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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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und später ihre Heiratsaussichten ungünstig beeinflussen.
    Die Menschen, die sich in gehobenen Kreisen bewegten, waren alles andere als naiv und mit den Tatsachen des Lebens wohlvertraut. Es war nicht weiter ungewöhnlich, dass Gentlemen außereheliche Sprösslinge zeugten, doch weigerten sich die Gesellschaft und die legitimen Familien der Gentlemen, diese Kinder zur Kenntnis zu nehmen.
    »Im Moment ist ziemlich viel los«, wehrte Virginia ab.
    »Ja, ja, ich weiß, aber es handelt sich um Lady Mansfield«, wandte Welch ein. »Mr. Leybrook legt großen Wert auf hochgestellte Persönlichkeiten.«
    »Hier im Institut gibt es noch andere Spiegel-Deuterinnen.«
    »Lady Mansfield bestand auf einem Termin bei Ihnen.«
    »Im Allgemeinen arrangiere ich die erste Sitzung mit neuen Kunden hier im Institut.«
    Welch sah sie strafend an. »Sie können nicht erwarten, dass eine Person von Lady Mansfields Rang und Ansehen sich hier mit Ihnen trifft. Sie müssen zu ihr. Natürlich ließ ich Mrs. Fordham einen Termin eintragen.«
    Virginia seufzte. »Natürlich.«
    »Also, am kommenden Donnerstag um drei Uhr.« Welch lächelte wohlwollend. »Lady Mansfield schrieb sehr gütig, dass ihr Wagen Sie von zu Hause abholen und zu ihr bringen würde. Bedenken Sie, Miss Dean, Sie werden keine Droschke rufen müssen. Ist das nicht wundervoll und großzügig?«
    »Wundervoll und großzügig, Mr. Welch. Danke.«
    »Aber gern. Ich kann es kaum erwarten, Mr. Leybrook davon in Kenntnis zu setzen.« Welch eilte davon.
    Gefolgt von Matt, stieg Virginia die Treppe hoch. Was dachte Helen sich dabei? Gewiss war sie sich der Risiken bewusst, die es mit sich brachte, wenn sie eine Beziehung zwischen ihrer Tochter und dem illegitimen Spross ihres Gemahl förderte. Andererseits war es offensichtlich, dass Helen um Elizabeth aufrichtig besorgt war. Vielleicht war sie der Meinung, Elizabeth benötige praktische Ratschläge zum Umgang mit ihrem Talent.
    Am oberen Ende der Treppe angelangt, führte Virginia Matt zur Tür ihres kleinen Büros. Sie öffnete das kleine, an ihrem Gürtel hängende Schlüsseltäschchen und holte den Schlüssel heraus. Als ihre Finger den Dietrich streiften, lächelte sie. Anders als die meisten Gentlemen, die ihre Geliebten mit Schmuck beglückten, bewiesen die Männer der Familie Sweetwater in der Auswahl ihrer Liebesbeweise Originalität. Nach zwei Stunden eingehender Belehrungen und nach praktischen Übungen an jedem Schloss im Haus hatte Matt erklärt, sie sei im Öffnen von versperrten Schlössern sehr geschickt. Sie wären eine gute Einbrecherin, Miss Dean, hatte er gesagt.
    Sie öffnete die Bürotür. Matt folgte ihr in den kleinen Raum.
    »Lassen Sie die Tür offen«, bat sie leise. »Unser Ziel ist es, von meinen Kollegen Informationen zu bekommen. Das erreicht man am einfachsten mit beiläufiger Konversation, und der schnellste Weg dazu führt über eine offene Tür.«
    »Ja, Ma’am«, sagte er.
    »Es besteht kein Grund für Sie, einfach nur herumzustehen. Setzen Sie sich auf einen Kundenstuhl. Ich habe die neueste Ausgabe des Journals des Instituts, die Sie interessieren könnte.«
    »Danke.«
    Sie setzte sich hinter ihren aufgeräumten kleinen Schreibtisch und nahm die Ausgabe des Leybrook-Journals von einem nahen Bücherbord. Matt nahm sie entgegen und studierte das Titelblatt mit großem Interesse.
    »Es sieht dem Journal of Paranormal and Psychical Research von Arcane sehr ähnlich«, sagte er.
    Virginia lächelte spöttisch. »Ich glaube, Mr. Leybrook hat mit Absicht die Zeitschrift der Society kopiert. Ich sagte schon, dass ihm sehr viel daran liegt, die Glaubwürdigkeit des Instituts zu etablieren.«
    Matt schlug das Journal auf und überflog die Inhaltsangabe. Er las laut vor. »Eine Untersuchung automatischen Schreibens als Methode der Übermittlung von Botschaften aus dem Jenseits.« Er blickte auf. »Das Journal mag ja aussehen wie eine Publikation von Arcane, doch können Sie sicher sein, dass kein Mitglied der Society mit etwas Selbstachtung glaubt, Geister würden sich durch Medien äußern, die ihre Botschaften mittels automatischer Schreibmethoden aussenden.«
    »Das ist mir klar«, gab sie zurück. »Leybrook glaubt auch nicht an Besuche aus dem Jenseits, doch sagt er, dass es jene Art paranormaler Vorgänge ist, die die Öffentlichkeit anzieht.«
    »Und die ihm helfen, sein Journal gut zu verkaufen.«
    »Ja.« Sie griff nach ihrem Terminkalender.
    Just als sie das Büchlein aufschlug, hörte sie

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