Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren
doch nicht bringen!«
Ach ja, der Überfall. Das waren die Biester gewesen, wilde Vampire, die mich angefallen hatten, als ich aus Khans Mongolischem Grill (»All-you-can-eat«-Büffet für vierzehn Dollar neunundneunzig) gekommen war. Mein Knoblauchatem hatte sie in die Flucht geschlagen (kein Witz). Aber bei der Gelegenheit hatten sie mich mit dem Vampirvirus infiziert. Und als ich kurz darauf von einem Pontiac Aztec überfahren wurde, stellte ich fest, dass ich nicht sterben konnte.
Als brave Bürgerin hatte ich den Überfall zur Anzeige gebracht und Detective Nick hatte die Anzeige aufgenommen. Und wir waren in Kontakt geblieben: freundschaftlich, nicht als Freunde.
»Ich weiß nicht, was geschehen ist«, log ich, fabulierte rasch etwas zusammen. »Es ist wohl so ein Streich meiner Stiefmutter gewesen.«
»Ich habe sie im Beerdigungsinstitut gesehen«, brummte Nick, »und kann Ihnen nur beipflichten.«
»Aber Sie sehen ja, dass es mir wieder gut geht. Alles ist gut, und Sie können beruhigt abziehen.« Ich ergriff seine Krawatte und zerrte ihn in Richtung Hintertür. »Danke, dass Sie’s überprüft haben. Und, ähm, warum fragen Sie Jessica nicht, ob Sie mal mit Ihnen ausgeht?«
»Was?« Er hatte Schwierigkeiten, meinen Gedankensprüngen zu folgen, der bedauernswerte Mann. Vor Mitleid schnürte sich mir die Kehle zu. Es war wirklich eine stressige Woche – für ihn.
»Ach nein, lieber nicht«, murmelte er.
»Warum denn nicht? An mir sind Sie nicht interessiert.« Und er war es auch nie gewesen, nicht bis zu dem Augenblick, als ich in der Nacht meiner Auferstehung sein Blut trank. Und es war nicht meine Wenigkeit, die Detective Nick gewollt hatte. Aber mein Untoten-Mojo hatte ihn becirct. »Außerdem mag Jessica Sie.«
Seine Miene hellte sich auf. Der Typ war einfach zum Anbeißen! Er hatte ungefähr meine Größe, superkurz geschnittenes, blondes Haar und blaue Augen. Die Figur eines Schwimmers, und diese tollen Schultern … wenn ich nicht tot oder bereits verheiratet gewesen wäre, hätte ich bestimmt einen Versuch gestartet.
Aber ich war eben tot. Und verheiratet!
»Glauben Sie?«
Ja, sie hat mir in der Freistunde einen Zettel zugeschoben . »Aber sicher. Sie sollten sie wirklich mal fragen.«
»Ach nein. Sie ist doch … «
»Reich?«
»Nein. Ich meine, klar ist sie reich, aber das bin ich auch.«
»Ach, tatsächlich?« Das würde seine hervorragend geschnittenen Anzüge erklären. Und den BMW . Ich hingegen hatte vorausgesetzt, dass er ein einfacher Cop war.
»Ja, ich habe geerbt … aber sie diniert im Oceanaire und übernachtet im Grand Hotel, während ich in Burnsville bowle und um ein Uhr früh bei Perkins frühstücke.«
»Ja, ja.« Ich platzierte meine Hand zwischen seine Schulterblätter und schob ihn mit Nachdruck zur Hintertür hinaus. Auf der vorderen Veranda hörte ich Schritte. Wir konnten es uns nicht leisten, hier herumzutrödeln. »Fragen Sie sie einfach. Und danke, dass Sie vorbeigeschaut haben. Alles ist super-duper. Goodbye.«
»Meinen Sie, ich sollte ihr Blumen mitbringen?«, fragte er noch, bevor ich ihm den Mund zuhielt und mit einem Ruck aus dem Haus beförderte.
»Tulpen!«, zischte ich und verließ ebenfalls das Haus. Endlich ging Nick. Ich schloss meine Hintertür ab und wandte mich nach links.
Laura kam um die Garage herum, eine Hand an den Hals gedrückt. »Ich hab dich aufgehalten«, keuchte sie und winkte. »Aber du warst … wirklich … durstig.«
Ich fing sie auf, bevor sie zu Boden ging.
57
»Oh mein Gott!«
»Bist du … Nick … losgeworden?«
Ich drückte meine Hand auf Lauras Hals, ohne auf ihr unterdrücktes Wimmern zu achten. »Jesses, du blutest ja wie ein Schwein!«
»Tja … du warst … wirklich … hungrig.«
Ich spürte ihr warmes Blut an meiner Hand, und zu meiner Beschämung fühlte ich meine Fangzähne wachsen. »Esss tut mir ja ssso leid!«
Laura kicherte. »Ich muss immer lachen, wenn du so sprichst. Dein anderes Ich tut das übrigens auch.«
»Laura, ich weisss nicht, wasss ich sssagen sssoll.« Ich weinte fast vor Reue und Scham. Ich hatte Nick gerettet … und stattdessen dafür gesorgt, dass meine Schwester gebissen wurde. Gut gemacht , Vampirkönigin! Nach mir die Sintflut.
Ich hob Laura auf meine Arme und trug sie wie ein untoter Lakai um die Vorderfront der Garage herum. »Brauchst nicht vorsichtig zu sein«, versuchte sie mich zu beruhigen. »Du bist nicht mehr hier. Du bist reingegangen. Um zu schlafen … glaube
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