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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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manipulierenden Art besser zu widerstehen. Ich hatte wirklich nicht vor, das nächste Spielzeug in Edwards Sammlung zu werden. Gwen schien sich gerade erst davon zu erholen – je nachdem, wie man erholen in ihrem Fall verstehen durfte. Den meisten seiner Marionetten erging es jedenfalls nicht so gut.
    Er seufzte gequält, was bei jemandem, der kaum atmete, ziemlich theatralisch wirkte. »Sie sind wahrhaftig schwierig zufriedenzustellen, Harper.« Er sprach meinen Namen betont lasziv aus, sodass ich das Gefühl hatte, von einer einlullenden Wärme umhüllt zu werden. Diese Empfindung
lenkte mich einen Moment ab, sodass ich erst zu spät bemerkte, wie er näher rückte.
    »Sie scheinen darunter nicht sonderlich zu leiden«, sagte ich und warf ihm einen scharfen Blick zu. In der Nische gab es keine Fluchtmöglichkeit. Um Edward zu entrinnen, hätte ich aufstehen müssen, doch noch war unser Gespräch nicht beendet. Nach meinen letzten Erfahrungen mit Will war ich nicht in der Laune, irgendwelche Machtspielchen mitzumachen – schon gar nicht mit einem Vampir. Solange ich noch nichts erfahren hatte, musste ich jedoch ausharren. Ich hielt zwar bei Edward bereits eine gewisse Kühle meinerseits für gefährlich, aber das war immer noch besser als aufgesetzte Freundlichkeit. Also biss ich die Zähne zusammen und blieb sitzen.
    Edward nahm meine Hand und hob sie hoch, um sie zu betrachten. Er schien zu hoffen, so auf ein Geheimnis zu stoßen oder vielleicht auch die Knochenstruktur unter meiner Haut besser erkennen zu können. »Meine Liebe, mir haben Ihre Ratschläge gefehlt.«
    Mühsam entzog ich ihm meine Hand. Ich spürte, wie Übelkeit in mir aufstieg. Edward zog wirklich alle Vampir-Register, die ihm zur Verfügung standen, um mich zu bezirzen und an sich binden. »Wenn Sie so weitermachen, brauchen Sie einen Eimer für den Schleim«, entgegnete ich grob. Normalerweise wäre ich nie so plump gewesen – vor allem nicht bei jemandem wie Edward, wenn ich ihm noch nie zuvor begegnet wäre. Denn selbst als liebenswürdiger Charmeur besaß er eine Boshaftigkeit, die geradezu greifbar war. Doch in diesem Fall hielt ich es für das Beste, ihm so zu begegnen. Ich hatte ihn zwar dazu gebracht, Dinge zu tun, die er eigentlich nicht hatte tun wollen, und dafür hatte er unter anderem körperlich leiden müssen. Aber
meiner Meinung nach hatte sich das Ergebnis für ihn wesentlich mehr gelohnt als für mich.
    »Ich bin bisher sehr geduldig gewesen«, fuhr er in einem kühleren Tonfall fort. Sein Blick wurde stechender, und erneut drehte sich mir der Magen um. Doch die Distanz, die er nun hielt, war wesentlich angenehmer, auch wenn er offensichtlich eine andere Taktik verfolgte. »Wie lange wollen Sie noch so tun, als ob Ihnen Ihre mickrige Existenz, Ihr bedeutungsloses Zuhause, Ihr lächerlicher Job und die Eintagsfliegen, die Sie Ihre Freunde nennen, genügen würden? Sie könnten so viel mehr erreichen, Harper. Und ich werde es allmählich müde, ständig darauf warten zu müssen, dass Sie endlich Ihre Schulden begleichen.«
    Ich lachte. Einen derart plumpen Angriff hatte ich von Edward nun wirklich nicht erwartet. »Welche Schulden? Soweit ich mich erinnern kann, waren wir mehr oder weniger quitt. Ich habe Sie auf ein paar Dinge hingewiesen, die Ihren Untergang hätten bedeuten können. Dafür wollte ich nichts für mich, sondern nur für diejenigen, denen Sie bereits etwas geschuldet haben. Sie konnten Ihren Thron behalten, Sie wurden sogar zum Helden und konnten den großmütigen Herrn und Meister spielen. Gleichzeitig waren Sie in der Lage, auf einen Schlag alle Ihre Feinde zu vernichten. Außerdem konnten Sie Seattle als Ihr Reich behalten und Carlos wieder auf Ihre Seite ziehen. Wo soll ich da noch in Ihrer Schuld stehen, wenn ich fragen darf?«
    »Sie haben dafür eine Bezahlung erhalten«, erwiderte er mit eiskalter Stimme. Er wirkte zufrieden darüber, wie leicht er mich in seine Falle gelockt hatte. Ich entschloss mich, das Spiel noch etwas länger mitzumachen, ehe ich ihn entwaffnete.
    »Ich habe nichts außer mein eigenes Leben dafür bekommen.
Vielleicht noch einige neue Narben und eine Verbindung zu Ihnen und den Ihren, auf die ich gern verzichten könnte. Es mag zwar stimmen, dass ich meinen Fall abschließen konnte. Aber das hat nicht unbedingt zu einer befriedigenden Lösung geführt.«
    Edward beugte sich vor und versuchte, meinen Blick zu halten. Wenn ich ihm das gestattete, hätte er mich am Haken. Also

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