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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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entfuhr. Er ließ sie auf den Strömungen treiben und sonnte sich in dem Wissen, dass er es war, der sie auf den Gipfel katapultiert hatte. Als die kleinen Zuckungen verklangen, bettete Owen sie sanft auf ihr Lager und drang tief in sie ein.
    »Owen«, brachte sie heraus. »Owen.«
    Er war jenseits jeder vernünftigen Antwort, jenseits der Grenzen seiner Beherrschung. Es kümmerte ihn nicht mehr. Immer wieder stieß er zu, während seine Sinne von der Energie ihrer glühenden Auren geblendet wurden.
    Und dann hielt auch er auf den hohen Klippen über den tiefen, geheimnisvollen Wassern inne, ehe Erlösung ihn durchfuhr und ihn stürzen ließ. Wieder schrie Virginia auf.
    Ihm war, als fielen sie gemeinsam, und ihre Auren würden in einem Moment versengender Intimität vereint. Als die letzten bebenden Wellen verebbten, schlug Owen die Augen auf und blickte auf Virginias gerötetes Gesicht hinunter. Sie beobachtete ihn mit einem seltsam eindringlichen Ausdruck.
    Fühlst du es auch?, wollte er sie fragen. Spürst du diese Bindung zwischen uns?
    Er rollte sich auf den Rücken und nahm sie mit, sodass sie nun auf seiner Brust lag. So hielt er sie eng umfangen, und seine erschöpften Sinne genossen ihre Wärme und das Gewicht ihres Körpers. Er ließ sich an den nebligen Ort treiben, der die nicht erfassbare Grenze zwischen Traum und Wachen bezeichnete.
    Ein guter Ort, ein schöner Ort. Owen konnte sich nicht entsinnen, jemals an einem besseren Ort geweilt zu haben. Hier wollte er bis zum Morgen bleiben.

29
    Man nannte ihn Wolf, weil er so schnell und so wild war wie ein Raubtier. Diesen Spitznamen hatte er sich als Halbwüchsiger selbst zugelegt, als ihm aufgegangen war, dass er über Sinne verfügte, die andere Straßenjungen nicht hatten. Niemand hatte es gewagt, Widerspruch zu erheben.
    Sein Talent hatte ihm gute Dienste geleistet. Im Laufe der Jahre hatte er sich einen Ruf erworben, um den seine Kumpane ihn beneideten. In den dunklen Straßen der Unterwelt Londons war er gleichermaßen bekannt wie gefürchtet.
    Bis vor Kurzem hatte er gut davon gelebt, dass er für einen der mächtigsten Verbrecherkönige der Stadt Probleme löste. Luttrell hatte seine Talente zu schätzen gewusst und seine Dienste gut bezahlt. Aber alle guten Dinge hatten einmal ein Ende. Luttrell war kürzlich von Griffin Winters, einem anderen Gauner-Lord, getötet worden. Luttrells Tod hatte das Gleichgewicht der Macht in der Unterwelt erschüttert. Um alles noch mehr zu komplizieren, hatte Winters seine Unternehmungen verkauft und war verschwunden. Manche wollten sogar wissen, dass er London für immer den Rücken gekehrt hatte. Niemand wusste, wo er sich jetzt aufhielt, eines aber war sicher: Bis die überlebenden Unterweltanführer sich untereinander geeinigt hatten, waren schwer arbeitende Männer wie Wolf auf sich allein gestellt und mussten sich durchbringen, indem sie ihre Dienste jedem dahergelaufenen Kunden anboten. Und in letzter Zeit konnte von regen Geschäften ohnehin nicht die Rede sein.
    Als der kleine Mann, der sich Mr. Newton nannte, sich ihm am Abend zuvor vor einer Kneipe genähert und ihm einen Job angeboten hatte, hatte Wolf angenommen, ohne viel zu fragen. Nun wartete er in der tiefen Dunkelheit des Friedhofs, eine Straße von der Garnet Lane entfernt. Wenn er sich nicht verrechnet hatte, würde Sweetwater diesen Weg nehmen, nachdem er das Haus dieser Dean verlassen hatte.
    Die Vorfreude des Tötens berauschte und erregte ihn. Seine Sinne waren in Aufruhr, noch aber unternahm er keinen Versuch, sich zu konzentrieren. Im Moment genoss er die Finsternis und die Aussicht auf die bevorstehende Aktion. Zwar war es schon länger her, dass ihn jemand gedungen hatte, einen Menschen zu töten, doch wusste er, dass er seine blitzschnellen Reflexe nicht verloren hatte.
    Wie als Reaktion auf seine eigene aufflammende Energie erwärmte sich in seiner Hand der Griff des sonderbaren Spiegels, den der komische Kauz ihm gegeben hatte. Er glaubte nicht, dass er das Ding brauchen würde, aber Mr. Newton hatte darauf bestanden.
    »Er ist ein Talent irgendwelcher Art«, hatte Newton gesagt. »Ich weiß nicht, welches, aber sicher ist es stark. Fehler darf es nicht geben. Du wirst kein Risiko eingehen.«
    »Ich komme allein zurecht.«
    »Deinetwegen bin ich nicht in Sorge«, hatte Newton erwidert. »Ich will nur sicher sein, dass es klappt. Setz den Spiegel genau so ein, wie ich es dir beschrieben habe. Der Mann ist gefährlich.«
    Trotz der

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