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Ungeplant (German Edition)

Ungeplant (German Edition)

Titel: Ungeplant (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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damit sie nicht in der Pfanne landet.
    „Ich kann dir helfen.“  Sven zieht mich mit einem Arm an sich. „Keine Beziehungsgespräche mehr, weil ich weiß, dass du das nicht willst. Aber ich kann für dich und Max da sein. Als Freund. Du musst mich nur lassen. Eine weitere feste Bezugsperson ist wichtig für ihn.“
    Dass meine Eltern keine Hilfe sind, weiß niemand besser als Sven. Ihm muss ich solche Dinge nie erklären.
    „Und wie lange kannst du das sein, Sven?“, antworte ich tränenerstickt, aber nicht mehr wütend. „Was ist, wenn du eine Frau kennenlernst? Sie wird nicht verstehen, dass du dich um ein Kind kümmerst, welches nicht deins ist.“
    „Wenn sie es nicht versteht, dann ist sie nicht die Richtige.“
    Er lässt mich wieder los und sucht Besteck aus der Schublade hinter mir.
    „Und heute Abend kümmere ich mich um deinen Nacken.“
    Ich drehe mich um und sehe ihn stirnrunzelnd an.
    „Was ist mit meinem Nacken?“
    „Du bist verspannt, das habe ich schon beim Reinkommen gesehen.“
    Warum muss er so aufmerksam sein? Er macht es mir dermaßen schwer, ihn auf Abstand zu halten.
     

14.
     
    Ein überheiztes Hallenbad im Sommer ist nicht gerade meine Definition von Vergnügen, aber für die Babys ist das Freibad einfach noch zu kalt.
    Sven hat Max ausgezogen und in einer Schwimmwindel verpackt, während ich mir den Badeanzug angezogen habe. Zusammen gehen wir in die Schwimmhalle und warten mit einer Horde von Müttern und einem einzigen Vater auf weitere Anweisungen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Sven der Schweiß von der Stirn rinnt. Er hat sich nur die Schuhe ausgezogen und trägt immer noch sein T-Shirt und eine kurze Cargohose.
    „Ich setze mich hinten auf die Liegen und sehe euch zu“, flüstert er mir ins Ohr und reicht mir dabei Max. Sein knackiges Hinterteil bewundernd, sehe ich ihm hinterher und versuche, das Geschwätz der anderen Mütter auszublenden. Ich weiß nicht, ob mir die nötigen Hormone der Geburt dafür fehlen, aber diese Hennen gehen mir auf den Keks. Eigentlich wollte ich die ganzen Babykurse ohnehin vermeiden, aber irgendwie habe ich mich von Jana in die Richtung schieben lassen. Ihrer Meinung nach brauche ich andere Mütter mit Babys im selben Alter. Ich bin mir da noch nicht so sicher. Diese Frauen reden den ganzen Tag nur von Windelinhalten, Stillen, Beikost, Impfungen, etc. Die Liste könnte ich endlos weiterführen. Natürlich kann ich verstehen, dass man in solchen Gruppen auf Babythemen zu sprechen kommt, aber manche Frauen scheinen wirklich ihre Persönlichkeit an der Kreissaaltür abgegeben zu haben. Hoffentlich ist das nicht ansteckend.
    Die Kursleiterin schickt uns ins Wasser, wo ich Max erst mal beruhigen muss. Eigentlich liebt er das Baden, aber das Wasser hier ist leider nicht ganz so warm.
    Ich sehe zu Sven, der mir aufmunternd zuzwinkert. Jetzt bereue ich es, dass ich sein Angebot nicht angenommen habe, mit Max ins Wasser zu gehen. Der scheint sich nämlich nicht beruhigen zu wollen.
    Der einzige Vater der Gruppe stellt sich mit seiner Tochter neben uns und lächelt mich an.
    „Eliana hat die ersten beiden Male auch nur gebrüllt, aber jetzt kann sie gar nicht genug davon bekommen.“
    Er hält seine Tochter, mit dem Arm unterm Bauch, über der Wasseroberfläche. Die quiekt vergnügt, was Max Aufmerksamkeit erregt und sein Heulen für den Moment abstellt.
    „Wie ist sein Name?“
    Der Typ gibt nicht auf. Zu meiner Überraschung finde ich keinen Ehering an seinem Finger. Er ist sicherlich schon Mitte 30, aber nicht unattraktiv. Durchtrainiert, tätowiert und mit einem dichten, schwarzen Haarschopf.
    „Max“, antworte ich knapp. Ich versuche, der Kursleiterin zu folgen und die Übungen mitzumachen, aber sobald ich Max nur einen Millimeter von meinem Körper entferne, schreit er mit allem, was er hat.
    „Jakob“, sagt der Typ neben mir.
    „Bitte was?“
    „Jakob. Mein Name.“
    Oh, okay. Das ist wohl der Part, wo von mir erwartet wird, dass ich mich vorstelle.
    „Melina.“
    Ich lächle ihn kurz an, obwohl ich schon einen vagen Verdacht habe, warum er sich ausgerechnet an mich hält. Die anderen Frauen hier haben alle vor ein paar Wochen ein Kind geboren, was man in den meisten Fällen auch sieht, und ich habe immer noch meinen alten Körper. Männer sind manchmal so einfach gestrickt.
    „Ist der Surferboy dahinten dein Freund?“
    Sag ich‘s doch.
    „Der Surferboy dahinten ist mein bester Freund Sven“, antworte ich lachend. Er sieht

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