Ungezaehmte Leidenschaft
dunkler Blick richtete sich interessiert auf Skye.
Auf Tighes Gesicht legte sich ein finsterer Ausdruck. Er schlang den Arm um Delaneys Taille. »Lass uns unser Frühstück mit nach draußen nahmen. Es ist ein schöner Morgen.«
Skye senkte den Blick auf ihren leeren Teller, als hätte man sie geschlagen. Wieder fühlte sich Paenther ihretwegen schlecht. Ob die Feindseligkeit nun gerechtfertigt war oder nicht, wenn sie ihr ständig ausgesetzt war, musste es ihr allmählich an die Substanz gehen. Ihm begann es definitiv gehörig auf die Nerven zu fallen.
Delaney drehte sich mit sehr ernstem Blick zu Tighe um. »Ist sie so gefährlich? Meinst du, sie würde mir etwas antun, wenn ich mich zu ihr an den Tisch setze?«
Tighe stieß ein leises Knurren aus. »Wenn ich der Meinung wäre, sie könnte dir etwas tun, wäre sie bereits tot.«
Die ernste Miene der Frau verwandelte sich in ein Lächeln. »Dann werde ich hier drin essen. Ich bin neugierig auf sie.«
Tighe runzelte die Stirn. »Dee … du bist ständig so verdammt neugierig.« Doch als Delaney sich ihm entwand, ließ er sie gehen. »Fass sie nicht an. Normalerweise verzaubern sie einen durch Berührung.«
Paenther stand auf, als sich die Frau furchtlos und unbekümmert näherte. Ihr Interesse ließ ihre Augen fast schon aufgeregt funkeln. Sie steuerte auf den Stuhl zu, der Skye direkt gegenüberstand, aber Tighe drängte sie einen weiter. Sie verdrehte kurz die Augen, ehe sie sich an Paenther wandte und ihm die Hand reichte.
»Guten Morgen, Paenther.«
Amüsiert schüttelte er ihr die Hand. »Guten Morgen, Delaney.«
Während Paenther Tighe in der unter den Kriegern üblichen Art begrüßte, setzte sich Delaney hin, legte die verschränkten Arme auf den Tisch und beugte sich vor. Der Blick, mit dem sie Skye bedachte, war weder freundlich noch feindselig, sondern eher forschend.
»Wir sind uns noch gar nicht richtig vorgestellt worden. Ich bin Delaney Randall.«
Paenther beobachtete, wie Skye der Frau mit Vorsicht und einer gewissen Verletzlichkeit begegnete, die ihm einen Stich versetzte. Zweifellos rechnete sie wieder mit Feindseligkeit. Doch sie hob das Kinn und sah Delaney direkt ins Gesicht.
»Ich bin Skye.«
»Hast du einen Nachnamen?«
Skye schüttelte den Kopf. »Es gibt nicht genug Magier, um zwei Namen erforderlich zu machen, außer wir leben unter Menschen.«
Delaney nickte und schaute Tighe und Paenther an, die sich gerade setzten. »Bei den Therianern ist es genauso, nicht wahr?«
Tighes argwöhnischer Blick ging zwischen den beiden Frauen hin und her, und man merkte ihm an, dass er sich eigentlich nicht in das Gespräch hineinziehen lassen wollte.
Delaneys nicht allzu unauffälliger Stoß mit dem Ellbogen entlockte dem Krieger ein Ächzen und eine steife Erwiderung. »Die meisten Therianer nehmen zwei Namen an, weil sie unter Menschen leben und arbeiten. Die Krieger des Lichts jedoch nicht.«
Delaney sah Tighe an. »Warum steht dann in deinem Führerschein John Tighe?«
Tighe zog eine Augenbraue hoch. »Du bist an meiner Brieftasche gewesen?«
Sie grinste ihn frech an. »Ich bin vom FBI. Du weißt ganz genau, dass ich sofort anfange zu schnüffeln, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.«
Tighe schlang einen Arm um ihren Hals und zog sie nah genug an sich heran, um ihr einen Kuss auf die Schläfe zu geben.
»Und damit muss ich mich nun bis in alle Ewigkeit abfinden?« Er sprach leise, und in seinem Blick lag so viel Liebe, dass Paenther keinerlei Zweifel mehr daran hegte, warum sein Freund die Frau geheiratet hatte. Tighe hatte ganz offensichtlich die Richtige gefunden.
»Für unsere Führerscheine haben wir alle den Vornamen John angenommen, neben anderen Decknamen.«
Delaney verdrehte die Augen. »Gut, dass ich jetzt auf deiner Seite bin. Ich erfahre hier viel zu viel.« Sie wandte sich wieder an Skye. »Dann bist du also wirklich eine Hexe?«
»Eigentlich eine Zauberin; allerdings werden die weiblichen Zauberer häufig Hexen genannt.« Ein reumütiger Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht. »Aber nur wenige von uns haben Hakennasen mit Warzen auf der Spitze.«
Der Anflug von sarkastischem Humor überraschte Paenther.
Delaneys Augen leuchteten auf. »Also fliegst du gar nicht auf einem Besen umher?«
Erstaunt beobachtete er, dass sich Skyes Mundwinkel fast zu einem Lächeln verzogen. »Keine Besen. Leider kein Fliegen. Ich wünschte , ich könnte fliegen.«
»Ich auch. Was ist damit …« Delaney legte einen Finger auf ihre
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