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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dir zu bleiben, bis du mich nicht mehr brauchst.«
    Hank griff nach seinem leeren Glas. »Mir hast du es nicht versprochen. Du sprichst wohl von ihr?«
    Lorenzo nickte.
    »Das glaube ich dir genausowenig wie die anderen Dinge, die du mir über sie einreden wolltest, Lorenzo«, sagte Hank kühl. »Wenn du statt dessen gesagt hättest, dass sie dich bezahlt hat, damit du mir nachspionierst, würde ich es eher glauben.«
    »Mit diesen Worten beleidigst du mich, nicht diese Frau«, erwiderte Lorenzo leise.
    »So habe ich es nicht gemeint. Ich kann nur einfach nicht glauben, was du über sie sagst.«
    »Kannst du es nicht, oder willst du es nicht?«
    »Ich kenne sie! Diese Frau kann mich nicht riechen!«
    »Mag sein«, stimmte Lorenzo zu. Dann sagte er: »Es ist mir allerdings nicht so vorgekommen.«
    »Und was hältst du davon, dass sie auf mich geschossen hat?« fragte Hank wütend.
    »Wann? In jener Nacht?«
    »J a, in jener Nacht.«
    Lorenzo schüttelte den Kopf. »Amigo, sie war nicht in der Scheune, als auf dich geschossen worden ist. Ich hatte sie gerade erst zur Ranch gebracht.«
    »Aber ich habe doch gesehen, dass ... «
    Hank unterbrach sich. Mühsam versuchte er, sich zu erinnern. Er hatte Samantha gesehen, die Waffe in der Hand und ohne einen Funken Mitgefühl in ihren entflammten grünen Augen. Diese Erinnerung trug er in Gedanken mit sich, das letzte Bild, das er gesehen hatte, ehe er im Haus des Arztes wieder zu sich gekommen war. War es nur ein Phantasiegespinst? Er hatte auch den Goldgräber gesehen, und das war mit Sicherheit nur eine Erscheinung gewesen.
    »Nun gut, vielleicht habe ich mir auch nur eingebildet, dass sie auf mich geschossen hat«, gab Hank verdrossen zu. »Aber ich glaube dir beim besten Willen nicht, dass sie dir geholfen hat, mich aus meiner Lage zu befreien.«
    »Ich habe ihr geholfen. Ich hätte nicht den Mut gehabt, allein in diese Scheune zu gehen.«
    »Deine Bescheidenheit ehrt dich«, sagte Hank zynisch. »Warum gibst du nicht zu, dass du mich allein befreit hast?«
    »Dios mio, weil es nicht so war! Wenn Sam es nicht mit diesen Männern aufgenommen hätte, wärst du wahrscheinlich tot. Wir wussten nicht, dass du ihr Gefangener warst. Ich hatte keinen Grund, mich einzumischen.«
    »Das hast du aber getan.«
    »Weil sie einen der Männer erschossen hat und ich ihr zu Hilfe gekommen bin. Ich wollte sehen, ob ich sie heil rausholen kann, ehe es zu spät ist. Dann habe ich dich gesehen, und ich habe Sam gesagt, dass du es bist. Verstehst du, sie wußte nicht, dass du derjenige warst, dem sie zu Hilfe kommen wollte.«
    »Wenn du mir das eher gesagt hättest, hätte ich dir vielleicht geglaubt«, gab Hank zurück. »Ich kann mir vorstellen, dass sie irgendeinem armen Irren hilft, aber nicht mir. Ich nehme an, sie hat ihren Spaß daran gehabt, mich so vorzufinden?«
    »Als ihr klargeworden ist, dass du es warst«, erklärte Lorenzo eilig, denn so weit hatte Hank ihn bisher nie kommen lassen, »kam eine Reaktion, die selbst ich nicht erwartet hätte. Sie ist vor deinen Füßen zusammengebrochen und konnte nicht mehr.«
    »Verdammt noch mal, Lorenzo ... «
    »Nein, diesmal hörst du mir bis zum Schluss zu. Ich habe keinen Grund, dich zu belügen, Hank. Ich habe keinen Grund, dir die Dinge anders darzustellen, als sie sich zugetragen haben. Ich gebe offen zu, dass ich fast soviel Angst hatte, als Sam zusammengebrochen ist, wie damals, als ich fast erhängt worden bin. Sie hat ihre Selbstbeherrschung restlos verloren, und ich stand den Männern allein gegenüber und muss te auch noch auf sie aufpassen. Ich wußte, dass ich es allein nicht schaffen konnte. Sie hatte mich mit ihrem Mut angesteckt. Aber ich konnte gleich sehen, dass die Männer sich noch mehr vor ihr fürchteten, als sie stöhnend und murmelnd vor deinen Füßen zusammengebrochen ist, denn das hat ihnen gezeigt, dass du ihr sehr viel bedeutest.«
    »Unsinn.«
    »Ich sage nur, was meiner Meinung nach in den Männern vorgegangen ist, und ich habe ohnehin dasselbe gedacht. Sie war eine gefährliche Frau mit einer Waffe in der Hand, eine Frau, die um so gefährlicher war, als sie einen Grund hatte, sie alle zu töten. Sie hat einen der Männer verspottet. Er hat seine Waffe gezogen, und sie hat sie ihm ganz lässig aus der Hand geschossen. Danach haben sich die Männer ruhig verhalten. Sie hatte die Situation vollkommen unter Kontrolle. Sie hat den Männern Befehle erteilt und dafür gesorgt, dass man dich losgeschnitten hat. Sie

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