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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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dass ich mich schlecht fühlte. Ich fühlte mich schlecht, weil ich mich nicht schlecht fühlte. Dass ich eben keine Migräne bekam.
    »… aber danach hat er versprochen, sich freiwillig zu stellen und sämtliche Raubkopien von Ironman III und Spiderman VIII zurückzugeben«, erzählte Tina.
    »Während das ahnungslose Volk friedlich schläft. Schmuggel. Das, äh, meinst du wohl. Ich wette, das versetzt dich wieder … in die lauen Mondnächte im Süden, als du für deine zahlreichen Cousins Schnaps geschmuggelt hast … «
    »Majestät?«
    »Es sei denn, natürlich, dass es dich nicht. Zurückversetzt, meine ich. Also, versetzt es dich nun zurück – oder nicht?«
    Tinas Augenbrauen zogen sich so stark zusammen, dass es einen schrecklichen Moment lang so aussah, als habe sie nur eine einzige. »Wie belieben, meine Königin?«
    »Schon gut. Du gehst nun zu Bett?«
    Tina blickte an sich herab, als ob sie sich vergewissern wollte, dass sie sauber und gebadet war und ein Nachthemd trug und kein sündhaftes Cocktailkleid. »Ja, das hatte ich vor, aber wenn Ihr irgendetwas braucht … «
    »Nein, nein. Nein. Ich will … « Was wollte ich denn? Schmollen und darauf warten, dass Sinclair sich eine Entschuldigung aus den Rippen schnitt? Mir Sorgen um meine Schwester machen? Nicht die Vordertür benutzen, damit ich nicht an Antonia und Garrett erinnert wurde? »Ich nehme jetzt die Vordertür, das, genau das werde ich jetzt tun!«
    Tina war zurückgewichen, bis sich ihr (für alle Ewigkeit wohlgeformter) Hintern an den Kühlschrank presste. »Wie – wie Ihr wünscht, Majestät.«
    »Verdammt richtig!«
    Jawohl! Niemand konnte mir vorwerfen, dass ich nicht meine eigene Haustür benutzte!
    Ich würde jetzt zum Teufel noch mal meine eigene blöde Haustür benutzen.

13
    Ich hasste meine Haustür.
    Das tat ich bereits, bevor Die Sache passierte. Erstens besaß diese Tür die Größe und Stärke eines Redwood-Baums. Sie war höllisch schwer zu bewegen, trotz geschmierter Türangeln. Und sie hatte keinen Spion … und da die meisten Vampire meinen Wohnsitz kannten, war das extrem unpraktisch. Auch unter Vampiren gab es Deppen, die mich gelegentlich heimsuchten.
    Außerdem befand sich hinter der Tür unsere gewaltige Halle mit Marmorboden und jeder Menge alter Möbel. Wenn die Putzfrau ihren freien Tag hatte, ballten sich dort Wollmäuse von Orang-Utan-Größe zusammen. Im ganzen Haus roch es nach altem Holz, Bohnerwachs und toten Blumen. Alles war überlebensgroß … Riesige Türrahmen. Tische, an denen locker zwanzig Personen Platz fanden. Und die dazugehörigen Stühle sahen wie Thronsitze aus. (Bei Target gab es solche Stühle nicht. Ich habe nachgeguckt.) Jeder Fremde, der nichts über die Bewohner dieses Hauses wusste, hätte sofort gespürt, dass wir nichts Gutes im Schilde führten.
    Unaufdringlich war nicht gerade das Wort, das zur Beschreibung unserer Villa taugte. Und wenn sogar die Königin des Offensichtlichen feststellt, dass etwas nicht unaufdringlich ist, dann, liebe Brüder, ist es Zeit zu packen und die Stadt zu verlassen, denn dann wird es bald Feuer vom Himmel regnen.
    Ach, genau … Es gab noch einen Grund, warum ich die Haustür nicht leiden konnte. Von ihr gelangte man nämlich in die Bibliothek (in eine der Bibliotheken) – und diese war in jeder Hinsicht noch erschreckender als die Halle.
    Denn in dieser Bibliothek wurde das Buch der Toten aufbewahrt. Das war ungefähr so, als würde man in der Garage neben dem Schneepflug eine Bombe aufbewahren.
    Vorsichtig näherte ich mich dem scheußlichen Ding. Warum auch nicht? Der November hatte gerade erst angefangen und ging mir jetzt schon fürchterlich auf die Nerven. Was konnte dieses Buch schon groß anrichten: mir mit seinen Papierkanten Schnitte versetzen, die sich auf dämonische Weise immer wieder neu entzündeten?
    Nix da! Um sich an Papier zu schneiden, muss Papier vorhanden sein. Das Buch der Toten aber war (mit Blut) von einem (wahnsinnigen) Vampir auf Menschenhaut geschrieben worden.
    Ein Sammlerstück!
    Ich spürte, wie meine Mundwinkel sich auf unattraktive Weise nach unten verzogen, während ich mich dem Buch näherte. Nicht, dass ich mir um Falten hätte Sorgen machen müssen. Nur über meine fortschreitende Verwandlung zum Bösen und meine Hilflosigkeit, wenn wieder einmal ein Mitbewohner das Zeitliche segnete. Und über meine Steuererklärung.
    Auf alle Fragen gab dieses Buch eine Antwort. Das Buch der Toten irrte sich nie. Es lag auf einem

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