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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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ein Vampir. Vorhin hab ich das nicht erkannt.«
    »Sie hat es vermutlich begriffen, als du ihn angesprungen hast und an ihm rumgeknabbert hast, als wäre er dein persönlicher Kauknochen.«
    »Du bist ziemlich unattraktiv, wenn du einen sarkastischen Ton draufhast.«
    »Wer sind Sie?«, fragte Tina. Sie wirkte gleichzeitig fasziniert und erschrocken, vielleicht sogar verängstigt. Oder auch nur völlig baff.
    »Niemand von Bedeutung«, sagte ich, skrupellos eine Textzeile aus Die Braut des Prinzen zitierend. »Also schön, machen wir uns auf den Weg.«
    »Gott sei Dank! Ich hab von Hastings dermaßen die Nase voll.«
    »Was hast du gegen Hastings, Laura? Ist doch ein nettes Städtchen am großen Strom. Na ja, noch . Ob es auch in Zukunft hübsch bleiben wird, wage ich nicht vorauszusagen.«
    »Ein wahres Wort«, brummelte Laura.
    »Also dann, viel Glück für alles. Für das Wandeln und sein Vampir-Training und so weiter.«
    »Äh … danke, Miss.«
    Ich kniete neben Eric nieder, schob ihm Erins Kette wieder in die Hosentasche zurück, strich ihm das Haar von der schmutzigen Wange und gab ihm einen Kuss. »Bis eines Tages in der Zukunft«, flüsterte ich, und es wäre ein wunderbarer und erhabener Moment gewesen, wenn Laura mich nicht am Arm gepackt und die Schotterstraße hinuntergezerrt hätte. Das Letzte, was Tina also hörte, war eine Vampirkönigin, die wie ein gebeutelter Welpe jaulte.

53
    »Ach, du Schande!« Ich konnte es einfach nicht fassen. Schon wieder steckten wir in diesem Wartezimmer, und noch immer war keine Vordertür zu erkennen. Oder eine Hintertür. Oder was für eine Tür auch immer. »Ich entsinne mich nicht, von deiner Mutter gehört zu haben, dass ich mit dem Grundkurs ›Zeitreisen‹ die besten Jahre meines Lebens vergeuden müsste!«
    »Das stimmt«, sagte Laura, die bereits wieder vor einer Tür stand und diese zu öffnen versuchte. Sie wirkte allerdings nicht sonderlich entrüstet, wie ich feststellen musste. Offenbar gewann sie stündlich – oder mit jeder Tür, die sie öffnete – an Selbstvertrauen. »Das hat sie nicht gesagt. Sie hält sich überhaupt ziemlich bedeckt, findest du nicht auch?«
    »Ja, das finde ich auch.«
    »Also: Bist du bereit?«
    »Äh, eher nicht. Was soll denn als Nächstes kommen? Dass wir Laura Ingalls vor einer Meute wild gewordener Vampire retten?«
    »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.«
    »Weißt du, was seltsam ist?«
    Sie hatte die Hand schon nach einem Türknauf ausgestreckt, hielt jedoch in der Bewegung inne und grinste mich an. »Ach, es gibt nur eine seltsame Sache? Welche soll ich mir denn aussuchen?«
    Ich erwiderte ihr Grinsen. Allerdings, unsere Reisen waren gefährlich. Und zugegeben, sie waren nervig. Aber ich hatte noch nie so viel Zeit mit Laura verbringen können, und die Erfahrung war ziemlich cool.
    Okay, wir wollen fair sein: Ich hatte mich auch nie wirklich danach gedrängt, viel Zeit mit ihr zu verbringen.
    »Da ist was dran. Aber weißt du, was ich besonders seltsam finde: dass die Vergangenheit nicht stinkt. Sie nervt, keine Frage, aber sie riecht nicht übel. Ich hatte mir vorgestellt, dass die Menschen ohne fließendes Wasser und Duschen, ohne Raumdeos und antibakterielle Seife ganz fürchterlich stinken würden. Aber so ist es gar nicht. Es ist zwar alles ein bisschen staubig, aber nicht schmutzig oder eklig. Das muss ich irgendwann Mom erzählen, unbedingt.« Meine Mutter war Universitätsprofessorin mit dem Forschungsschwerpunkt Amerikanischer Bürgerkrieg. Sie würde mir förmlich an den Lippen hängen, aber nicht wünschen, dass ich Tod und Gefahr in der Schlacht von Gettysburg live erlebt hätte.
    »Sie würde es zwar nicht sagen, aber denken«, murmelte ich.
    »Faszinierend. Also auf ein Neues, o Schwester mein. Der nächste Halt ist in … wer weiß? Wo ist das Vögelchen?«
    »Was? Verdammt!« Ich drückte die Hand auf mein schmerzendes Auge, der Türknauf drehte sich ohne Widerstand in Lauras Hand, und wir begaben uns erneut auf die Reise wie weiland Magellan. Oder Columbus. Oder Abbott und Costello.

54
    »Ernsthaft? Ist es immer noch nötig, dass du mich schlägst? Schätze, das liegt daran, dass Gott mich in diesem Monat hasst.«
    »Natürlich, Betsy. Es hat nur mit dir zu tun.«
    »Manchmal schon«, greinte ich.
    »Und manchmal eben nicht. Wie auch immer – wenn ich dich zum Wohle des großen Ganzen ein bisschen prügeln muss, ist es ein Opfer, das ich gern bringe.«
    »Ja, nur zu gern. Glaub ja nicht, ich

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