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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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gleichfalls unverständliche Worte. Plötzlich hielt er inne. »Wir müssten da sein.«
    Skyes Körper wurde ganz starr.
    »Wie alt bist du, Skye?«, fragte der Schamane.
    »Acht.« Ihre Stimme hatte sich verändert. Sie klang heller. Jünger. Während er ihr Gesicht beobachtete, begann ihre Unterlippe zu zittern, und sie hatte plötzlich Tränen in den Augen. »Ich will zu meiner Mama.«
    Sie klang wie … eine Achtjährige. Einen schrecklichen Moment lang erhaschte er einen kurzen Blick auf das kleine Mädchen, das sie gewesen war.
    »Skye«, sagte der Schamane mit überraschend sanfter Stimme. »Trägst du immer noch die Eisenringe?«
    »Ja.«
    »Hat er dir bereits den Cantric eingesetzt?«
    »Ich bin nicht … groß genug für einen Cantric.« Ihre Augen wurden ganz groß vor Furcht. »Er kommt. Ich höre ihn kommen.« Ihre Stimme brach. »Er wird mir wieder wehtun.«
    Paenther spürte, wie sie voller Panik seine Hand umklammerte, und streichelte ihren Kopf. Er hasste den Mann, der ihr das angetan hatte, hasste ihn aus tiefster Seele. »Er wird dir nicht wieder wehtun, Skye. Nie wieder.«
    Der Schamane sah ihn kurz an, dann sagte er zu ihr: »Skye, du bist jetzt ein bisschen älter. Ich möchte, dass du ein paar Tage weitergehst, zu dem Tag, an dem er dir die Eisenringe abnahm.«
    Ihre Haut fühlte sich kühl, aber feucht an, als Paenther ihr das kurze Haar aus der Stirn strich.
    »Trägst du die Eisenringe immer noch, Skye?«
    »Ich brauche sie nicht mehr. Er hat sie mir abgenommen.«
    »Wiederhole den Zauberspruch, Skye. Wiederhole den Zauberspruch, den Birik benutzt hat, um dir die Eisenringe abzunehmen.«
    Leise, fast schon zu leise, begann sie mit der Stimme des kleinen Mädchens, das sie damals gewesen war, in der alten Sprache der Magier zu singen. Der Schamane nahm ihre andere Hand und legte sie um eine von Paenthers Fesseln.
    Die Magie begann ihr Werk an seinen Handgelenken und Knöcheln; ein unangenehmes Kribbeln, das schon bald zu einem Brennen wurde. Die Metalleisenringe nahmen erst einen goldenen, dann einen bronzenen Schimmer an, und der Geruch von heißem Metall und brennendem Fleisch – seinem Fleisch – breitete sich aus.
    Plötzlich erschien ein blendend helles Licht, und Schmerz raste durch seinen Körper. Er taumelte nach hinten gegen die Wand. Vor seinen Augen wurde alles schwarz, als das Feuer, das die Eisenringe erfasst hatte, seine Arme und Beine hochschoss und eine glühendheiße Qual seinen ganzen Körper erfasste.
    »Schafft sie hier raus!« Lyons Stimme dröhnte durch den Zellentrakt.
    »Nein!« Paenther streckte blindlings die Hände nach Skye aus und spürte, wie sich ihre schlanken, starken Arme um ihn schlangen, als könnte sie ihn davor bewahren, zu Boden zu stürzen. Er zog sie fest an sich, als er die starken Hände eines seiner Brüder spürte.
    »Ganz ruhig, B.P.«, sagte Tighe.
    Skyes kleine Hand streichelte seinen Rücken. »Du musst dich hinsetzen.«
    Seine Stimme war vor Schmerz ganz brüchig. »Was hast du mit mir gemacht?«
    »Nichts.« Skyes Stimme klang leise. Schwach. »Die Eisenringe sind fort.«
    »Fort?« Er griff sich ans Handgelenk und fühlte … nichts. »Teufel auch!«
    »Kara wird dir jetzt Strahlung geben, B.P.« Lyons Stimme war ganz dicht neben ihm. »Du musst die Hexe jetzt loslassen.«
    »Nicht die Hexe. Skye .« Endlich begann er durch den weißen Schleier des Schmerzes wieder etwas zu sehen. Lyon hatte wieder seine menschliche Gestalt angenommen und stand unbekleidet an der Tür der Zelle. Er sah seinem Freund in die bernsteinfarbenen Augen. »Wenn du ihr wehtust, Boss, bring ich dich um.«
    »Wir werden ihr nichts tun.«
    Skye glitt aus seinen Armen, als Kara in sein langsam größer werdendes Blickfeld kam. Die Strahlende trat zu ihm. Das Haar hatte sie zu dem gewohnten Pferdeschwanz hochgebunden, und ihr Blick war besorgt, als sie ihre schlanken Finger um sein Handgelenk legte.
    »Bereit, Paenther?«, fragte sie leise.
    »Fang an.«
    Kara schloss die Augen. Innerhalb von Sekunden wurde ihre Hand, die um sein Handgelenk lag, warm. Plötzlich erstrahlte ihre Haut in einem irisierenden Licht. Doch statt des üblichen warmen Energiestroms schoss ein Kraftschub in sein Handgelenk, jagte durch seinen Körper und schleuderte ihn gegen die Wand.
    Das Letzte, was er hörte, ehe er das Bewusstsein verlor, war Karas Stimme.
    »Lyon, sieht doch nur! Sein Auge! Sein Mal verschwindet .«

 
    16
    Paenther krachte gegen die Wand. Er merkte, dass Tighe ihn

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