Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
Augenbrauen. »Was für ein Unsinn. Sie haben eine wunderschöne Figur und herrliche Beine. Die sind Guy sofort aufgefallen.«
»Wie schmeichelhaft«, sagte Cressida verlegen, aber gleichzeitig auch erleichtert, denn das bedeutete, dass sie vielleicht eine Chance hatte, ihm näher zu kommen, als das Sue gelungen war.
»Nun ja, Guy fallen attraktive Frauen immer auf«, sagte Marcia, und für einen kurzen Moment setzte ihr Lächeln aus. »Das Problem ist nur, sobald er die Jagd abgeschlossen ist, verliert er das Interesse, was zu vielen gebrochenen Herzen führt.« Cressida antwortete nicht, und nach einem kurzen Zögern zog sich Marcia wieder in ihr Büro zurück.
Zehn Minuten später verließ Cressida die Galerie, und als sie in ihr Auto stieg, fiel ihr ein schwarzer Jaguar XJS auf, der neben ihrem Wagen parkte. Guy Cronje saß hinter dem Steuer, aber er hatte den Kopf über ein Buch gebeugt und schien sie nicht zu bemerken. Aber als sie zurücksetzte, beobachtete er sie im Innenspiegel, und er vertiefte sich erst wieder in sein Buch, als sie außer Sichtweite war.
Als Marcia sich dann neben ihn setzte, sah er sie auf eine fragende Art an, als hätte er sie noch nie gesehen. Sie fühlte einen Anflug von Unbehagen. Guy bekam das nicht mit, aber wann immer er sie so ansah, bedeutete das, dass seine Gedanken woanders waren, meistens bei einer anderen Frau. Dass Marcia neben ihm auftauchte, schien ihn zu überraschen.
Inzwischen hatte sich Marcia daran gewöhnt, und meistens gelang es ihr, ihn abzulenken, bevor er sich verplappern konnte, aber manchmal gelang es ihr nicht, dann durchlief sie Qualen der Eifersucht, bis das unersättliche Verlangen ihres Geliebten nach frischen Eroberungen vorübergehend vergessen war. Dann wandte er ihr wieder seine ganze Aufmerksamkeit zu.
»Was hältst du von Cressida?«, fragte sie, denn sie war sicher, dass ihre neue Assistentin es war, mit der sich seine Gedanken so intensiv beschäftigt hatten.
Guy sah sie verwirrt an. »Cressida?«
»Cressida Farleigh, das neue Mädchen in der Galerie«, erklärte Marcia und fragte sich, wer, verdammt, es war, die ihn beschäftigt hatte, wenn es nicht Cressida war.
»Sie scheint zu uns zu passen und eine große Verbesserung gegenüber der letzten zu sein. Wie ich schon sagte, sie hat gute Beine, und wenn du mit ihrer Arbeit zufrieden bist, sollten wir die Daumen drücken, dass sie bleibt.«
»Gehen wir heute Abend aus?«, fragte Marcia. »Ich habe Cressida die Schlüssel der Galerie gegeben, weil ich vielleicht etwas länger im Bett bleiben möchte. Montag war schlimm genug, aber ich musste pünktlich da sein, weil es ihr erster Tag war.«
Guy fädelte den Jaguar in den rasch fließenden Verkehr ein. »Ist das vernünftig? Woher willst du wissen, ob sie vertrauenswürdig ist?«
»Wir haben kein Geld herumliegen. Außerdem sieht sie so aus, als wäre sie bei den Pfadfindermädchen gewesen. Sie scheint eine grundsolide Frau zu sein.«
»Solange sie nicht in deinen privaten Papieren wühlt«, knurrte Guy und stieß einen Fluch aus, als er von einem Taxi geschnitten wurde.
»Warum sollte sie?«
»Ja, warum? Ich habe eine misstrauische Natur, das ist mein Problem. Gut. Also, was heute Nacht betrifft – ich dachte, da sie uns ihren Rechtsbeistand geschickt hat, der dich am Nachmittag besucht hat, sollten wir mal bei Lady Alice Summers vorbeisehen. Sie erwartet mich, aber ich nehme an, dass es ein doppeltes Vergnügen für sie sein wird, wenn wir beide zu ihr gehen.«
Marcia ließ sich zurück in den Sitz fallen und lächelte vor sich hin. »Das glaube ich auch«, sagte sie leise. Dann schloss sie die Augen und begann sich die möglichen Freuden des kommenden Abends auszumalen.
Drittes Kapitel
Kurz nach acht Uhr traf Tom an diesem Abend bei Cressida ein. Sie hatte schon mit Detective Chief Inspector Williams telefoniert, und wie erwartet, war er begeistert, dass Guy Cronje mit ihr gesprochen und sich bei seiner Partnerin lobend über Cressida geäußert hatte. Er zeigte sich auch erfreut darüber, dass sie am nächsten Morgen die Gelegenheit hatte, die ganze Galerie zu durchsuchen, aber er ermahnte sie, vorsichtig zu sein und alle Dinge wieder dahin zurückzulegen, wo sie sie gefunden hatte. Sie erinnerte sich an Guy Cronjes Nervosität und hielt das deshalb für einen guten Ratschlag.
»Guten Tag gehabt?«, fragte Tom und warf seine schmuddelige Jacke mit den vielen Taschen auf einen Stuhlrücken.
Cressida hob sie auf und hängte sie
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