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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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zitternde Gestalt mit den auf dem Rücken gebundenen Händen. Während der kalte Wind am Rock ihres Kleides zerrte, beobachtete sie, wie Paenther den Arm hob und die Heckklappe schloss. Es war deutlich zu erkennen, wie sich die Muskeln auf seinen Armen und dem Oberkörper dabei anspannten.
    Er war ein wunderschönes Geschöpf. Kraftvoll. Stark. Würde er beschließen, dass sie sterben sollte, wäre sie im Moment seiner Entscheidung bereits tot. Er drehte sich um und trat zu ihr mit einer gefährlichen, katzenhaften Anmut, die sie anzog und ihr gleichzeitig Angst machte. Nie hatte sie die Feindin dieses Mannes sein wollen.
    Wieder packte er ihren Arm, ohne ihr in die Augen zu sehen. Seine Gesichtszüge waren wie aus Stein gemeißelt, als er sie wie eine Gefangene auf ihrem letzten Gang den gefliesten Weg hinaufführte. Verzagt fragte sie sich kurz, ob sie wohl jemals wieder die Nachtluft einatmen würde.
    Das Paar, bei dem es sich wohl um Tighe und seine Gefährtin handelte, wartete, dass sie zu ihnen aufschlossen. Tighe sah mit den kurzen blonden Haaren und den harten, unfreundlichen Augen auf eine etwas klassische Art und Weise gut aus. Die Frau mit dem dunklen Haar und dem selbstbewussten Auftreten war eine Schönheit. Sie musterte Skye mit einem abschätzenden, neugierigen Blick.
    »Interessante Augen«, murmelte sie. »Sind das die Kupferringe, die sie zu Hexenaugen machen?« Sie drehte sich um und schaute ihren Ehemann an.
    »Das sind sie, aber einige Zauberer können die Farbe verbergen. Wie die hier, als sie Paenther in die Falle lockte.« Der Abscheu, der in seiner Stimme mitschwang, traf sie tief.
    Endlich, nach so vielen Jahren, war sie unter anderen, die eine Seele besaßen, Ehre und die Fähigkeit zur Selbstaufopferung; die fähig waren zu Liebe und Freundlichkeit. Eine Freundlichkeit, in deren Genuss sie nie kommen würde. Weil sie eine Hexe war. Der Feind. Und die Krieger des Lichts waren dafür bekannt, dass sie kein Erbarmen mit ihren Feinden hatten.
    Paenther führte sie durch die Haustür ins warme Innere eines außergewöhnlichen Hauses. Es hatte luxuriös ausgestattete Räumlichkeiten in den Höhlen gegeben, in denen sie all die Jahre gelebt hatte, die Räumlichkeiten von Birik und seinen Zauberern. Doch sie hatte sie selten aufgesucht, und wenn doch, dann nie freiwillig. Sie hatte ihre eigene, spartanisch eingerichtete Zelle vorgezogen oder den Wald, wo man sie allein ließ.
    Doch nun richtete sich ihr Blick voller Erstaunen auf die Pracht vor ihren Augen. Die Eingangshalle erstrahlte in hellem Licht, das sie fast schon blendete, während sie die Schönheit des hohen, sich über drei Stockwerke erhebenden Raumes in sich aufnahm. Zu beiden Seiten der Halle schwangen sich Treppen im eleganten Bogen nach oben, und über ihnen hing ein riesiger Kristallleuchter, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Die Wände waren mit herrlichen, reich verzierten Tapeten versehen, auf denen gold gerahmte Gemälde mit Blumen und Tieren geschmackvoll arrangiert waren. Das größte Gemälde befand sich auf dem Boden unter ihren Füßen und zeigte einen Wald voller nackter Männer, Frauen und aller möglichen Geschöpfe, die längst ausgestorben waren oder die es nie gegeben hatte.
    Skye zuckte zusammen, als sie plötzlich Schritte hörte, und sah auf. Drei Personen kamen in die Eingangshalle gestürmt – zwei weitere große Krieger, die entschlossen auf sie zukamen und zwischen denen eine blonde Frau ging.
    »Paenther!«, rief die Frau, und in ihrem Lächeln lag eine so große Erleichterung, dass Skye sich unwillkürlich fragte, ob sie Paenthers Frau war. »Wir haben uns solche Sorgen gemacht.« Doch als sie noch weiter vorstürmen wollte, hielt sie der größere Mann, der ein herrisches Gesicht und volles goldenes Haar hatte, zurück.
    »Lyon …«, beschwerte sich die Blonde.
    »Ganz ruhig, Kara. Er hat eine Hexe dabei.«
    Sofort richteten sich Karas blaue Augen auf sie, und in ihnen waren Vorsicht und ein nicht unerhebliches Maß an Feindseligkeit zu erkennen. Die Frau schmiegte sich mit dem Rücken an den großen Mann, während er seinen Arm schützend um sie schlang.
    Dieser Mann war eindeutig der Gefährte der Frau.
    Skye kam sich deshalb seltsam töricht vor, aber sie war froh darüber.
    Der argwöhnische Blick der Frau richtete sich wieder auf Paenther. »Ich bin froh, dass es dir gut geht.«
    »Danke, Strahlende.«
    Während er die Frau weiter an sich gedrückt hielt, streckte Lyon zur Begrüßung den Arm aus

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