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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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Wygan es ihm befohlen hat.«
    Nun war Carlos’ Neugier geweckt, und ich bereute es bereits, Wygan oder den Haarigen erwähnt zu haben.
    »Hat Wygan ihn auch diesmal geschickt?«
    »Nein. Der Haarige scheint bei Wygan ziemlich unten durch zu sein, weil es ihm beim ersten Mal nicht gelungen ist, mir etwas anzutun. Er hatte ziemlich viele Narben und meinte, dass ich an seinen Verletzungen Schuld wäre. Die stammten offensichtlich von Wygan. Er wollte, dass ich den Zombie zerstöre, um dadurch meine Schuld bei ihm zu begleichen.«
    Cameron lehnte sich zu mir und sah mich besorgt an. »Du hast doch nicht noch andere … noch andere seltsame Dinge gesehen, oder?«
    »Was für seltsame Dinge?«, wollte ich wissen. »Noch Seltsameres als Vampire, Zombies, Geister und Haarige?«
    »Ich meine …«
    Carlos warf Cameron einen warnenden Blick zu, aber dieser achtete nicht darauf. »Ich meine nicht uns. Ich meine andere Wesen, die Menschen auflauern … und anderen.«
    »Willst du damit andeuten, dass es etwas gibt, was auch Vampire frisst?« Allein die Vorstellung drehte mir den Magen um. Ich hatte eigentlich keine Lust, herauszufinden, ob es noch etwas Schlimmeres als Wygan oder Carlos gab. »Was soll das sein? Werwölfe? Dämonen? Was gibt es denn noch Schlimmeres?«

    Carlos schüttelte den Kopf und verbot Cameron mit einem weiteren Blick, mir zu antworten. Dann wandte er sich an mich. »Du musst vor dem Haarigen keine Angst haben. Es ist ihm nicht gelungen, dir etwas anzutun«, erklärte er. »Und Haarige sind nicht in der Lage, einen solchen Faden auszulegen, wie du ihn geschildert hast. Er hat dir den Zombie gebracht, damit du ihm seinen Frieden schenkst. Aber er hätte ihn niemals erschaffen können. Er wollte nur seinen Geist befreien. Falls es sich bei dem Toten tatsächlich um einen Indianer gehandelt hat, dann hat dem Haarigen der Geist des Verstorbenen wahrscheinlich leidgetan. Die zwei waren vielleicht schon lange miteinander verbunden.«
    »Das hilft mir aber mit den Zombies und den toten Obdachlosen nicht weiter. Ich weiß noch immer nicht, ob sie von einer Art riesiger, menschenfressender, übernatürlicher Spinne angegriffen wurden oder sonst etwas«, entgegnete ich. »Ich will, dass das aufhört!«
    Allein die Vorstellung, dass aus den Kanälen und dem Untergrund tatsächlich ein Monster kommen könnte, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
    »Das verstehe ich. Aber wir können dir in diesem Fall nicht weiterhelfen«, erklärte Carlos. Er schien plötzlich sehr daran interessiert zu sein, unsere Unterhaltung so schnell wie möglich zu beenden.
    Das machte die Angelegenheit für mich noch unheimlicher, denn Carlos war wahrhaftig niemand, der sich leicht aus der Ruhe bringen ließ. Wenn er nicht weiterreden wollte, hatte er normalerweise keine Hemmungen, eine Ausrede zu gebrauchen. Doch jetzt stand er einfach auf.
    »Das Ganze hat nichts mit Geisterbeschwörung zu tun und gehört auch nicht in das Reich der Vampire. Ich habe
keine Ahnung, welche Kreatur hinter den Anschlägen steckt oder wie sie ihr Netz erschafft. Ich weiß auch nicht, warum es auf diese Weise ausgeworfen wird. Es ist an dir, das herauszufinden, und es zu zerstören, Harper.«
    Er ging an mir vorbei und verließ den kleinen Raum. Cameron stand ebenfalls auf und wollte ihm folgen.
    »Was hat das alles zu bedeuten, Cameron?«, wollte ich wissen.
    Er blieb für einen Moment stehen und sah zu mir herab. »Tut mir leid, Harper. Es steht nicht in unserer Macht, etwas zu tun … was auch immer es sein mag. Bisher hat es das Grau noch nicht so aufgewühlt, dass es uns stören würde. In einer solchen Situation verfügen wir auch nur über körperliche Macht, und die wird dir in diesem Fall nicht weiterhelfen. Falls du allerdings dieses Wesen findest und ein paar kräftige Arme brauchst, um es zu bändigen, dann ist das natürlich etwas anderes. Aber sonst können wir dir nicht weiterhelfen.«
    »Wovor habt ihr Angst? Ich kann nicht glauben, dass ihr Angst habt.«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Aber es geht nicht um dein Monster, so viel ist sicher. Glaub mir, und stell bitte keine weiteren Fragen über die … die anderen. Bitte. Carlos wird mich sowieso schon bestrafen, und ich schwöre dir, dass du es auch gar nicht wissen willst.«
    Mit diesen Worten drehte Cameron sich um und folgte seinem Meister nach draußen.
    Ich blieb sprachlos zurück und starrte auf den unberührten Wein und den verschütteten Martini. Dann stürzte ich meinen Whisky

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