, keine Lebenspartner. Und ich hatte ihnen noch gratuliert. Gratuliert? Was hatte ich mir dabei gedacht?
    Ich beschloss, nicht zu streng mit mir zu sein. Gut, ich hatte nicht wirklich nachgedacht, hatte eher alles darangesetzt, meiner eigentlichen Bestimmung aus dem Weg zu gehen.
    Damals hatte ich es einfach noch nicht begriffen, jetzt aber sah ich klar. Das war es wohl, was den Unterschied zwischen einer frisch gebackenen Vampirin und einer Königin ausmachte.
    Ich öffnete den Kleiderschrank und wühlte in den ordentlich gestapelten Schuhkartons. Gelbe Ledersandalen – idiotisch. Rote, kniehohe Stiefel – geschmacklos. Abendschuhe von Roger Vivier, mit Türkissteinen bestickt. Türkis! Ich hasste Türkise, aber ich hatte fast tausend Mäuse für Schuhe ausgege-ben, die mit diesem lächerlichen Stein dekoriert waren. High 81

    Heels von Fontenau in Pipigelb . . . die ich nur zu Schwarz anziehen konnte. Manolo Blahniks in klassischem Schwarz . . .
    schwarze Pumps hätte ich auch im Wal-Mart bekommen, für zwanzig Dollar!
    Marabout Mules. Slipper von Emma Hopper. Japanische Slipper mit applizierten Smileys. Smileys! Lederne Golfschuhe in Hellbraun und Weiß . . . dabei spielte ich gar kein Golf.
    Cowboys Boots . . . und ein Pferd hatte ich auch nicht! Ich ging noch nicht mal gern in den Garten.
    Was stimmte nicht mit mir? Ich warf Tausende von Dollar aus dem Fenster, für Zeug, das ich an den Füßen trug. Wenn ich mich ein für alle Mal für Flipflops entschieden hätte, wären meine Geldprobleme schon vor Jahren gelöst gewesen.
    Endlich fand ich ein altes Paar grüner Gummistiefel, in denen ich gesehen werden konnte, ohne dass es mir peinlich gewesen wäre, stülpte sie über und stampfte aus der Tür, um meine Handtasche zu suchen. Das Herrenhaus war durchaus eine meiner Position angemessene Behausung, aber es dauerte doch immer eine Weile,

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