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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Er kann mein Land nicht behalten.«
    »Du willst es gar nicht wissen, Samina«, erwiderte er geheimnisvoll. »Wirklich, es würde dir den ganzen Tag verderben.«
    »Du hast mir den Tag bereits verdorben!« schrie sie ihm nach.
    Viele Menschen hatten sich draußen versammelt, um sich von Hank zu verabschieden. Sie nannten ihn Don Enrique. Der Name kam ihr bekannt vor, aber sie konnte ihn nicht unterbringen. Alle wussten , dass sie Hanks Frau war, seine rechtmäßige Frau. Sie hielt diese lächelnden Gesichter nicht mehr aus, die ihnen Glück wünschten und alles nur noch schlimmer machten.
     

32
    Auf dem harten Ritt nach EI Paso gab Hank Samantha keine Gelegenheit, mit ihm zu reden. Er verweigerte ihr die Antwort auf alle Fragen, und als sie ihr Lager aufschlugen, hatte sie keine Lust mehr, mit ihm zu reden. Er bestand nicht auf seinen Rechten, nicht, ehe die letzte Nacht anbrach und sie ihr Lager eine Meile vom Rio Grande und dem EI Paso aufgeschlagen hatten. Hank rechnete damit, ihren Vater an dieser Stelle anzutreffen.
    Auch in dieser Nacht war Hank wieder zärtlich. Und Samantha, sie wußte, dass dies das letzte Mal sein würde, konnte es an Zärtlichkeit fast mit ihm aufnehmen.
    Als sie am nächsten Morgen erwachte, war er fort. Die anderen Männer waren noch da und faulenzten, als sei kein Aufbruch in Sicht. Samantha war bestürzt. Hank hatte sich nicht einmal verabschiedet. Als Lorenzo ihr Kaffee und Essen brachte, forderte sie ihn lächelnd auf, sich zu ihr zu setzen, denn sie hoffte, etwas aus ihm herausholen zu können. »Wohin ist er so früh gegangen?«
    »Nach EI Paso.«
    »Allein? Ist Antonio dort? Will er seinen Cousin dort treffen?«
    »Antonio?«
    Samantha seufzte. »Du kennst Antonio nicht! Mein Gott, du weißt gar nicht, warum ich entführt worden bin?«
    »Ich befolge Befehle, und dafür werde ich bezahlt. Ich stelle keine Fragen.«
    Samantha spürte ihren Zorn aufsteigen, aber sie wollte Lorenzo nicht quälen. »Was hat Hank gesagt, ehe er losgeritten ist? Hat er mir eine Nachricht hinterlassen?«
    »Si, er hat gesagt, dass du in sechs bis sieben Monaten nach ihm Ausschau halten sollst.«
    Sie runzelte die Sti rn . »Was soll das heißen?«
    Lorenzo zuckte die Achseln. »Er hat gesagt, du würdest es verstehen.«
    Im nächsten Moment verstand sie es, und sie errötete. Falls sie schwanger war, würde sie in sechs bis sieben Monaten ganz offensichtlich schwanger sein. Selbst zum Abschied muss te er sie noch verhöhnen!
    »Er kommt also nicht zurück?« fragte sie.
    »Nein.«
    »Aber wann werde ich zu meinem Vater gebracht? Woher weiß ich, dass alles klappt?«
    »Wir warten hier, Sam. Dein Vater wird dich hier holen.«
    »Wann?«
    Wieder zuckte er die Achseln. »Vielleicht heute - oder auch morgen. Sei geduldig, Kleines. Bald bist du wieder bei deinem Vater.«
     
    Auf dem Ritt nach EI Paso machte Hank sich Sorgen. Würde es ihm gelingen, Kingsley scheinbar zufällig zu treffen? Es muss te den Anschein des Zufälligen haben. Er würde sagen, dass er nach EI Paso gekommen war, um einen Cousin zu besuchen. Bei seinem Zusammentreffen mit Kingsley würde er sich erstaunt zeigen.
    Dios, es war äußerst riskant. Hätte er doch nur seine Pläne nicht plötzlich ändern müssen. Ein zweites Zusammentreffen mit Kingsley nach der Entführung war gefährlich. Der Mann konnte Verdacht schöpfen. Er hatte vorgehabt, länger zu warten, zu riskieren, dass Kingsley einen anderen Käufer fand, ehe Hank auftauchte. Doch er hatte seine Pläne geändert wegen Samantha. Sie war zu gewitzt, und selbst jetzt konnte er noch nicht sicher sein, dass er an alles gedacht hatte.
    Als ihr Ehemann konnte Hank frei über ihren gesamten Besitz verfügen. Daran würde die Scheidung nichts ändern. Samantha konnte die Ehe auflösen, aber sie konnte nicht das an sich reißen, was im Moment ihrer Eheschließung rechtmäßig an ihn übergegangen war - die Hazienda de las Flores beispielsweise.
    Dennoch wollte Hank die Kaufurkunde in den Händen haben, bezahlt und vollkommen legal. Das hieß, dass er für etwas zahlte, was ihm bereits gehörte. Er wollte das Land gar nicht umsonst haben. Das war nie seine Absicht gewesen, und er bestand darauf, dafür zu zahlen. Sein Angebot hing jedoch von Pats Versprechen ab, und wenn Pat einen Fehlschlag erlitt, konnte Hank nicht zahlen. Mit Samantha als seiner Frau brauchte er sich darum jedoch keine großen Sorgen mehr zu machen.
    Warum ruhte er sich also nicht auf seinen Erfolgen aus? Warum

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