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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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hat mir sogar befohlen, mit dir voraus zureiten, aber ich habe natürlich umgekehrt, um sie nicht allein zu lassen.«
    »Gut, Lorenzo, und warum? Warum sollte sie das tun?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe sie nicht gefragt. Sie ist deine Frau. Mir erschien es nur natürlich. Und eigentlich geht es mich nichts an.«
    »Die Heirat hat ihre Gefühle mir gegenüber nicht geändert«, erwiderte Hank, doch sein Freund wechselte das Thema.
    »Sie hat in jener Nacht stundenlang mit mir gewartet, während der Arzt dich versorgt hat. Sie ist nicht gegangen, ehe er gesagt hat, dass du es überleben wirst. Am Nachmittag des nächsten Tages war sie wieder bei dir, aber du warst immer noch bewusstlos . Sie ist gegangen, als du angefangen hast, im Schlaf zu murmeln.«
    »Was habe ich gesagt?«
    »Einen Namen«, erwiderte Lorenzo. Er grinste breit. »Den Namen einer anderen Frau.«
    Hank sah ihn finster an. »Hast du danach noch mit ihr geredet?«
    »Nur kurz.«
    »Hat sie dir gesagt, warum sie mich nicht hat verhaften lassen?«
    »Nein.«
    »Verdammt noch mal, was hat sie denn gesagt?«
    »Nur, dass dir niemand das Recht auf dein Land streitig machen wird. Und sie hat mir das Versprechen abgenommen, dass ich bei dir bleibe.«
    »Sie hat gewusst , dass das Land an mich verkauft worden ist?«
    »Si.«
    »Dios, jetzt verstehe ich es endlich«, sagte Hank leise. Sein Zorn gewann wieder die Oberhand. »Sie hat Mitleid mit mir gehabt.«
    Lorenzo verhielt sich stumm.
    »Sie wußte, dass das Land vor langer Zeit gestohlen worden ist. Das hat ihr leid für meinen Cousin getan, und jetzt tut es ihr leid für mich. Perdici e n! « fluchte Hank. »Ich will ihr Mitleid nicht. Eher gebe ich das Land zurück, als mich von dieser Frau bemitleiden zu lassen!«
    Lorenzo war überrascht. »Welche Rolle spielt das noch? Du hast, was du haben wolltest.«
    »Aber das ist mir wichtiger!«
    »Warum?«
    »Darum!«
    Lorenzo sah Hank nach, der aus dem Zimmer stürzte. Er kannte die Wurzel der Unzufriedenheit seines Freundes. Es waren nicht die Härten, die sie durchmachten. Nein, sein Kummer drehte sich um Samantha Kingsley Chavez, seine Frau.
     

38
    »Wer zum Teufel hat Sie reingelassen?« fragte Hamilton Kingsley. Er erhob sich hinter seinem Schreibtisch, und sein Gesicht lief rot an. »Ganz gleich, wer - raus mit Ihnen, Chavez! Raus!«
    Hank ignorierte diesen Befehl und trat näher an Kingsleys Schreibtisch heran. »Ich komme nicht grundlos, Señor .«
    »Rache? Das hätte ich mir denken können.«
    »Nein«, fiel ihm Hank ins Wort. »Ich will keine Rache. Ich habe mich entschieden, die Zeit zu vergessen, die ich hier verbracht habe.«
    »Und weshalb?« fragte Hamilton argwöhnisch.
    »Wie Sie sehen, bin ich wieder genesen«, antwortete Hank mit unbewegter Stimme. »Außerdem bin ich für Gerechtigkeit, und ich muss zugeben, dass Sie nicht grundlos gehandelt haben.«
    »Keineswegs, wenn man das wahre Ausmaß Ihrer Verbrechen bedenkt. Hätte ich damals gewusst , was ich heute weiß ... «
    »Dar um geht es jetzt nicht, Señor . Tatsache ist, dass Sie Gelegenheit hatten, mich verhaften zu lassen, und Sie haben diese Gelegenheit nicht genutzt. Daraus kann ich nur schließen, dass Sie sich ebenso wie ich entschlossen haben, die ganze Sache zu vergessen.«
    »Das war nicht meine Entscheidung«, gab Hamilton kühl zurück. »Wenn es nach mir gegangen wäre, würden Sie für den Rest Ihres elenden Lebens im Gefängnis schmachten!«
    »Wie kommt es dann ... «
    »Weil Sam es so haben wollte.«
    »Warum?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?« tobte Hamilton. »Welche Rolle spielt das für Sie noch? Sie sind frei. Sie haben bekommen, was Sie wollten.«
    Hank sah ihn finster an. So, wie sein Freund Lorenzo, glaubte auch dieser Mann, Hank solle zufrieden sein. Keiner von beiden wußte, wie wichtig es für ihn war, zu erfahren, warum sich Samantha auf seine Seite geschlagen hatte.
    »Wollen Sie damit sagen, Señor , dass Sie Ihrer Tochter ihren Willen gelassen haben, ohne sie nach einer Erklärung zu fragen? Es fällt mir schwer, das zu glauben.«
    »Ach«, winkte Hamilton angewidert ab, »sie hat behauptet, dass das Land Ihnen mehr bedeutet als ihr. Sie hatte das Gefühl ... Sie hätten genug gelitten.«
    Hanks Augen wurden zu Schlitzen. »So. Mein Verdacht hat sich also bestätigt. Sie hat aus Mitleid nachgegeben.«
    »Mitleid?« Hamilton lachte. »Sie kennen meine Tochter nicht.«
    »Alles andere wäre unsinnig.«
    »Denken Sie doch, was Sie wollen. Ich

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