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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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setzen wir an dem Punkt an, woher er kommt«, schlug Quinton vor. »Ella Graham hat doch etwas
über eine Müllhalde gesagt. Stand in den Zeitungen, die du in der Bibliothek durchgesehen hast, nicht auch irgendetwas über eine Müllhalde?«
    »Stimmt. Da ging es um eine Müllhalde südlich des Zentrums.«
    »Gut. Also etwa in der Gegend, wo sich jetzt die Stadien befinden.«
    »Und das Hotel errichtet wird. Glaubst du, das ist derselbe Ort?«
    »Könnte sein. Falls die Bauarbeiter aus Versehen zu dem Ort vorgedrungen sind, wo Sistu wieder eingesperrt war, hätte er leicht entkommen können. Dann hat er wahrscheinlich das erste Lebewesen verschlungen, das ihm über den Weg gelaufen ist.«
    »Und das war wahrscheinlich einer der verschwundenen Obdachlosen.«
    Quinton nickte. »Die Frage ist nur, ob er etwas Bestimmtes im Schilde führt oder einfach nur auf gut Glück auf Jagd geht. Momentan scheint es nur die Obdachlosen zu erwischen, die sich unten im Ziegelbruch oder dort in der Nähe aufhalten. Der Ziegelbruch ist nicht weit von dem Durchbruch entfernt. Aber Jenny wurde wesentlich weiter nördlich gefunden. Er scheint also sein Territorium in Richtung Pioneer Square auszuweiten, denn südlich von den Stadien ist es meiner Meinung nach zu keinem Vorfall gekommen.«
    »Vielleicht hat es ja eine besondere Bewandtnis mit dem Pioneer Square. Sistu scheint auch die nördliche Grenze an der Cherry Street nicht zu überqueren. Oder vielleicht versteckt er sich dort ja auch irgendwo.«
    »Die meisten Todesfälle haben sich zwischen dem Pioneer Square und dem Ziegelbruch ereignet. Der Occidental
Park bildet also sozusagen das Zentrum. Ich finde, wir sollten dort beginnen.«
    »Und was ist mit der Riesin, von der Grandma Ella gesprochen hat? Sie ist sein Wächter, muss sich also auch in der Nähe aufhalten. Ella meinte, dass Sistu zu … wie hieß sie noch mal?«
    »Zeqwa?«
    »Nein … Das bedeutet Monster.« Ich dachte einen Moment nach. »Kammits?«
    Quintons Augen leuchteten auf. »Qamaits! Stimmt. Ella meinte, dass Sistu 1949 zur Riesin zurückgebracht worden ist. Sie ist seine Wächterin und wird ihn wohl so lange in seinem Tümpel bewachen, bis sie einen Grund hat, ihn wieder freizulassen.«
    »Zum Beispiel, wenn sie jemanden dafür bestrafen will, dass er die Götter verärgert hat. So etwas Ähnliches hat doch Grandma Ella erzählt, nicht wahr? Oder vielleicht auch, um jemandem einen Gefallen zu erweisen.«
    »Und die Bewohner des Untergrunds würden bestimmt niemandem aus dem Weg gehen, nur weil er vielleicht etwas unheimlich aussieht. Die meisten von ihnen sehen schließlich selbst ziemlich unheimlich aus. Vermutlich würden sie auch einem Gott keinen Drink verweigern«, sagte Quinton.
    »Vermutlich nicht … Was meinst du? Hat jemand Qamaits und Sistu aus der Baugrube geholfen und das Erste, was Sistu getan hat, war es, denjenigen zu fressen, dessen Bein dort gefunden wurde?«
    »Klingt plausibel.«
    »Aber selbst für eine menschenfressende Riesin erscheint es mir doch ziemlich undankbar, seinem Haustier zu erlauben, den eigenen Retter zu fressen.«

    »Vielleicht konnte sie ihn ja auch nicht davon abhalten. Ella Graham hat doch gemeint, dass Sistu ein geborener Jäger ist …«
    »Dann sieht es aber ganz so aus, als ob er sich inzwischen nicht mehr mit Robben aufhalten würde. Er scheint sich auf Menschen spezialisiert zu haben. Falls er allerdings aus einem bestimmten Grund jagt, gibt es vielleicht ein Muster, dem er folgt und das uns zeigen könnte, wen er umbringt. Wir müssen zum Anfang dieser Serie von Todesfällen zurückkehren. Als Erstes sollten wir herausfinden, wer in der Nacht bevor das Bein gefunden wurde auf der Baustelle war. Falls die noch am Leben sind, sollten wir mit ihnen sprechen.«
    »Und mit Qamaits.«
    Ich nickte. »Ja. Ich glaube, sie sollte recht einfach zu finden sein. Schließlich ist auch sie ein sagenumwobenes Monster und sieht deshalb wahrscheinlich wie Sistu für die einen so und für die anderen ganz anders aus.«
    »Für dich vermutlich ganz anders als für die meisten«, fügte Quinton hinzu.
    Ich schnitt eine Grimasse. »Wahrscheinlich. Aber leider weiß ich auch nicht, wie sie aussieht, und im Grau werfen viele Menschen und Dinge seltsame Schatten. Sie könnte überall sein und sich hinter jedem verbergen. Wir müssen sie finden und zudem versuchen, mit jemandem zu sprechen, der beobachtet hat, wie Sistu aus dem Loch gekrochen kam. Vielleicht finden wir ja jemanden, der weiß,

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