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Unearthly. Heiliges Feuer (German Edition)

Unearthly. Heiliges Feuer (German Edition)

Titel: Unearthly. Heiliges Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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verlangt sie. «Ich bin gleich bei euch.»

    Es vergehen die längsten fünf Minuten meines Lebens, bis Mama auf dem Parkplatz der Jackson Hole Highschool landet. Sie setzt sich auf den Rücksitz.
    «Und?», fragt sie, streckt die Hand aus und fühlt mir die Wange, als wäre der Kummer eine Art Fieber. «Wie fühlst du dich?»
    «Schon besser. Glaube ich.»
    «Hast du ihn gesehen?»
    «Nein.»
    Sie wendet sich an Angela. «Was ist mit dir? Hast du was gespürt?»
    Angela zuckt mit den Schultern. «Nichts.» In ihrer Stimme schwingt Enttäuschung mit.
    «Und was machen wir jetzt?», frage ich.
    «Wir warten», antwortet Mama.
    Also warten wir und warten und warten noch eine Weile, aber nichts passiert. Schweigend sitzen wir im Auto, sehen zu, wie die Scheibenwischer den Regen von der Windschutzscheibe schieben. Ab und zu fragt Mama, wie ich mich fühle, aber es ist schwer, das klar und deutlich zu beantworten. Anfangs bin ich panisch, schrecklich panisch, dass Samjeeza jeden Moment auftauchen und uns alle umbringen könnte. Dann habe ich nur noch Angst – Angst davor, dass wir jetzt fliehen müssen, dass wir packen und von Jackson fortmüssen und ich Tucker nie wiedersehe. Schließlich lande ich bei ein bisschen beunruhigt. Dann bin ich nur noch verlegen.
    «Vielleicht war es ja doch kein Kummer», räume ich ein. «Es war nicht so stark wie damals.»
    «Es würde mich überraschen, wenn er sich so bald schon an unsere Fersen heftet», sagt Mama.
    «Wieso?», fragt Angela.
    «Weil Samjeeza eitel ist», erklärt Mama nüchtern. «Clara hat sein Ohr übel erwischt, hat ihn an Arm und Kopf versengt, und ich glaube nicht, dass er sein Gesicht zeigen will, ehe alles völlig verheilt ist, und das dauert lange bei einem Schwarzflügel.»
    «Ich hätte gedacht, bei denen verheilt alles ganz schnell», sagt Angela. «Sie wissen schon, wie bei Vampiren oder so.»
    Mama schnaubt verächtlich. «Vampire. Also bitte. Bei Schwarzflügeln dauert die Genesung so lange, weil sie sich mit voller Absicht von den heilenden Kräften dieser Welt abgeschnitten haben.» Wieder fühlt sie meine Wange. «Du hast genau richtig gehandelt, dass du den Ort verlassen und mich angerufen hast. Auch wenn es kein Schwarzflügel ist. Vorsicht ist besser als Nachsicht.»
    Angela seufzt und schaut zum Autofenster hinaus.
    «Tut mir leid», sage ich. Ich drehe mich zu Mama um. «Ich bin wohl ein bisschen nervös.»
    «Das muss dir nicht leidtun», sagt sie. «Du hast schließlich so einiges durchgemacht.»
    Sie und Angela tauschen die Plätze. Dann fährt Mama vom Schulparkplatz, biegt auf die Straße ab und lenkt den Wagen wieder Richtung Stadt.
    «Was fühlst du jetzt?», fragt sie, als wir am Restaurant vorbeifahren.
    «Nichts», antworte ich achselzuckend. «Außer, dass ich kurz davor bin, den Verstand zu verlieren.»
    «Ob das jetzt falscher Alarm ist oder nicht, spielt keine Rolle. Samjeeza wird uns auf jeden Fall irgendwann verfolgen, Clara. Du musst gewappnet sein.»
    Aha.
    «Und wie genau wappnet man sich gegen den Angriff eines Schwarzflügels?», erkundige ich mich sarkastisch.
    «Mit himmlischem Glanz», sagt sie, und sofort setzt Angela ihr Hab-ich-dir-doch-gesagt-Gesicht auf. «Du wirst lernen, den himmlischen Glanz einzusetzen.»

    «He, ich glaub, ich hab es kurz aufflackern sehen», sagt Christian und erschreckt mich. «Du kannst es.»
    Ich reiße die Augen auf. Christian war eben noch nicht hier, als ich auf die Bühne gegangen bin und das mit dem himmlischen Glanz versucht habe, aber jetzt ist er da, sitzt an einem der Tische unten im Zuschauerraum im Pink Garter und starrt mich mit belustigtem Blick an, als verfolgte er eine Aufführung. Für den Bruchteil einer Sekunde begegnen sich unsere Blicke, und dann schaue ich auf meine Hand, die definitiv nicht glänzt. Kein himmlischer Glanz.
    Offenbar bin ich ein totaler Versager, was den Glanz angeht, es sei denn, es ist eine Situation auf Leben oder Tod.
    «Was für ein Aufflackern?», frage ich.
    Einer seiner Mundwinkel geht hoch. «Hab ich mir wohl bloß eingebildet.»
    Ach so. Es schließt sich noch so ein berühmtes, aber peinliches Christian-Clara-Schweigen an. Dann räuspert er sich und sagt: «Tut mir leid, ich hab dein Glanz-Training gestört. Mach ruhig weiter.»
    Ich sollte die Augen schließen und es noch mal versuchen, aber ich weiß, dass es zwecklos ist. Wenn er zusieht, bringe ich garantiert keinen Glanz zustande, keine Chance.
    «Meine Güte, ist das deprimierend!», ruft

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