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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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der Oberschicht aneignen. Leybrook wäre nicht der Erste, der aus ärmlichen Verhältnissen stammend in der Londoner Szene aufgetaucht war und die gute Gesellschaft von seiner vornehmen Herkunft überzeugt hatte.
    Seine Assistentin Adriana Walters sah so spektakulär wie immer aus, doch etwas in der sie umgebenden Atmosphäre ließ erkennen, dass sie nicht entspannt war. Ihr schönes Gesicht wirkte steinern. Sie spürte wohl, dass sie beobachtet wurde, und wandte den Kopf, um Virginia direkt anzusehen. In ihren Augen lag so viel Wut, dass Virginia geschworen hätte, den Schauer ungesunder Energie in der Atmosphäre zu spüren.
    »Ach, du liebe Zeit«, murmelte Pamela. »Ich kenne diesen Gesichtsausdruck. Er verheißt nichts Gutes.«
    »Du glaubst doch nicht wirklich …«
    »… dass die schöne Adriana dich mit Mordlust im Blick anstarrt, weil sie Grund zu der Annahme hat, Leybrook beabsichtige, sie durch dich zu ersetzen? Ja, genau das glaube ich.«
    »Das ist lächerlich. Warum sollte Leybrook mich als Assistentin wollen? Mir fehlen alle körperlichen Attribute, die er voraussetzt. Meine Brüste sind zu klein, mein Haar ist zu rot.«
    Pamelas senkte die Stimme zu einem heiseren Flüstern und steigerte so ihre geheimnisvolle Wirkung. »Die Prinzessin verriet mir, dass er seine Anforderungen ändert.«
    Virginia ignorierte ihr theatralisches Getue. »Warum sollte er?«
    »Keine Ahnung«, sagte Pamela wieder in normalem Ton. »Wenigstens bist du jetzt gewarnt. Noch ein Rat zur Vorsicht.«
    »Und der wäre?«
    »Ich würde von Adriana keine Einladung zum Tee annehmen. Sie ist der Typ, der nicht zögern würde, einen Löffel voll Zyankali in deine Tasse zu geben.«
    Virginia lächelte. »Ich werde daran denken, wiewohl ich eine Einladung für höchst unwahrscheinlich halte.«
    »Dann wollen wir uns interessanteren Themen zuwenden.«
    Virginia wappnete sich. »Zum Beispiel?«
    »Deiner Beziehung zu Mr. Sweetwater natürlich.«
    »Sicher hast du inzwischen davon gehört, Pamela.«
    »Ja, aber nur durch das Institut.« Pamela warf ihr einen Seitenblick zu. »Aber stimmt es denn?«
    »Ich war einverstanden, dass Mr. Sweetwater mich studiert, während ich mit meinen Talenten arbeite. Er ist überzeugt, dass er meine Energiemuster messen kann.«
    »Du weißt sicher, was er mit Digby und Hobbes machte. Er stellte sie als Betrüger bloß, und Leybrook war gezwungen, sie wegen der schlechten Publicity aus dem Institut zu entlassen. Hast du keine Angst, dass es dir auch so ergehen könnte? Wie kannst du beweisen, dass du echtes Talent hast?«
    »Er behauptet, an mein Talent zu glauben.«
    »Ich verstehe.« In Pamelas Augen blitzte ein Funke auf. »Das wäre eine Erklärung für den anderen Klatsch, der die Runde macht.«
    »Was meinst du damit?«
    Pamela sah sie mit wissendem Lächeln an. »Gerüchte besagen, deine Beziehung zu Mr. Sweetwater ginge über die Grenzen wissenschaftlicher Forschung und Versuche hinaus.«
    Virginia hatte gewusst, dass das kommen würde, eine solche Direktheit allerdings nicht erwartet. Sie hätte es besser wissen müssen. Schließlich handelte es sich um Pamela, die sich fast so vieler Liebesbeziehungen rühmen konnte wie Leybrook.
    »Guter Gott, wie kommst du auf diese Idee?«, brachte sie schnell, um Beiläufigkeit bemüht, heraus.
    »Virginia, du sprichst mit mir und nicht mit einem Klienten. Es hat keinen Sinn, die Situation schönzureden. Ich kenne dich zu gut.«
    »Ich würde es vorziehen, meine Beziehung zu Mr. Sweetwater nicht zu diskutieren«, sagte Virginia leise.
    »Du bist eine erwachsene Frau und kein junges grünes Ding. Das respektiere ich. Aber mir ist klar, dass du mit Männern nicht viel Erfahrung hast.«
    »Ich habe jede Menge männlicher Klienten.«
    »Ich meinte Erfahrungen persönlicher Natur, wie du sehr wohl weißt«, antwortete Pamela schnippisch. »Wohlgemerkt, wenn du dir einen anderen für diese Art Abenteuer ausgesucht hättest, wäre ich hocherfreut. Jede Frau verdient es, romantische Leidenschaft zu erleben. Aber warum zum Teufel hast du dich ausgerechnet auf eine Affäre mit Owen Sweetwater eingelassen?«
    »Um Himmels willen, würdest du wohl leise sein?«
    »Niemand könnte für dich unpassender sein. Wenn eure Affäre gelaufen ist, könnte er auf die Idee kommen, dich beruflich zu ruinieren. Du hast hart gearbeitet, um dich zu etablieren. Ich möchte nicht zusehen, wie du deine Zukunft wegwirfst.«
    »Ich glaube nicht, dass Mr. Sweetwater mich zur Betrügerin

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