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Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Titel: Ungezähmt: Die Katze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
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Weg. Je höher er kam, desto schlimmer wurde es.
Und wenn er es nicht besser wusste, würde er sagen, dass man ihn beobachtete.
Aber er hatte sich mehrfach gründlich umgesehen und niemanden entdeckt.
Offenbar wurde er schon völlig paranoid.
    Zwei Stunden später saß
er in einem Gebüsch auf dem Berg und schaute dem Treiben im Burghof zu.
Faszinierend, dachte er, was man so doch alles erfahren konnte.
    Eine dralle Blondine
schlug mit dem Besen auf einen Ritter ein, während die Hunde inzwischen an die Kette
gelegt waren. Nachdem er eine Weile beobachtet hatte, begann er zu verstehen,
dass der Burg die Vorräte ausgingen. Die dralle Frau, offenbar die Köchin,
verteidigte den Pott Eintopf wie eine Furie.
    Nun, zumindest senkte
das die Wahrscheinlichkeit, dass er den Brunnen trockenlegen müsste.
    Er suchte die Wehrgänge
ab und sah seinen Verdacht bestätigt. Letzte Woche hatte er Kathryn
geschrieben, dass sie bald unter der Mauer durch waren. Gott, er wäre so gern
wieder bei ihr. Vielleicht gaben sie früher auf, sodass er endlich nach Hause
kam, um seine Frau…
    Eine scharfe Klinge an
seinem Hals ließ seine Gedanken erstarren. „Eine Bewegung, und ich schneide
Euch ein zweites Grinsen ins Gesicht.“
    Verdammt. Wenn er nicht
so abgelenkt gewesen wäre, hätte er sich sicher nicht so überraschen lassen.
    Er rührte sich nicht.
Offenbar war dieser Mensch äußerst kaltblütig, die wenigsten hatten eine so
ruhige Hand. Dieser spezielle Bandit jedoch war offenbar allein und trotzdem
bewegte sich die Klinge nicht einen Millimeter, während seine Waffen eine nach
der anderen nach hinten gezogen wurden und in einigem Abstand hinter ihnen ins
Gras geworfen wurden. Er überlegte kurz, ob er eine realistische Chance hatte,
den Banditen zu überwältigen, verwarf den Gedanken aber wieder.
    „Die Hände nach
hinten!“
    Seufzend gehorchte er.
Nicht nur, dass er momentan eindeutig unterlegen war, die Stimme war auch
unverkennbar weiblich, auch wenn sie rau und unwirsch klang.
    Offenbar war er
schneller einem McEnroy über den Weg, oder besser in die Falle, gelaufen, als
geplant. Der leichte Dialekt bestätigte seinen Verdacht, dass er es mit seinen
nördlichen Nachbarn zu tun hatte. Beziehungsweise Nachbarin. Das also hatte
Gordon mit seltsamen Gestalten gemeint.
    „Es scheint mein
Schicksal zu sein, von kratzbürstigen Frauen überfallen zu werden“, versuchte
er zu scherzen.
    Sie stutzte kurz, ging
aber nicht auf seinen Witz ein, und er spürte, wie sie seine gefesselten Hände
an eine Schlinge um seinen Hals knotete.
    Kluges Mädchen, dachte
er anerkennend. So war er ihr in der Tat ausgeliefert.
    Ein Knebel wurde ihm in
den Mund geschoben, was ihn dann doch ärgerte, zumal sie verschwand. Sie wollte
ihn doch hier nicht einfach sitzen lassen? Er zog an den Fesseln, was nur dazu
führte, dass sich die Schlinge um seinen Hals fester zuzog. Sehr unangenehm.
    Hoffentlich überließ
sie ihn nicht den wilden Tieren. Das war gewiss kein schöner Tod. Zumal er
Kathryn dann erst recht nicht wiedersehen würde. Leichte Panik erfasste ihn,
während er in die Umgebung lauschte.
    Gleich darauf hörte er
jedoch Hufgetrappel. Sie kam zurück, führte Mirror und ihr eigenes Pferd am
Zügel. Offenbar wurde Mirror ihm langsam abtrünnig. Schon von zwei fremden
Frauen hatte er sich jetzt führen lassen, obwohl er eigentlich darauf
abgerichtet war, sich von niemandem außer ihm reiten zu lassen. Sie band die
Pferde an einen Baum, seelenruhig als hätte sie alle Zeit der Welt, und er
würde nicht ein paar Meter von ihr entfernt verschnürt auf dem Boden sitzen,
und steckte jedem einen Apfel zu.
    Mirror kaute freudig,
der elende Verräter.
    Dann kam sie zu ihm und
lösten den Knebel wieder, offenbar hatte sie ihn nur ruhigstellen wollen,
solange sie die Pferde holte.
    Als sie jedoch um ihn
herumtrat, um ihn zu betrachten, wurden seine Augen groß.
    Hatte er Cat schon für
freiheitsliebend gehalten, diese Frau übertrieb es eindeutig. Ihr Haar war
keine zwei Finger breit kurz abgeschnitten, ihr Gesicht seltsam bemalt, ihr
Körper in einer schwarzen Lederkluft versteckt. Kein Wunder, dass er sie nicht
bemerkt hatte mit der Tarnung. Ohne ihre Stimme und ihr irgendwie doch weiblich
anmutendes Gesicht, deutete nichts auf eine Frau hin.
    Wäre er ihr in der
Dunkelheit begegnet, hätte er sie ohne Skrupel bewusstlos geschlagen.
    „Und jetzt reden wir.“
    Sie setzte sich ihm
gegenüber und untersuchte das Fernglas. Sie schaute hindurch, wandte

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