Ungestüm des Herzens
Lippen, die zu i hrem Nacken herunterglitten, machten sie wahnsinnig.
Dieser Macht, die er über sie hatte, konnte sie sich nicht entziehen. Wozu auch? Irgendwie gelang es ihm immer, eine Reaktion aus ihr hervorzulocken. Es gelang ihm immer, den Sieg davonzutragen. Sie setzte ihren Verstand ein. Schließlich war er ihr angetrauter Ehemann. Sie waren verheiratet. Ihr Mann ... ihr Ehemann.
Immer wiederholte sie sich das in Gedanken, bis Hank in sie eindrang und sie stöhnte. Sie umklammerte seine Hüften mit ihren Beinen und reagierte mit rasender Leidenschaft auf seine Stöße.
»Mi marido«, sagte sie laut, ohne sich dessen wirklich bewußt zu sein.
Dann packte sie seinen Kopf und biss in sein Ohr, nicht allzu fest, doch fest genug, um seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken. »Du wolltest, dass ich mich daran erinnere«, flüsterte sie, ehe sie mit ihrer Zunge in sein Ohr fuhr und spürte, dass er zitterte. »Auch du wirst dich daran erinnern, querido!«
Sie küss te ihn hingebungsvoll und leidenschaftlich, und seine Leidenschaft nahm ungeheuer zu. Er wurde zum Mann, zum Tier, und sie genoss es. Sie erreichte ihren Höhepunkt gleichzeitig mit ihm, und genüsslich kosteten sie gemeinsam das Abebben aus.
Doch Hank war noch nicht fertig mit ihr. Er nahm sie wieder, so wild wie beim ersten Mal - aber auch so zärtlich. Er zog sie mit sich, und diesmal kosten ihn ihre Nägel. Ihre Hände waren so zart wie seine, denn endlich wollte sie in dem Maß Vergnügen bereiten, wie sie es empfing. Und das gelang ihr auch.
Es war nicht der Zeitpunkt, zu rätseln. Die Fragen würden sich ihr später stellen. jetzt war Samantha nur von Empfindungen durchströmt, von Empfindungen und von Reaktionen auf Hanks Zärtlichkeit.
Er war ein erstaunlicher Mann, dieser gutaussehende bandido - ihr Gemahl. Mit diesem Gedanken schlief sie ein, träge, er m attet, Hank halb auf ihr, halb neben ihr, und sein Kopf ruhte auf ihren Brüsten.
»Es ist Zeit, Sam. Wir ziehen weiter.« Hank weckte sie mit einem sanften Schütteln.
Er war angezogen, und er drehte sich um, um ihre Kleider aufzusammeln. Sie dankte stumm dafür, dass sein Blick nicht auf sie gerichtet war, denn sie errötete bei der Erinnerung, und sie wollte nicht, dass er ihre Verlegenheit bemerkte. Schließlich benahm er sich, als sei nichts Besonderes vorgefallen. Konnte es wirklich sein, dass er sich nichts dabei dachte?
Sie empfand alles ganz anders. Ihr war nicht klar gewesen, dass Hank ein so zärtlicher Mann sein konnte. Das warf ein neues Licht auf ihn und erschütterte sie in ihrer bisherigen Feindseligkeit. Dieser Umstand war gefährlich, sogar extrem gefährlich. Sie muss te diese Vereinigung vergessen, diese wunderbare gemeinsame Nacht vergessen. Er hatte sie offensichtlich längst vergessen.
»Ich bringe dich jetzt zu deinem Vater«, sagte er schließlich.
Er reichte ihr die Kleider, die sie beim Reiten getragen hatte. Irgendeine gute Seele hatte ihre Kleider gewaschen. Der Spitzenrock und die Spitzenbluse, ihr Hochzeitskleid, waren verschwunden. Sie wollte nicht danach fragen.
Sie schwang ihre Beine über die Bettkante und wandte ihm den Rücken zu. »So, erst heiratest du mich, und dann bringst du mich wieder zu meinem Vater?«
»Zumindest wirst du nie eine solterona sein«, sagte er kichernd.
»Eine alte Jungfer! « rief sie empört. »Nie m als!«
»Glaubst du etwa, dein Ramón hätte dich geheiratet, wenn er gesehen hätte, wie du von einem anderen einen dicken Bauch bekommst? Es gibt nicht viele Männer, die befleckte Ware nehmen.«
»Du bist widerwärtig! « Ihre Augen sprühten grünes Feuer. »Und du gehst von etwas aus, was nie passieren wird! Ich habe dich nicht gebraucht, um meinen Ruf zu retten. Und danken werde ich dir das gewiss nicht.«
Hank lächelte, und seine grauen Augen tanzten. Dieses Gesicht, diese Augen, die Art, wie er sie ansah... 0 Gott, was tat er mit ihr?
»Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du mich wirklich geheiratet hast«, sagte Samantha ruhiger. »Und den Unsinn, dass du mich vor der Schande bewahren willst, glaube ich nicht. Warum also, Hank?«
»Kannst du dir das wirklich nicht selbst denken?«
»Würde ich dich fragen, wenn ich es wüsste ?«
»Vielleicht weißt du es morgen«, sagte er achselzuckend.
»Warum stellst du es nicht jetzt klar? Es war zwecklos. Du kannst mich nicht bändigen. Du gibst mich meinem Vater zurück, und ich lasse mich scheiden. Was hast du erreicht? Deinem Cousin ist nicht geholfen.
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