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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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seitdem Gabriel Jones den Vorsitz führt.«
    »Man muss abwarten, ob Mr. Jones Arcane neu erfinden kann«, sagte Charlotte. »Auch wenn er das schafft, werden Virginia und ich noch immer arbeiten müssen, um zu leben. Das bedeutet, dass uns nichts anderes übrig bleibt, als die Verbindung zum Leybrook Institute aufrechtzuerhalten. Virginia setzt nicht nur ihren persönlichen Ruf durch ihre intime Beziehung mit Mr. Sweetwater aufs Spiel, sondern ihren Beruf, ihre ganze Zukunft.«
    »Ich verstehe«, sagte Nick zum dritten Mal. Wieder richtete er den Blick hinunter auf die Szene. »Ich fürchte, dass in dieser Hinsicht, wie immer diese sein mag, der Schaden bereits angerichtet ist.«
    Beunruhigt holte Charlotte ihre Brille aus dem Abendtäschchen und setzte sie auf die Nase. Sie studierte Virginia und Owen. Es bedurfte keiner paranormalen Intuition, um die Energie um das Paar wahrzunehmen. Owen stand ein wenig zu nah bei Virginia, innerhalb der unsichtbaren persönlichen Sphäre, auf die eine Dame stets achtete. Aus seiner Haltung sprach etwas Besitzergreifendes und Beschützendes, als wollte er allen anwesenden Männern stumm zu verstehen geben, dass er Virginia für sich forderte. Und Virginia war verliebt, ob sie es wusste oder nicht.
    »Dieser verdammte Kerl«, flüsterte Charlotte. Sie umfasste die Brüstung mit ihren behandschuhten Fingern. »Wie kann er das meiner Freundin nur antun?«
    »Miss Tate, vergessen Sie nicht, dass mein Vetter mit Ihrer Freundin nur zu dem Zweck eine Verbindung einging, die Identität eines Mörders aufzudecken, der vielleicht auch sie als Opfer ausersehen hat«, sagte er leise. »Owen versucht, Virginia zu schützen.«
    Charlotte riss sich mit Aufbietung aller Willenskraft zusammen. »Ja, natürlich. Verzeihen Sie. Zuweilen geht meine Fantasie mit meiner Vernunft durch. Vielleicht habe ich zu viel Zeit mit dem Studium der einzigartigen Eigenschaften der starken Energie zugebracht, die zwischen zwei Individuen erzeugt wird, die sich körperlich zueinander hingezogen fühlen.«
    »Was für ein Zufall.« Nick war sehr erfreut. »Ich bin selbst an diesem Thema interessiert.«
    »Mr. Sweetwater, also wirklich …« Charlotte spürte die Hitze in ihren Wangen. »Sind Sie immer so unverblümt?«
    »Ich bekomme oft zu hören, dass ich zuweilen dazu neige, zu direkt zu sein«, gestand er verlegen. »Verzeihen Sie.«
    »Bitte«, sagte sie steif.
    Er räusperte sich. »Also, dann wieder zurück zur vorliegenden Sache.«
    »Das ist eine gute Idee.«
    »Von hier oben sieht es so aus, als ob die einzige Person in diesem Raum, die mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht als Miss Dean und mein Vetter, der große Mann in der Mitte ist, der sich in Begleitung einer vollbusigen Blondine befindet.«
    »Gilmore Leybrook«, sagte Charlotte. »Er ist der Gründer des Instituts. Die Blondine ist seine neueste Assistentin, Adriana Walters. Leybrook hatte schon einige Assistentinnen.«
    Nicks Neugierde schien geweckt. »Interessant.«
    »Warum sagen Sie das? Weil sie sehr hübsch ist?«
    »Nein.« Nick umfasste die Brüstung mit beiden Händen. »Ich finde es interessant, weil Leybrook großes Interesse an Miss Dean zeigt. Jetzt geht er auf sie zu. Die Tatsache, dass Owen an ihrer Seite ist, scheint ihn nicht im Geringsten zu stören.«
    Charlotte lugte über die Brüstung. »O Gott, Sie haben recht. Um Himmels willen. Sie glauben doch nicht, Leybrook hätte ein ungesundes Interesse an ihr?«
    »Doch, das glaube ich«, sagte Nick. »Und das glaubt auch Miss Walters.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das heißt, dass Ihrer Freundin aus verschiedenen Richtungen Gefahr droht, Miss Tate.«

26
    Gilmore Leybrook lächelte Virginia zu. »Sie und Mr. Sweetwater haben unter den Praktikern hier im Institut für Unruhe gesorgt. Wie ich höre, gestatteten Sie ihm, Sie bei Ihrer Arbeit zu beobachten. Das ist sehr mutig, Miss Dean.«
    Owen trank seinen Champagner, während er zuhörte, was Leybrook mit Virginia sprach. Müßig spielte er mit dem Gedanken, Leybrook den Schädel abzureißen. Ein sehr angenehmes, sehr befriedigendes Projekt, das aber kaum Virginias Billigung finden würde.
    Guter Gott, ich bin ja eifersüchtig, dachte er. Die Erkenntnis versetzte ihm einen Stich. Dieses primitive Gefühl hatte er so lange nicht mehr verspürt, dass er es beinahe nicht erkannt hätte. Es gab schließlich andere Empfindungen, die bewirkten, dass sich einem Mann die Nackenhärchen sträubten, die ihn in heiße, kampfbereite Spannung

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