Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Sergios Worten schneller. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie sich je daran gewöhnen würde, diese Raubtiere aus der Nähe zu sehen.
    »Sie sind nahe genug, dass die Pferde ihre Witterung aufnehmen, aber wir werden sie nicht noch näher heranbringen, bis die jüngeren Pferde sich ein wenig beruhigen«, erklärte der Hauptmann.
    »Wie haltet Ihr die Löwen unter Kontrolle? Ich meine, wie hindert Ihr sie daran, Männer und Pferde anzugreifen? Sie wären doch sicherlich nicht abgeneigt, Eure Trainer aufzufressen.« Ein Frösteln durchlief Isabella, und sie rieb sich die Arme bei der Erinnerung daran, wie Furcht erregend es gewesen war, direkt vor einer solchen Bestie zu stehen und von ihren gelben Augen angestarrt zu werden.
    »Don DeMarco hält die Löwen unter Kontrolle. Er trägt die Verantwortung für ihr Verhalten.«
    Was für eine immense Last Nicolai zu tragen hatte! Und wie schrecklich, mit einem einzigen Versagen leben zu müssen! Ein falscher Schritt, und ein Freund könnte eines grauenvollen Todes sterben.
    Ein schriller Schrei unterbrach ihre Gedanken. »Hauptmann Drannacia!« Alberita schwenkte wild die Arme, um seine Aufmerksamkeit zu erregen, raffte ihre Röcke und kam mit fliegenden Haaren und hochrotem Gesicht auf sie zugelaufen.
    Isabella hörte Sergio Drannacias unwillkürlichen Seufzer der Verärgerung und sah einen Ausdruck leidgeprüfter Ungeduld über seine gut aussehenden Züge huschen. Als das Dienstmädchen näher kam, schenkte er ihr jedoch ein Lächeln, das seine strahlend weißen Zähne offenbarte, und ließ den Blick schnell über Alberitas Kurven gleiten, als sie atemlos und mit wogendem Busen unter ihrer weißen Bluse stehen blieb.
    »Was gibt’s denn, Alberita?«, fragte er das Mädchen freundlich.
    Die bloße Tatsache, dass er sich an ihren Namen erinnerte und sie freundlich ansah, verschlug dem Dienstmädchen offenbar den Atem und ließ es hingebungsvoll zu ihm aufschauen.
    Isabella sah wieder einmal ganz deutlich, dass es in Sergios Natur lag, Frauen gegenüber galant zu sein, egal, welche Stellung sie innehatten oder ob er Interesse an ihnen hatte oder nicht. Er schenkte jeder Frau genau das gleiche Lächeln, auch wenn er ihnen nicht so nachsah wie er seiner eigenen Frau nachschaute.
    »Betto sagte, ich solle Euch diese Nachricht von Don DeMarco überbringen.« Alberita knickste vor Isabella und straffte die Schultern, um sich ein gewichtigeres Aussehen zu geben. »Tut mir leid, Signorina , doch die Botschaft ist geheim und nur für den Hauptmann bestimmt.« Sie zog ein kleines Stück Pergament aus den Falten ihres Rockes und streckte die Hand aus, um es dem Hauptmann zu übergeben. Aber dann zog sie es wieder zurück, als könnte sie es nicht weggeben, und schleuderte es ihm schließlich buchstäblich entgegen. Es glitt ihr aus den Fingern, bevor er es ergreifen konnte, und ein Windstoß wehte es von ihnen weg.
    Alberita schrie entsetzt und so schrill auf, dass es Isabella in den Ohren wehtat, und jagte dem Zettel hinterher, wobei sie mit Sergio zusammenprallte, der ebenfalls versuchte, das eigensinnige Pergament zu fangen. Er packte Alberita an den Armen, um sie zu stützen, während Isabella sich auf das flatternde Papier stürzte, als es in einem nahen Busch landete.
    » Signorina! « Alberita rang bestürzt die Hände. »Es ist geheim und trägt das Siegel der DeMarcos!«
    »Ich halte es hinter meinem Rücken, damit ich nur ja nichts sehen kann«, versicherte Isabella ihr lächelnd. »Hauptmann«, fuhr sie ernster fort und sah Sergio in die Augen, der ihre Belustigung zu teilen schien. »Ihr werdet um mich herumgehen müssen, um Eure eigenwillige Nachricht zu empfangen, da sie von großer Wichtigkeit sein muss. Grazie , Alberita! Ich werde Don DeMarco von deiner Loyalität ihm gegenüber und dem guten Dienst, den du geleistet hast, berichten. Du musst sofort zu Betto gehen und ihm sagen, dass du deine Aufgabe erledigt hast. Dass die Botschaft sicher in die Hände von Hauptmann Drannacia gelangte und alles in bester Ordnung ist.«
    Sergio, der einen plötzlichen Hustenanfall erlitt, kehrte ihnen höflich den Rücken zu, aber Isabella sah, wie seine Schultern zuckten. Alberita verbeugte sich und knickste, um sich dann rückwärtsgehend zurückzuziehen, bis sie auf dem unebenen Boden stolperte. Erst dann raffte sie ihre Röcke und rannte auf den riesigen Palazzo zu.
    Isabella wartete, bis die junge Frau außer Hörweite war, und tippte Sergio dann leise lachend auf den

Weitere Kostenlose Bücher