Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
ist plötzlich ein bisschen eifersüchtig auf mich. Sie hat gern in der Galerie gearbeitet und scheint es mir zu verübeln, dass ich ihre Stelle eingenommen habe.«
»Warum ist sie dann gegangen?«, fragte Guy.
Cressida gefror. Sie konnte sich nicht erinnern, welchen Grund Sue für den Wechsel des Arbeitsplatzes angegeben hatte, und sie begann sich wie eine Maus zu fühlen, die von einer sadistischen Katze gequält wird. »Weil sie scharf auf dich war, aber nicht bei dir landen konnte«, platzte es aus ihr heraus. Sie dachte, es wäre der beste Ausweg, wenigstens die halbe Wahrheit zu sagen.
»Ja, ich glaube, ich habe das bemerkt«, murmelte Guy. »Weiß sie über dich und Rick Bescheid?«
»Ja, und danach haben wir den Kontakt verloren. Sie muss auch eine Schwäche für Rick gehabt haben, und sie konnte nicht verstehen, warum ich bei ihm punkten konnte, während sie auch bei ihm ins Leere gelaufen ist. Normalerweise ist sie nämlich gewöhnt, jeden Mann zu bekommen, den sie haben will«, fügte sie wahrheitsgemäß hinzu. »Ich schätze, das geht allen Frauen so, die so aussehen wie sie.«
»Sie war nichts als eine weitere Blondine, die den Kopf ein bisschen zu hoch trug«, sagte Guy und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Was du siehst, ist das, was du bekommst. Ich ziehe interessantere Verpackungen vor. Das Packpapier mag nicht so sehr ins Auge fallen, aber der Inhalt gibt meistens eine Menge mehr her.«
»Ich weiß nicht, ob es mir gefällt zu hören, dass meine Verpackung nicht so attraktiv ist wie Sues«, antwortete Cressida lachend.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dich auch nur ein bisschen interessiert«, gab Guy zurück. »Weißt du übrigens, wo wir sind?«
Cressida schüttelte den Kopf.
»Wir fahren Richtung Maidenhead. Die Schleuse liegt links von uns. Und nach einer Meile haben wir mein Lieblingsrestaurant erreicht. Ich hoffe, dass du das Essen dort genauso genießen kannst wie ich.«
Cressida starrte aus dem Fenster auf die Menschen, die den Fluss entlang spazierten; sie trugen leichte, legere Sommerkleidung. Sie versuchte zu entspannen, aber Guys Fragen hatten sie aus dem Gleichgewicht gebracht, und als er nach links in einen Waldweg abbog, auf dem keine Spaziergänger mehr zu sehen waren, wuchs ihr Unbehagen.
Ohne Adresse, die sie ihrem Chief hatte geben können, war auch ausgeschlossen, dass jemand sie verfolgt hatte, dabei sah es so aus, als wäre dies die erste Nacht, in der sie Hilfe hätte gebrauchen können.
Guy fuhr den Wagen von der Straße auf einen breiten Pfad, der tiefer in den Wald führte.
»Wir sind bald da«, sagte er fröhlich.
»Willst du mir sagen, dass es mitten im Wald ein Restaurant gibt?«, fragte Cressida.
»Nein, nicht genau. Ich habe ein bisschen geschwindelt«, murmelte Guy, und Cressida spürte einen Anflug von Angst. Der Wald schien völlig verlassen zu sein, und als das Auto endlich anhielt, waren sie von hohen Bäumen und dichten Sträuchern umgeben, und ab und zu war ein Vogelzwitschern zu hören.
»Steig aus«, sagte Guy leise.
Cressida wehrte sich nicht. Sie öffnete die Beifahrertür und stand neben dem Auto. Ihre Blicke suchten das Gelände nach einer möglichen Fluchtroute ab.
»Du siehst besorgt aus«, fuhr Guy fort, ging zum Kofferraum und ließ den Deckel nach oben schnellen. »Du bist auch still geworden, was überhaupt nicht zu dir passt. Was ist denn los mit dir, Cressida?«
»Ich bin ein wenig verwirrt. Schließlich hast du mich in ein Restaurant eingeladen«, antwortete sie und war erleichtert, dass ihre Stimme nicht so nervös klang, wie sie sich fühlte.
»Zum Essen habe ich dich eingeladen«, stellte er richtig. »Hilf mir mal mit diesem Picknickkorb, bitte. Ich habe an deine Phantasie gedacht, leidenschaftliche Liebe in der frischen Luft zu erleben. Ich finde, das ist genau der richtige Ort, um einen Abend zu verbringen. Oder hast du das Interesse an deiner Phantasie verloren?«
»Nein«, sagte Cressida, und ihre Beine wurden schwach vor Erleichterung. »Diese Vorstellung erregt mich immer noch.«
»Gut. Ich bin sicher, dass Rick sein Bestes versucht hat, um alle deine Träume wahr werden zu lassen, aber ich hoffe, dass ich deine Phantasie noch denkwürdiger für dich gestalten kann.« Guy breitete eine Decke auf dem Boden aus und nahm eine Flasche Wein aus dem Korb. »Trinken wir zuerst einen, ja? Worauf wollen wir trinken?«
»Auf den Erfolg der Galerie?«, schlug Cressida vor.
»Vielleicht, aber ich möchte es
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