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Unearthly. Heiliges Feuer (German Edition)

Unearthly. Heiliges Feuer (German Edition)

Titel: Unearthly. Heiliges Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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merkwürdig an.»
    Im Rückspiegel wirft sie einen Blick auf Jeffrey. «Lebst du noch, da hinten?»
    Er grunzt zustimmend. Normalerweise schafft es Billy immer, Jeffrey zu becircen, ihm ein gelegentliches Lächeln zu entlocken, egal, in was für einer Stimmung er gerade ist. Vielleicht weil sie so hübsch ist. Aber heute ist nichts zu machen.
    «Merkwürdig – ja, das kann ich gut nachvollziehen», sagt sie zu mir. «Auf einmal wird alles einfach umgekrempelt.»
    «Bist du je einem Triplar begegnet?», frage ich nach einer Weile.
    Sie kratzt sich am Hinterkopf, überlegt. «Ja. Zwei hab ich bisher getroffen, abgesehen von dir und dem Schmollgesicht dahinten. Zwei, in den ganzen einhundertundzwölf Jahren, die ich auf dieser Erde bin.»
    «Hast du einen Unterschied festgestellt? Ich meine, zu anderen Wesen mit Engelblut?»
    «Ganz ehrlich, näher kennengelernt habe ich die beiden nicht. Aber äußerlich waren sie wie alle und haben sich auch so benommen.»
    «Du bist hundertzwölf?», lässt sich Jeffrey plötzlich vom Rücksitz vernehmen.
    Ihr freundliches Lächeln dehnt sich zu einem schelmischen Grinsen. «Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man eine Dame nie nach ihrem Alter fragt?»
    «Du hast es doch gerade selbst gesagt.»
    «Und wieso musst du dann fragen?», schießt sie spaßeshalber zurück.
    «Dann hast du also nur noch acht Jahre.» Er schaut runter in seinen Schoß, als er das sagt.
    Da spüre ich auf einmal einen heftigen Anflug von Einsamkeit, jetzt, da ich weiß, dass Billy nur noch acht Jahre bleiben wird. Ich werde sie nicht mehr sehr lange in meinem Leben haben. Irgendwie hatte ich den Gedanken sehr tröstlich gefunden, dass Billy nach Mamas Tod bei uns bleiben würde. Sie war wie ein winziges Stückchen von meiner Mutter, das ich behalten durfte. In ihr sind all die Erinnerungen an Mama, nach der ganzen Zeit, die sie miteinander verbracht haben. «Acht Jahre sind keine sehr lange Zeit», sage ich.
    «Acht Jahre sind massig viel Zeit für das, was ich geplant habe.»
    «Und das wäre?»
    «Na, zuerst einmal will ich euch zwei richtig kennenlernen, nachdem ich das all die Jahre ja nicht durfte. Mit diesem Teil des großen Plans eurer Eltern war ich nämlich nie einverstanden. Weißt du, als ihr Babys wart, habe ich euch die Windeln gewechselt.»
    Sie zwinkert Jeffrey zu. Der wird rot.
    «Versteht mich nicht falsch. Sie hatten ihre Gründe dafür, euch zu isolieren. Gute Gründe. Aber jetzt werde ich viel Zeit mit euch verbringen. Euren Schulabschluss erleben. Euch beim Packen helfen, wenn ihr auf die Uni geht. Bei dir wird es Stanford sein, stimmt’s, Clara?»
    «Genau. Stanford.» Ich habe zugesagt. Es ist mein Schicksal, dorthin zu gehen, sagt Angela.
    Billy nickt. «Mags hatte immer eine Schwäche für Stanford.»
    «Warst du mit ihr zusammen da?»
    Sie schnaubt verächtlich. «Lieber Himmel, nein. Mit Schule hatte ich nie viel am Hut. Meine Lehrer waren der Wind, die Bäume, die Bäche und die Flüsse.»
    Wir fahren vor der Schule vor.
    «Und das war es dann», sagt Billy fröhlich. «Raus mit euch. Und versucht, was zu lernen.»

    Ich will Tucker von meinem Vater erzählen, aber immer, wenn ich den Mund aufmache, um darüber zu reden, wenn ich die Worte formulieren will, kommt es mir so dumm vor. Rat mal, was passiert ist. Gestern ist mein Vater ganz zufällig hier in der Stadt vorbeigekommen. Und weißt du, was noch? Er ist ein Engel. Was aus mir so einen ganz besonderen Super-Ausnahme-Engel macht. Was sagst du dazu?
    Ich schaue rüber zu ihm. Er scheint dem Vortrag in Staatsbürgerkunde tatsächlich aufmerksam zuzuhören. Er ist so niedlich, wenn er sich konzentriert.
    Mr A. wird dich jeden Moment aufrufen.
    Christian. Ich schalte gerade rechtzeitig wieder auf geistig anwesend, und so höre ich Mr Anderson fragen: «Also, wer kennt die Rechte im ersten Zusatzartikel zur Verfassung? Clara, versuch du es doch mal, ja?»
    «Na gut.» Ich schaue runter auf mein leeres Blatt.
    Der Kongress darf kein Gesetz erlassen, das die Einführung einer Staatsreligion zum Gegenstand hat, die freie Religionsausübung verbietet, die Rede- oder Pressefreiheit oder das Recht des Volkes einschränkt, sich friedlich zu versammeln und die Regierung um die Beseitigung von Missständen zu ersuchen , liest mir Christian in meinem Kopf vor.
    Ich wiederhole, was Christian gesagt hat.
    «Ja, schön.» Mr Anderson scheint beeindruckt davon, dass ich das Ganze offenbar auswendig gelernt habe. Er fährt fort,

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