Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
stolz auf Sie. Denken Sie daran, Sie werden nicht mehr viel Zeit haben. Ich bin sicher, dass Cronje inzwischen Informationen über Sie eingeholt hat. Und für einen Mann wie ihn wird es nur ein paar Tage dauern, bis er die Wahrheit herausgefunden hat. Sie müssen ihn so schnell wie möglich festnageln. Wenn das mit Sir Peter stimmt, ist es durchaus möglich, dass Ihnen das schon heute Abend gelingt.«
»Ja, das glaube ich auch«, sagte Cressida träge und erinnerte sich, dass Sir Peters Holbein in das Buch über die Restaurierungen aufgenommen worden war.
»Ausgezeichnet! Viel Glück wünsche ich Ihnen. Wir werden heute Abend in Ihrer Nähe sein, aber nicht zu nahe. Er ist gerissen, und wir wollen ihn nicht warnen.«
Nachdem sie geweckt worden war, konnte Cressida keinen Schlaf mehr finden. Stattdessen trank sie eine Tasse Kaffee nach der anderen, während sie in Gedanken noch einmal alle Einzelheiten des vergangenen Abends abspielen ließ. Die Wahrheit war, dass sie den Auftrag nicht abschließen wollte. Das Wissen, dass ihre Aussagen dazu führten, Guy, Rick und sogar Marcia ins Gefängnis zu bringen, ließ sie nicht ruhen.
Sie alle hatten maßgeblichen Anteil daran, dass sie eine andere Frau geworden war; eine Frau, die erkannte, dass es mehr im Leben gab als Polizeiarbeit und schlichten Sex. Sie fühlte sich befreiter und sexuell aufgeschlossen, seit sie in der Galerie arbeitete. Es kam ihr erbärmlich vor, sie als Gegenleistung hinter Gitter zu bringen. Zum ersten Mal schämte sich Cressida für das, was sie tat.
»Es ist ja nicht so, dass die Besitzer der Gemälde als Verlierer aus den Betrügereien herausgehen«, sagte sie zu sich selbst, während sie zwei Scheiben Brot in den Toaster steckte. »Und ganz zum Schluss ersetzen die Versicherungen den Verlust.«
Sie wusste natürlich, dass es darum nicht ging. Betrug war ein ernsthaftes Verbrechen, und auch der Missbrauch des Vertrauens, den Guy seinen Freunden zumutete, war schändlich. Wenn sie ihn durch seine eigenen Methoden schließlich überführen konnte, hatte das was mit der Phrase ›mit gleicher Münze zurückzahlen‹ zu tun, aber auch wenn sie sich das einredete, fühlte sie sich nicht besser.
Nachdem sie in der Galerie angerufen hatte und sich bei Marcia wegen einer Migräne entschuldigt hatte, die es ihr unmöglich machte, heute in die Galerie zu kommen, ging sie zurück ins Bett, und tatsächlich schlief sie ein paar Stunden. Sie wusste, wie wichtig es war, dass sie heute Abend nicht verschlafen aussah, denn Guy hatte ihr deshalb frei gegeben.
Während des Nachmittags, nachdem sie gebadet, die Haare frisiert und die Nägel lackiert hatte, blieb ihr Zeit zum Nachdenken. Konnte es sein, dass Guy sie aus anderen Gründen heute nicht in der Galerie haben wollte? Vielleicht, um Sir Peter den gefälschten Holbein zu bringen? Oder um sich und Marcia Zeit zu geben, Informationen über sie einzuholen?
Alle Möglichkeiten standen offen, und Cressida wusste, dass Guy am Abend, wenn er sie abholte, keinen Ton darüber sagen würde, ganz egal, was er herausgefunden hatte. Dafür war er viel zu professionell. Sie würde sich auf ihre Instinkte und auf ihr Training verlassen müssen, um die Nacht zu überstehen.
Er traf rechtzeitig ein und trug eine weiche Reisetasche in der Hand, und nachdem er Cressida leidenschaftlich geküsst hatte, stellte er die Reisetasche auf den Boden und zog den Reißverschluss auf.
»Du willst wahrscheinlich wissen, was du heute Abend tragen wirst«, sagte er mit einem Lächeln. Cressida nickte. »Dann schaue in der Tasche nach.«
Cressida griff hinein. Ihr Gesicht glühte vor Aufregung. Sie hatte gerätselt und schließlich gedacht, sie würde was Langes anziehen und dazu eine Maske tragen. Das Maskenballthema schien zu Sir Peter und seiner Frau Rose zu passen.
Aber in der Reisetasche befanden sich drei verschiedene Kleidungsstücke, und keins davon hatte irgendwas mit Cressidas Vermutungen zu tun. Zuerst zog sie einen schwarzen Satin-BH mit Halterschalen und schmalen Spaghettiträgern heraus, dazu gab es ein schwarz-weißes Mittelteil aus Spitze sowie ein besticktes durchsichtiges Höschen mit einem schwarzen Satineinsatz, der für ein Minimum an Sittsamkeit sorgte, und schließlich holte Cressida einen kurzen schwarzen Kimono mit langen Ärmeln aus der Reisetasche.
Sie breitete die drei Teile der Unterwäsche auf dem Sofa aus und schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich kann doch nicht so auf eine Dinnerparty gehen«,
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